Film und Diskussion

"18 Minuten Zivilcourage"

Film und Gepräch mit Filmemacher und Zeitzeugen


Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Forum Baden-Württemberg in Kooperation mit dem Infoladen Tübingen

Termin: Mittwoch, 05.09.2007; 20.00 Uhr (davor ab 19.00 Uhr veganes Essen)

Ort: Hausbar, Schellingstr. 6, 72072 Tübingen

Tübingen, im August 1987: Mitarbeiter eines Supermarktes meinen, in dem
19-jährigen Asylbewerber Kiomars Javadi einen Ladendieb zu ertappen. Als sie
Kiomars bedrängen, versucht dieser zu fliehen, wird aber von den
Angestellten zu Boden geworfen und 18 Minuten lang so heftig im Würgegriff
festgehalten, dass er tot ist, als die Polizei eintrifft.

An die 15 Leute hatten zugesehen, ohne Zivilcourage zu zeigen. Der Tod
Kiomars Javadis schreckte einen Teil der Tübinger Bevölkerung auf, die zuvor
auf die Asylbewerber vor allem mit Ablehnung und Unverständnis reagiert
hatten. Die, die ihn töteten, wurden wegen “günstiger Prognosen” jedoch nur
zu einer kurzen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.

Der Film dokumentiert die Ereignisse und die Reaktionen der Behörden und der Tübinger Bevölkerung – zwischen Gleichgültigkeit, institutionalisiertem, alltäglichem Rassismus und Solidarität.

In der Veranstaltung soll auch über Möglichkeiten diskutiert werden, wie das damalige Ereignis im Tübinger Stadtbild präsent gemacht und an den Tod Kiomars Javadis erinnert werden kann.



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