Konferenz/Tagung

IMI-Kongress: "Kein Frieden mit der NATO"

Samstag, 8.11.2008 - Sonntag, 9.11.2008

Tübingen | Schlatterhaus (kl. Saal), Österbergstr. 2


Seit dem Ende des Kalten Krieges hat sich die NATO von einem – wenigstens formal – auf die Landesverteidigung ausgerichteten Bündnis in eine global agierende Interventions- und Besatzungsarmee verwandelt. Verschleiert hinter humanitären Motiven, geht die NATO zur Durchsetzung der Interessen ihrer Mitgliedstaaten immer aggressiver vor. In Europa hat sie bis an die Grenzen Russlands die Armeen nach ihren Vorgaben umstrukturiert und aufgerüstet. Das nach Moskau orientierte Jugoslawien hat sie bombardiert und einige verbleibende Kleinstaaten als Protektorate der EU-Herrschaft unterstellt. In Afghanistan führt sie eine aggressive Aufstandsbekämpfung durch, die zu immer mehr Gewalt und weniger Sicherheit für die Bevölkerung führt. Die NATO hat auch das Mittelmeer zum Kriegsgebiet gegen den internationalen Terrorismus erklärt und ihre Marine ist ständig vor der arabischen Halbinsel präsent. Mit dem Raketenabwehrschild in Polen und Tschechien befördert sie ein neues Wettrüsten und in Georgien riskiert das Bündnis einen neuen Kalten Krieg.

Deutschland ist Mitglied der NATO, verstrickt sich immer tiefer in den Krieg in Afghanistan und stellt dem Bündnis neben Soldaten auch wichtige Infrastruktur zur Verfügung: Zum Beispiel mit dem Flughafen Halle/Leipzig ein wichtiges Logistikdrehkreuz für die weltweiten Einsätze des Militärbündnisses, mit der NATO-Schule in Oberammergau und dem Marshall Center in Garmisch zentrale Einrichtungen zur strategischen Planung. Ganz Deutschland ist von einer NATO-Pipeline für Kerosin durchzogen und der Oberbefehlshaber der NATO ist in Stuttgart stationiert.

Die deutsche Stadt Kehl wird im Frühjahr 2009 zudem gemeinsam mit Straßburg Schauplatz der Feierlichkeiten zum 60jährigen Jubiläum der Allianz. Die Friedensbewegung und viele weitere Gruppen planen Massenproteste gegen die Feierlichkeiten, in deren Rahmen die NATO eventuell sogar ihr Neues Strategisches Konzept vorlegen und mit diesem eine weitere Forcierung ihrer aggressiven Expansionspolitik beschließen wird.
Der diesjährige Kongress der Informationsstelle Militarisierung soll zur Mobilisierung zu diesen Protesten beitragen und die Forderung nach der längst überfälligen Auflösung der NATO inhaltlich unterfüttern.

Vorveranstaltung am Freitag, 7.11.08:
Krieg ist Frieden: NATO-Propaganda rückwärts gelesen
Multimedialer Vortrag mit Volxküche ab 19:00 in der Hausbar der Schellingstrasse 6

PROGRAMM:

Samstag, 8. November 2008:

12:00h Kongresseröffnung

12:30h Die Waffe des Westens – Strukturen und Strategien der NATO (Tobias Pflüger)

14:30h Aufstandsbekämpfung in Afghanistan: Prototyp einer neuen NATO-Strategie (Jürgen Wagner)

16:30h Die Kolonialpolitik der NATO auf dem Balkan (NN)

19:30h Kameraden im Kaukasus: NATO und EU im Schulterschluss für eine neue Weltordnung (Martin Hantke)

Sonntag, 9. November 2008

09:15h Kanonenboote und Piraten: Die NATO als Seemacht (Claudia Haydt)

10:30h Schild und Schwert: Aggressive Atompolitik und Raketenabwehr der
NATO (Arno Neuber)

12:00h Lokale Einrichtungen für globale Kriege: Kein Friede mit der NATO
in Deutschland
(Verschiedene)

eine Veranstaltung der Informationsstelle Tübingen e.V. (IMI) mit Unterstützung des Rosa-Luxemburg-Forum Ba-Wü


für Infos zum Programm, zur Anmeldung und organisatorischen Details siehe auch www.imi-online.de

Startseite         Seitenanfang         Seite drucken