AG Umfragen und Alltagsbewusstsein

Ressentiments im Alltagsbewusstsein, Rechtspopulismus

Horst Kahrs: Der Zerfall des Mythos von der "Mitte". Ausbreitung eines "sozialen Nationalismus". Arbeitspapier 1/2015, RLS online-Publikation

Max Lill: Trügerische Ruhe im bedrohten Paradies? Zur Entwicklung von Ressentiments und rechtsextremen Stimmungslagen im Alltagsbewusstsein der Deutschen. RLS online-Publikation

Max Lill: Rechtspopulistische Früchte der Vermarktlichung. Ressentiments und Konzepte der Ausgrenzung verfestigen sich. RLS Standpunkte 4/2015

Demokratie und Partizipation

Horst Kahrs: Wahlenthaltung als Klassenwahlverhalten. Neuere Befunde aus der Wahlforschung zum Zusammenhang von Prekarisierung, sozialer Fragmentierung, sozialräumlicher Klassenbildung und Wahlverhalten. Arbeitspapier 2/2015

Das Ziel der Arbeitsgruppe ist die systematische, kritische Auswertung und Auseinandersetzung mit den Ergebnissen von empirischen Erhebungen zu Einstellungen, gesellschaftlichen Stimmungen und Entwicklungen jenseits der Tagesaktualität.

Das „Alltagsbewusstsein“ - oder etwas anders gelagert: der „Alltagsverstand“ - erklären sich Gesellschaft und Politik auf eigene Weise. Auch werden für die Erklärung einzelner sozialer und politischer Felder, Segmente oder Ereignisse Teilaspekte herangezogen, die, zu  einem Gesamtbild gefügt, durchaus widersprüchlich sein können. Das Alltagsbewusstsein hat vor allem eine Aufgabe: es muss praxistauglich sein. Es erklärt „die Welt“ oder “Gesellschaft“, ordnet ihre Phänomene in wichtig/unwichtig, gut/schlecht und erklärt, warum das so ist; es ordnet „meine Welt“, „meinen Platz in der Welt, in der Gesellschaft im Verhältnis zu anderen“ und „meine Möglichkeiten, in dieser Welt zu handeln“, es sagt auch, „was geht“ und „was nicht mehr geht“.

Das Alltagsbewusstsein steht in enger Verbindung mit der eigenen Position in der gesellschaftlichen Arbeitsteilung (horizontal und vertikal), mit den lebensweltlichen Zusammenhängen und kulturellen Praktiken (Milieus u.a.). Je nach dem unterscheidet es sich nach Inhalt und Form. In gewisser Hinsicht ist es ein unergründliches Ding, zumal für politische Parteien oder Akteure. Denn zuvörderst geht es ihm um die Fähigkeit zur alltäglichen Bewältigung der gesellschaftlichen Praxis, wie es sich in politische Handlungen, Entscheidungen übersetzt, ist offen.

Einzelne Elemente des Alltagsbewusstseins und seiner Entwicklung bilden sich in Umfragen zu Meinungen und Einstellungen ab, ebenso Entwicklungen im Zeitverlauf oder unter äußeren Einflüssen. Neben der Kenntnisnahme sind vor allem interessant: mögliche Brüche und Unterschiede nach sozialer Lage bzw. Milieus und Regionen. Was zeichnet z.B. „prekäres Alltagsbewusstsein“ aus, wie reagiert das Alltagsbewusstsein „der sozialen Mitte“ auf Krisen- und Prosperitätserfahrungen usw.

Interessentinnen und Interessenten melden sich bitte über kahrs@rosalux.de