Wir sind Bahn!
Manifestation auf dem Metzer Bahnhof. Kamal Berger von Parti de Gauche in Lothringen begrüßt die Teilnehmer der Rundfahrt
 "Spontanes" Konzert von Barde Manuel Sattler mit Carmen Kleer und Uwe Himbert.
 Ankunft auf dem Bahnhof in Luxemburg. Marc Baum, Attaché Parlementaire (déi Lénk) heißt die Bahnfahrer willkommen.
 Auf dem Weg zum Gewerkschaftshaus in Luxemburg
 Thomas Lutze bedankt sich für die Einladung durch die Luxemburger Genossen
 Bessere Bahnverbindungen sind ein Schlüssel zu sozial-gerechter Beteiligung der Menschen in der Großregion an der Mobilität.
v.l.n.r. Kartin Werner, MdB Die Linke; Thomas Lutze, MdB Die Linke, Guy Greiverding, Präsident der Gewerkschaft „FNCTTFEL“, Serge Urbany, Mitglied der Abgeordnetenkammer Luxemburg (déi Lénk), Marc Baum, Attaché Parlementaire (déi Lénk) und Frank Jost (déi Lénk)
 Thomas Lutze und Guy Greiverding
 Manuel Sattler & his Friends am Beginn eines Konzerts im Hauptbahnhof Trier
 "Die Bahnhofshalle tanzt"
 "Und traurig klingt der Schlussakkord in Moll" Hier verabschiedet sich Bahnfahrer und Linker Stadtverordneter in Völklinge: Michael Mamiani von Manuel Sattler.
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 Veranstaltungsbericht von Thomas Lutze
Wir sind Bahn
dachten sich rund 25 Saarländerinnen und Saarländer und machten sich auf den Weg. Genauer auf die Schiene, denn wie bereits in den Jahren zuvor testeten die Reisenden die Großregion und bereisten die sogenannte Quatropole. Auf Einladung der Peter-Imandt-Gesellschaft und des Bundestagsabgeordneten Thomas Lutze wurde die Strecke Saarbrücken, Metz, Luxemburg, Trier und wieder zurück nach Saarbrücken getestet.
Eins vorweg: Den Test haben die Bahnen bestanden. Jeder der fünf benutzen Züge fuhr pünktlich los und kam auch auf die Minute genau pünktlich an. Das aber in der Großregion attraktive Weihnachtsmärkte viele tausende Besucherinnen und Besucher anziehen, hatte sich bei den Bahnen nicht rumgesprochen. Die Folge war, dass alle Züge voll bis überfüllt waren, was die Attraktivität des Reisens natürlich schmälerte.
Ein weiteres Manko ist die Tatsache, dass man auf den Weg nach Metz in Forbach umsteigen muss. Die Begründung ist einfach, wenn auch wenig kundenfreundlich. Deutschland und Frankreich haben zwei verschiedene Stromsysteme. Aber anstatt ein Mehrsystem-Fahrzeug einzusetzen, fährt man bis Forbach mit einem Dieseltriebwagen und erst nach dem Umsteigen elektrisch.
Während in Frankreich mit modernen Zuggarnituren gefahren wird, wurde die Reise von Luxemburg nach Trier eher eine Fahrt unter dem Stichwort „Nostalgiefahrt“. Gut, eine Dampflok war es nicht. Aber der DB-Dieseltriebwagen aus den frühen siebziger Jahren hatte eher einen positiven Kuschelfaktor. Damit konnten in der Vergangenheit zwar zahlreichen Nebenstrecken von der Stilllegung bewahrt werden. Aber ein grenzüberschreitender Regional-Express muss anders aussehen.
Neben der Tatsache, dass in der Vorweihnachtszeit vielleicht größere Kapazitäten eingesetzt werden müssen, bleibt anzuregen, dass die Durchsagen in den Zügen mehrsprachig erfolgen sollten. In Frankreich kommt ausschließlich französisch, in Deutschland ausschließlich deutsch. Und damit in Luxemburg nichts durcheinander kommt, fehlen dort die Durchsagen komplett.
Neben dem Testen standen auch verkehrspolitische Gespräche im Mittelpunkt des Exkursionstages. Ab Saarbrücken waren mehrere Vertreterinnen und Vertreter der französischen Linken „Parti de Gauche“, darunter die Repräsentanten für Lothringen Kamal Berger und Jean-Louis Lorrain, mit an Bord. In Luxemburg wurden wir von Abgeordneten und Funktionsträgern der „Dei Lenk“ empfangen und eingeladen. Hier fand auch ein öffentliches Hearing mit der Luxemburger Transport/Öffentlicher Dienst-Gewerkschaft „FNCTTFEL“ (schöne Abkürzung), deren Präsident Guy Greiverding teilnahm. Seitens „Dei Lenk“ war der Abgeordneter der Nationalversammlung Serge Urbany und Sekretär Marc Baum und von den Linken die Bundestagsabgeordneten Katrin Werner (Trier) und Thomas Lutze teil. Auch hier spielten die Auswirkungen der aktuellen Finanzmarktkrise auf die Situation der Beschäftigen und von Verkehrsprojekten eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus machten alle Beteiligten deutlich, dass eine direkte Bahnverbindung Luxemburg/Stadt – Saarbrücken nach wie vor dringend erforderlich sei.
An dieser Stelle einen speziellen Dank an Manuel Sattler, Carmen Kleer und Uwe Himbert, die an verschiedenen Orten Strecke spontane Konzerte gaben: Infos zu Manuel Sattler unter: www.wohnwahn.de
Fazit: Gute Aktion, die im Dezember 2012 wiederholt wird.
Technische Anmerkungen zur Verkehrspolitischen Rundfahrt
von Prof. Dr. Harald Zimmermann
h.zimmermann@is.uni-sb.de
www.ig-warndt-rosseltalbahn.de
Elektrifizierung: Alle befahrenen Abschnitte sind elektrifiziert. In den Ländern gibt es unterschiedliche Verfahren:
Frankreich: 1.500-Volt-Gleichstrom
Deutschland: 15.000 Volt Wechselspannung mit einer Frequenz von 16,6 Hertz.
Recht: Bei Eisenbahnen gilt folgende Regulierung:
Deutschland: EBO
Bei Straßenbahnen und damit bei TramTrain (TT) auf Straßen gilt folgende Regulierung:
Deutschland: BOStrab
Fahrgastzahl: Trotz des Samstags waren alle Züge auf allen Abschnitten voll besetzt.
Gesamte Fahrstrecke: 10 + 58 + 62 + 48 + 94 = 272 km
Gesamte Fahrzeit: 14 + 62 + 50 + 53 + 65 = 244 Minuten = 4 h 04 Minuten (ohne Umstiegszeiten),
Gesamt-Durchschnitt: 66,7 km/h
1. Saarbrücken – Forbach
Beginn: 9:24 Uhr, Ende: 9:39 Uhr, Fahrzeit: 0 h 14 Minuten
Streckenlänge: 10 km Durchschnitt: 43 km/h
Haltepunkte: keine
Fahrzeug: Diesel-Triebwagen DB + TER
Stromsystem: Bis zur Grenze: 15.000 Volt Wechselspannung mit einer Frequenz von 16,6 Hertz. ab Grenzübergang (m. E. beim Hauptfriedhof Saarbrücken): 1.500-Volt-Gleichstrom)
Gleise Bis einschl. Achterbrücke 4 Gleise, bis vor Forbach dann nur 2 Gleise (Achtung: hier fährt auch der ICE / TGV)
Bahnsteighöhe Saarbrücken: zu hoch (Gleis 2) (Niederflurwagen)
Bahnsteighöhe Forbach: passend (Niederflurwagen)
Sonstiges: Die beiden französischen Kontrolleurinnen verstehen kein Deutsch.
2. Forbach – Metz (Ville)
Beginn: 9:40 Uhr (gleiches Gleis) Ende: 10:22 Uhr Fahrzeit: 1 h 02 Minuten
Streckenlänge: 58 km Durchschnitt: 56.1 km / h
Haltepunkte: Saint Avold
Béning lès Saint Avold 9:50 Uhr
Faulquemont 9:58 Uhr
Remelly 10.09 Uhr
Fahrzeug: elektrischer (durchgängiger) Niederflur-Triebwagen ZR 272877 und Z27828 (Région Alsace, TER)
Stromsystem: 1.500-Volt-Gleichstrom
Gleise: weitgehend 2 Gleise (in Remelly kommt links ein Gleis dazu; ker Gleise in Metz
Bahnsteighöhe Forbach: passend (Niederflurwagen)
Bahnsteighöhe Metz passend (Niederflurwagen)
Zugsicherungssystem: Crocodile (wohl)
3. Metz– Luxemburg
Beginn: 11:00 Uhr Ende: 11:50 Uhr Fahrzeit: 0 h 50 Minuten
Streckenlänge: 62 km (vgl. DB) Durchschnitt: 74,4 km / h
Haltepunkte: Hagondange 11:12 Uhr
Thionville 11:20 Uhr
Hettange Grande 11:28 Uhr
Fahrzeug: Niederflurtriebwagen „Région Lorraine“ (TER)
Stromsystem: Wohl Umschaltung zwischen Frankreich und Luxemburg
Gleise: zunächst bei Metz kurze Zeit 4 Gleise, später (außer an Bahnhöfen) 2 Gleise. weitgehend 2 Gleise
Bahnsteighöhe Metz: passend (Niederflurwagen)
Bahnsteighöhe Luxemburg fast passend (Niederflurwagen)
Zugsicherungssystem: Crocodile (wohl)
4. Luxemburg – Trier
Beginn: 15:14 Uhr Ende: 16:07 Uhr Fahrzeit: 0 h 53 Minuten
Streckenlänge: 48 km Durchschnitt: 54,4 km / h
Fahrzeug: Diesel-Triebwagen
Haltepunkte: Wasserbillig 15:45 Uhr
Igel 15:50 Uhr
Konz 15:53 Uhr
Karthaus 15:57 Uhr
Bahnsteighöhe Luxemburg: hoch (Gleis 7): (Dieseltriebwagen hat 3 Stufen, erste passt halbwegs)
Bahnsteighöhe Trier: passt halbwegs (Dieseltreibwagen)
Stromsystem: 25.000 V 50 Hz Luxemburg Chemins de Fer Luxembourgeois (CFL) mit Wechsel auf deutsches System. Daher der Einsatz eines Dieseltriebwagens, um keine zwei Systeme im Fahrzeug verwenden zu müssen)
5. Trier – Saarbrücken (Saarstrecke, vgl. Wikipedia)
Beginn: 16:54 Uhr Ende: 17:59 Uhr Fahrzeit: 1 h 05 Minuten
Streckenlänge: 111,6 km (vgl. Wikipedia „Saarstrecke“) Durchschnitt: 103 km / h
Haltepunkte: Konz 17:01 Uhr
Saarburg 17:12 Uhr
Merzig 17:30 Uhr
Dillingen 17:38 Uhr
Saarlouis 17:41 Uhr
Völklingen 17:50 Uhr
Bahnsteighöhe Trier: nicht geprüft
Bahnsteighöhe Saarbrücken nicht geprüft
Fahrzeug: Elektrischer Zug der Deutschen Bahn (RE)
Stromsystem: 15.000 Volt Wechselspannung
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Archiv 2011
