Vortrag und Diskussion

Dr. Thomas Gladis: "Erhalt der Kulturpflanzenvielfalt - Hybridsaatgut und die Folgen"

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Forum Baden-Württemberg in Kooperation mit der Werkstatt für Geschichte, soziale Bewegung & Praxis Ravensburg

Termin: Donnerstag, 27.03.2008; 20.00 Uhr

Ort: Kulturladen Rhizom, Bachstr. 27, 88214 Ravensburg

Über 7000 verschiedene Arten von Kulturpflanzen haben sich die Menschen im Laufe der Jahrhunderte zunutze gemacht. Innerhalb weniger Jahrzehnte ist dieser globale Reichtum nach Schätzungen der FAO (Food and Agriculture Organization der Vereinten Nationen) zu 75 % verloren gegangen. Weitgehend unbehelligt von der internationalen Öffentlichkeit machten sich in den letzten Jahren Großkonzerne daran, die Nahrungsmittelproduktion in den Ländern des Südens umzugestalten. U.a. werden Bauern und Bäuerinnen dazu bewegt, statt traditioneller Sorten speziell hochgezüchtete Hybridsorten einzusetzen.

Hybrid-Saatgut ist nicht vermehrungsfähig, es muss jedes Jahr neu zugekauft werden. Mit der Abhängigkeit vom Angebot der Sortenkataloge unterliegen die Bauern den wirtschaftlichen Interessen der Saatgut-Konzerne. Die Folgen sind Entzug der Subsistenzwirtschaft bzw. Zerstörung kleinbäuerlicher Landwirtschaftsstrukturen. Und fast unbemerkt gehen durch diese Produktion mit wenigen Sorten “genetische Ressourcen” verloren. Früher wurden die Sämereien untereinander ausgetauscht und im Bauerngarten hatte jeder seine Spezialitäten beim Gemüse und bei den Blumen. Jede Bäuerin war stolz auf ihre jeweiligen eigenen Sorten.

Der Referent Thomas Gladis beschäftigt sich seit zwanzig Jahren mit den Möglichkeiten zur Erhaltung der Kulturpflanzenvielfalt und warnt vor dem Aussterben von Kulturpflanzen. Er fordert, dass die Bauern ihr Saatgut wieder selber gewinnen sollten.



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