Themenschwerpunkte

Vor Ort arbeitet die Rosa-Luxemburg-Stiftung längerfristig und projektbezogen mit Partnerorganisationen und organisiert Veranstaltungen mit lokalen Kooperationspartnern, sowie Eigenveranstaltungen des Büros. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung kooperiert mit Nichtregierungsorganisationen und sozialen Bewegungen, mit wissenschaftlichen Instituten und Gewerkschaften, mit Jugend- und kommunalen Organisationen. Tendenziell lassen sich diese Gruppen, Initiativen und Organisationen dem außerparlamentarisch-linken, regierungskritischen Spektrum zuzuordnen. Auf verschiedene Weise tragen sie zur Stärkung der demokratischen Prozesse in der Region bei.

Folgende Themenschwerpunkte deckt das Westafrika-Büro der Rosa-Luxemburg-Stiftung ab:

Junge Menschen und Politik

Ein Großteil der Bevölkerung in Westafrika ist zwischen 16 und 35 Jahre alt. Junge Menschen sind aber kaum im politischen System der Länder in der Region repräsentiert und nur selten organisiert. Junge Frauen sind aufgrund gesellschaftlicher Zwänge noch seltener politisch engagiert, auch bleibt ihnen oft der Zugang zu Bildungsmöglichkeiten verwehrt. Mit Seminaren, Trainings, Workshops und Gruppenveranstaltungen will die Rosa-Luxemburg-Stiftung die bestehenden Organisationen stärken und junge Erwachsene für politisches Engagement begeistern.

Arbeitnehmer*innenorganisationen und soziale Gerechtigkeit

Die vielen gesellschaftlichen Konflikte in der Region sind häufig Ausdruck der sozialen Probleme, Armut und mangelnden Beschäftigungsmöglichkeiten. Festgefahrene politische Systeme und ihre enge Verzahnung mit Wirtschaftssektoren tragen auch dazu bei. Da es wenig zivilgesellschaftliche Organisationen gibt und diese oft mit der politischen Klasse in Verbindung stehen, haben unabhängige Gewerkschaften eine besondere Rolle. Sie fordern politische Verantwortlichkeiten ein und stellen sich gegen soziale Ungleichheit. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung stärkt mit die politische Bildung zu Arbeitnehmer*innenrechten, sowie Wirtschafts- und Sozialpolitik, und unterstützt bei der strukturellen Organisation der Arbeit und der strategischen Ausrichtung angesichts eines großen informellen Sektors.

Ressourcenboom, Verletzlichkeit und Entwicklung

In Westafrika gibt es in vielen Ländern seit kurzem einen Zuwachs an industriellen Minen. Durch den zunehmenden Abbau natürlicher Ressourcen könnten zwar Staatseinnahmen wachsen und soziale Verbesserungen in Angriff genommen werden. Allerdings werden Betroffene und Anwohner*innen zu wenig in Entscheidungen einbezogen. Der Verlust großer Flächen Land, die für Subsistenzwirtschaft genutzt wurden und nun an Bergbau- oder Agrobusinessunternehmen gehen, erschwert den Zugang zu Nahrung und Trinkwasser. Oft sind die Auswirkungen auf die Umwelt verheerend. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung stärkt die Partizipation insbesondere von Betroffenen und zivilgesellschaftlichen Gruppen und fördert eine alternative Nutzung natürlicher Ressourcen.