Vortrag und Diskussion

Prof. John Neelsen: "Finanzmarktkrise, Nahrungsmittelkrise und Unterentwicklung im globalen Süden"

Samstag, 31.01.2009, 10.00 Uhr

Stuttgart | Forum 3, Gymnasiumstr. 21


Die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise war ein einschneidendes Ereignis mit globalen Dimensionen. Auch 2009 werden ihre Auswirkungen das Leben vieler Menschen beeinflussen. Die Aufmerksamkeit von Politik und Medien richtet sich jedoch fast nur auf die Industrieländer des Westens, von denen die Krise ihren Ausgangspunkt genommen hat. Die Wirkungen auf die Länder in der Peripherie werden kaum thematisiert.

Dabei sind diese oftmals eine Frage von Leben und Tod. Bereits der Welthungerindex des Jahres 2008 zeigte, dass nach jahrelanger Stagnation der Hunger auf der Welt dramatisch zunimmt. Die Zahl der Hungernden ist im letzten Jahr im Vergleich zu 2005 um knapp zehn Prozent gestiegen, von 848 auf 923 Millionen Menschen. Das ist ein historischer Höchststand und 60 Jahre nach der Erklärung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte durch die UNO ein Skandal. Durch die Finanzkrise wird sich die Situation weiter verschlechtern.

Der Vortrag will die Ursachen für die Nahrungsmittelkrise diskutieren und danach fragen, wie der Hunger auf der Welt durch die Mechanismen der neoliberalen Globalisierung reproduziert und verschärft wird.

John Neelsen ist Professor am Institut für Soziologie der Universität Tübingen. Seine Forschungsschwerpunkte sind Politische Ökonomie, Globalisierung und Südostasien. Er ist Vertrauensdozent der Rosa-Luxemburg-Stiftung.



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