Archiv 2011




Donnerstag, 20. Januar 2011

Proteste in der Krise?
Deutsch-französische Perspektiven

Die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen der letzten Jahre lassen hierzulande immer wieder die Frage aufkommen: Warum gehen nicht massenweise Menschen auf die Straße gegen Sozialabbau, ungerechte Umverteilung und soziale Schieflagen? In Frankreich hingegen gibt es alle Jahre wieder „Französische Verhältnisse“: Streiks und Demonstrationen mit Millionen TeilnehmerInnen - mit Höhepunkten in den Jahren 1995, 2006, 2010.

Jenseits der „So-müssten-wir's-auch-machen“-These stellt sich die Frage, inwiefern Protestkulturen und -dynamiken national spezifisch und historisch wandelbar sind und wie Veränderungen angestoßen werden können. Kann ein Blick über die Grenze weiterhelfen? Ist Massenprotest überhaupt eine effektive und demokratische Strategie? Und welche Möglichkeiten grenzüberschreitenden Protests bestehen? Die beiden Referenten blicken aus deutscher und französischer Perspektive auf diese Fragen und laden zur Diskussion ein.

Dr. Oliver Nachtwey ist Wissenschaftler am Lehrstuhl Wirtschaftssoziologie der Universität Trier. Er forscht zu Gewerkschaften, Parteien und sozialen Bewegungen sowie zu arbeitssoziologischen Fragen. Aktuelle Veröffentlichung u. a.: Krise und strategische Neuorientierung der Gewerkschaften. In: Aus Politik und Zeitgeschichte 13-14/2010, S. 21-29 (zusammen mit Ulrich Brinkmann).

Dr. Alexander Neumann ist Wissenschaftler am iso-Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft, Saarbrücken. Er studierte, forschte und promovierte in Frankreich, u. a. an den Universitäten Vincennes-Paris 8 und der Sorbonne. Aktuelle Veröffentlichung: Kritische Arbeitssoziologie. Ein Abriss. Schmetterling Verlag, Stuttgart, 2010.

Beginn 18 Uhr

Futterstraße 17-19, 66111 Saarbrücken
Rosa-Luxemburg-Stiftung/Peter-Imandt-Gesellschaft