Manki "James" Twala

Manki "James" Twala im Interview

Manki "James" Twala, wie engagiert sich eure Organisation gegen den Klimawandel?

  • « Wir dokumentieren die Auswirkungen des Klimawandels auf die indigene Bevölkerung und die Lebensgrundlagen der lokalen Gemeinschaften, vor allem die der Massai. Darüber hinaus sammeln und dokumentieren wir das Wissen der indigenen Völker über ihren Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen sowie die Schlussfolgerungen hieraus für Klimaschutz und Klimaanpassung. Ein Beispiel hierfür ist ein saisonaler Kalender, eine Art Monitoringinstrument, das der Information der Gemeinschaften dient. Außerdem wollen wir die Menschen dabei unterstützen, mit den sehr technischen Konzepten im Zusammenhang mit dem Klimawandel, etwa REDD+, umzugehen. Zum Beispiel machen wir Trainings, um ihnen die REDD+-Safeguards nahezubringen.

    Ein anderer Bereich unserer Arbeit umfasst die Analyse und Kritik der politischen Rahmenbedingungen und den Einsatz für die Rechte der indigenen Bevölkerung auf regionaler und nationaler Ebene. Unter anderem haben wir uns 2009 mit der nationalen Strategie zum Umgang mit dem Klimawandel befasst oder, in diesem Jahr erst, mit Gesetzesvorschlägen für den Umfang mit Land oder mit Korruption im Zusammenhang mit REDD+. »

Worum geht es euch bei all dem?

  • « Uns geht es vor allem darum, dass die indigene Bevölkerung respektiert, ihre Interessen anerkannt und ihre Rechte geachtet werden. Deshalb befassen wir uns ausführlich mit den Besitzverhältnissen von Land inklusive informeller Nutzungsrechte sowie dem überlieferten Wissen der Bevölkerung. Wichtig sind auch die Themen Menschenrechte, gute Regierungsführung und natürlich der Umwelt- und Klimaschutz. All diese Themen sind von Bedeutung, weil sie einen direkten Einfluss auf die Interessen der indigenen Völker haben. »

Welche Rolle spielen diese Themen für die UN-Klimakonferenz?

  • « Die Frage, wem welches Land gehört, spielt für viele Themen im Zusammenhang mit dem Klimawandel eine Rolle, zum Beispiel bei Landnutzungsänderungen, bei der Umsetzung von REDD+ oder auch bei der sich ausbreitetenden sogenannten "klima-smarten Landwirtschaft". Das Internationale Forum Indigener Völker zum Klimawandel und andere NGOs fordern deshalb, dass die Menschenrechte beim Klimaschutz in den Mittelpunkt gestellt werden müssen. Auch die REDD+-Safeguards drehen sich um die Frage, wie die Einhaltung der Menschenrechte garantiert werden kann. Das beinhaltet auch den Erhalt der natürlichen Artenvielfalt.

    Klimaschutz und Klimaanpassung sind weitere Kernthemen der Verhandlungen: Die indigenen Völker fordern, dass die Anpassung einen größeren Raum einnehmen muss und ihre Anpassungsstrategien berücksichtigt werden. Wir versuchen den Verhandlungsprozess so zu beeinflussen, dass am Ende ein Abkommen steht, das die Interessen indigener Völker und kleiner Gemeinschaften respektiert. »

Was wäre ganz allgemein nötig, um erfolgreiche Verhandlungen zu haben?

      

Über ILEPA

Die kenianische NGO ILEPA wurde 2008 gegründet. Ihr Ziel ist es, den Umweltschutz zu verbessern und die Lebensgrundlagen der indigenen Bevölkerung zu schützen. Die Organisation konzentriert sich hierbei vor allem auf die Bevölkerung des suopuko division fo Narok South District.

ILEPA will Lebensmodelle bewahren und unterstützen, die im Einklang mit der Umwelt stehen. Die Organisation zielt dabei darauf ab, die Einkommensmöglichkeiten der Bevölkerung auf eine breite Grundlage zu stellen. Sie will den Zugang zu natürlichen Ressourcen sichern sowie deren Management verbessern, um sowohl auf lokaler wie auch auf nationaler Ebene die Lebensgrundlagen der Bevölkerung zu bewahren und die Einhaltung der REDD+-Safeguards zu garantieren. ILEPA setzt sich zudem für die Verbesserung der politischen Mitbestimmung indigener Völker bei Entscheidungen ein, die den Zugang zu den natürlichen Ressourcen betreffen, um so Verantwortung und Transparenz zu befördern.


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Manki "James" Twala

 

Mitglied der NGO Indigenous Livelihoods Enhancement Partners (ILEPA)