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Vortrag und Diskussion

Daniel Kulla (Berlin): "Entschwörungstheorie"

Veranstalter: Rosa-Luxemburg-Forum in Kooperation mit dem Infoladen Tübingen

Termin: 04.10.2006; 20:00-22:00 Uhr (davor ab 19:00 Uhr veganes Essen)

Ort: Hausbar, Schellingstr. 6, 72072 Tübingen

“Niemand regiert die Welt”

Bei Daniel Kullas “Entschwörungstheorie” handelt es sich ebenso wenig
wie bei Verschwörungstheorie um eine wissenschaftliche Theorie. Es wird
vielmehr um eine aufklärerische Strategie gehen, die das Problem des
Verschwörungsdenkens besser als bisher zu fassen bekommen soll. Dazu
wird zu unterschieden sein zwischen US-amerikanischem Verschwörungspop
wie etwa “Akte X” und der eigentlich gefährlichen
Verschwörungsideologie, dem Konspirationismus; zwischen den
Verschwörungstheoretikern, den Kolportierenden und der davon
beeinflußten Öffentlichkeit; zwischen den konkreten Inhalten der
Verschwörungstheorien und den Schnittstellen zu anderen Ideologien.

Der Konspirationismus wird erkennbar als Anmaßung von wissenschaftlicher
Geltung, rhetorischer Autorität und politischem Amt, als umfassende
Travestie, die jedweder antiemanzipatorische Praxis als
Brandbeschleuniger dient und mit der sich immer wieder Risse im
erschütterten Weltbildern kitten lassen.

Aus der Fragestellung nach den historischen Voraussetzungen für die
Entstehung und Entwicklung des modernen Konspirationismus können die
Bedingungen bestimmt werden, die gegenwärtig den Einfluß des
Verschwörungsdenkens begünstigen. Ebenso werden daran die Möglichkeiten
der Entschwörung meßbar, deren Hauptpotential Kulla in der Kritischen
Theorie, im Diskordianismus und in der kollektiven Wissensproduktion des
viel geschmähten Internet ausmacht.




Gedruckt: 11.12.2010  |  www.rosaluxemburgforum.de
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