Häufig gestellte Fragen zu Rosa Luxemburg

Zusammengestellt und beantwortet von MitarbeiterInnen des Archivs Demokratischer Sozialismus (ADS) der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Häufig gestellte Frsten zu Rosa Luxemburg

Wo findet sich das berühmte Zitat „Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden“?

Die berühmte Textstelle findet sich in einer Randbemerkung auf dem unvollendeten handschriftlichen Manuskript „Zur russischen Revolution“ von 1918. Die keiner bestimmten Manuskriptzeile zugewiesene Anmerkung steht dort im Kontext von Luxemburgs Auseinandersetzung mit den diktatorischen Maßnahmen der Bolschewistischen Partei nach der Revolution. Rosa Luxemburg wendet sich vor allem gegen die Unterdrückung einer oppositionellen Öffentlichkeit.

Die Textpassage lautet insgesamt: „Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der ‚Gerechtigkeit’, sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die ‚Freiheit’ zum Privilegium wird.“ (Rosa Luxemburg: Gesammelte Werke, Bd. 4, Berlin 2000, S. 359)

Weiterführende Literatur: Annelies Laschitza (Hrsg.): Rosa Luxemburg und die Freiheit des Andersdenkenden, Berlin 1990, S. 152ff.; Michael Brie: Freiheit ist immer die Freiheit der Anderen. Gerechtigkeit oder Barbarei. Rosa Luxemburgs Entdeckung eines radikal sozialen Freiheitsbegriffs. In: Freitag, Berlin, 2000, Nr. 39 (vom 22.09.2000).

Finden sich im Archiv Demokratischer Sozialismus der RLS auch Originaldokumente zu Leben und Werk von Rosa Luxemburg?

An historischen Quellen befinden sich im Archiv Demokratischer Sozialismus Originalausgaben der von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht bis zu ihrer Ermordung am 15. Januar 1919 herausgegebenen und persönlich redigierten Zeitschrift „Die Rote Fahne“.

Weitere historische Quellen, wie Erstausgaben der Werke und Artikel, oder Originaldokumente, wie Briefe und handschriftliche Manuskripte von Rosa Luxemburg, befinden sich leider nicht in unserem Archiv. Das gleiche gilt für Film- und Foto-Material wie für Tonaufnahmen.

Die Bibliothek der Rosa Luxemburg Stiftung besitzt Literatur von und über Rosa Luxemburg (Übersicht der Bestände). Darüber hinaus gibt es eine Dauerausstellung zu Leben und Werk von Rosa Luxemburg in den Gängen unseres Hauses. Diese kann auch online eingesehen werden.

Originalquellen von und zu Rosa Luxemburg finden sich unter anderem in folgenden Institutionen:

Welche Position nahm Rosa Luxemburg zur Gleichberechtigung der Geschlechter und zu Fragen wie dem Frauenwahlrecht ein?

Rosa Luxemburg hat Gleichberechtigung mehr praktisch gelebt, als sich theoretisch mit den Geschlechterverhältnissen auseinanderzusetzen. So wurde ihre Dissertation über „Die industrielle Entwicklung Polens“ von Zeitgenossen wie dem Journalisten Robert Seidel als Beitrag zum Kampf um Gleichberechtigung gerühmt. „Er ist eine neue Begründung des Anrechts der Frau auf Gleichheit mit dem Manne, sofern dieses Anrecht überhaupt noch einer Begründung bedürfte,“ schrieb er in einer Besprechung für die Zeitung „Zürcher Volksrecht“. (zit. nach Maxi Besold: Rosa-Luxemburg-Ausstellung, München 2002, Tafel 6). 

Rosa Luxemburg selbst schrieb in einem Brief an Clara Zetkin im November 1918: „Schreibe etwas vielleicht über Frauen, das ist so wichtig jetzt, und niemand von uns hier versteht etwas davon.“ (Rosa Luxemburg: Gesammelte Briefe, Bd. 5, Berlin 1984, S. 417).

Jedoch setzte sich Rosa Luxemburg in mehreren Arbeiten mit der Frage des Wahlrechts für Frauen intensiv auseinander, so etwa in der 1912 erschienenen Schrift „Frauenwahlrecht und Klassenkampf“ (Rosa Luxemburg: Gesammelte Werke, Bd. 3 Berlin 1978, S. 159-165). Allerdings wird darin auch deutlich, dass sie die Forderung nach dem Frauenwahlrecht vor allem unter dem Aspekt des Klassenkampfes betrachtete und nicht so sehr als eigenständige emanzipatorische Forderung.

Mit dem Verhältnis von Rosa Luxemburg zu geschlechterpolitischen Fragen setzen sich aus einer feministischen Perspektive unter anderem auseinander:

  • Frigga Haug: Rosa Luxemburg und die Kunst der Politik, Hamburg 2007
  • Raya Dunayevskaya: Rosa Luxemburg – Frauenbefreiung und Marx’ Philosophie der Revolution, Hamburg 1998.

Wann und wo hatte Rosa Luxemburg ihren ersten großen öffentlichen Auftritt in der internationalen Arbeiterbewegung und worum ging es dabei?

Rosa Luxemburg trat auf dem III. Internationalen Sozialistischen Arbeiterkongress in Zürich im Jahre 1893 mit 22 Jahren erstmals auf einem internationalen Podium in Erscheinung und beeindruckte die dort versammelte Prominenz der Arbeiterbewegung.

Sie war auf dem Kongress zusammen mit Julian Marchlewski als Redaktionsmitglied der Zeitschrift „Sprawa Robotnicza“ und als Gründungsmitglied der „Sozialdemokratie des Königreiches Polen“ (SDKP) angemeldet und verlangte ein Mandat für sich und Marchlewski. Dies war ihnen hauptsächlich auf Betreiben der „Sozialistischen Partei Polens“ (PPS) verwehrt worden, die ihre bisherige Quasi-Monopolstellung als Auslandsvertretung der polnischen Arbeiterbewegung gefährdet sah. In einem flammenden Appell an die Delegierten erreichte Luxemburg, dass wenigstens Julian Marchlewski zugelassen wurde und das von ihr verfasste Redemanuskript vortragen durfte.

Inhaltlich ging es bei der Auseinandersetzung zwischen SDPK und PPS nicht zuletzt darum, dass die PPS eine polnisch-nationalistische Linie verfolgte, Luxemburgs SDPK hingegen eine konsequent internationalistische. Rosa Luxemburg erklärte in diesem Sinne auf dem Kongress in Zürich, dass „wir uns als heutiges Ziel den Kampf nicht um einen unabhängigen polnischen Staat, sondern um die politische Freiheit gestellt haben.“ (Zit. in Annelies Laschitza: Im Lebensrausch, trotz alledem: Rosa Luxemburg. Eine Biographie, Berlin 2002, S. 50ff.)

Konnte Rosa Luxemburg jiddisch sprechen?

Bisher hat kein Luxemburgforscher eine jiddische Handschrift Rosa Luxemburgs entdeckt.

Rosa Luxemburg verstand Jiddisch (sie wurde im mosaischen Glauben erzogen), betrachtete jedoch diese Sprache als Jargon und gebrauchte sie relativ selten, und dann zumeist als Schimpfwort oder zur Selbstironie… (Vgl. Annelies Laschitza: Im Lebensrausch, trotz alledem. Rosa Luxemburg. Eine Biographie, Berlin 1996, S. 23)

Die meisten radikalen jüdischen Intellektuellen sprachen Polnisch oder Russisch oder beides. Die Biographin Elżbieta Ettinger interpretiert Rosas Verachtung für das Jiddische als Spiegelung ihrer Angst, mit dem jüdischen Klischee in Verbindung gebracht zu werden. (Vgl. Elżbieta Ettinger: Rosa Luxemburg. Ein Leben, Bonn 1990, S. 53)

Weiterführende Literatur: Jack Jacobs: Vom Vater geprägt: Rosa Luxemburg, die polnischen Maskilim und die Ursprünge ihrer Ansichten. In: Sozialisten und die „jüdische Frage“ nach Marx, Mainz 1994.

Zu welchen Männern unterhielt Rosa Luxemburg eine Beziehung?

  • Rosa Luxemburg ging 1889 eine Scheinehe mit Gustav Lübeck (geb. 1873) ein, um die deutsche Staatsbürgerschaft zu bekommen. Diese Ehe wurde 1903 geschieden.
  • Mit Leo Jogiches unterhielt Rosa Luxemburg seit dem Studium (bis 1906/07) eine intensive und durchaus konfliktreiche Liebesbeziehung. Zeitweise war sie auch mit ihm verlobt. Leo Jogiches (1867-1919) stammte aus einer reichen russisch-jüdischen, sehr kultivierten Familie. Er gehörte zu den Herausgebern der ersten polnischen sozialdemokratischen Zeitung „Sprawa Robotnicza“ (Arbeitersache) und zu den Begründern der Sozialdemokratie des Königreiches Polen (SDKP). Nach dem Ausbruch der Revolution 1905 in Russland kämpfte er mit Rosa Luxemburg in Warschau gegen den Zarismus. Ab 1907 leitete er vornehmlich den Vorstand der SDKP. Auf dem Gründungsparteitag der KPD wurde er in die Zentrale gewählt.
  • Eine mehrjährige Liebesbeziehung hatte Rosa Luxemburg ab 1907 mit Kostja Zetkin, dem Sohn von Clara Zetkin. Kostja (Konstantin) Zetkin (1885-1980) war Arzt.
  • Zeitweise liiert war Rosa Luxemburg mit ihrem Anwalt Paul Levi. Levi (1883-1930) stammte aus einer republikanisch gesonnenen jüdischen Kaufmannsfamilie. Der Rechtsanwalt war Mitglied der SPD seit 1909 und Reichstagsabgeordneter in der Weimarer Republik. Er gehörte zu den Gründern des Spartakusbundes und der KPD und führte die Partei nach dem Tod von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg von 1919 bis zum Frühjahr 1921. 1921 wurde Levi wegen seiner kritischen Haltung gegenüber der Komintern und seiner Kritik der putschistischen Taktik der Kommunistischen Partei aus der KPD ausgeschlossen. Er blieb aber seinen linken Überzeugungen im Geiste Rosa Luxemburgs zunächst in der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft und später auch in der SPD treu.
  • Eine tiefe, herzliche Freundschaft verband Rosa Luxemburg mit Dr. Hans Diefenbach. Diefenbach (1884-1917) war Mediziner. Er starb als Militärarzt an der Front, als die Luxemburg im Gefängnis saß.

Gibt es noch Aufzeichnungen über Reiserouten und Veranstaltungstermine, die Rosa Luxemburg durch Deutschland geführt hat (insbesondere in den Jahren 1903 bis 1908)?

Im Archiv Demokratischer Sozialismus befinden sich keine Unterlagen zu Reisen Rosa Luxemburgs. Details dazu sind jedoch in den einschlägige Biographien zu finden, insbesondere in:

  • Annelies Laschitza: Im Lebensrausch, trotz alledem. Rosa Luxemburg. Eine Biographie, Berlin 1996.
  • Elżbieta Ettinger: Rosa Luxemburg. Ein Leben, Bonn 1990.

Hinweise auf ihre Reisetätigkeit geben auch ihre Briefe aus dieser Zeit. Siehe Rosa Luxemburg: Gesammelte Briefe, Band 2, Berlin 1999.

Wo wohnte Rosa Luxemburg während ihrer Aufenthalte in Paris?

Aus den Briefen Rosa Luxemburgs geht hervor, dass sie unter folgenden Adressen in Paris logierte:

  • Paris, 12. März 1894: 7, Faubourg St-Denis, Chambre 11
  • Paris, 11. April 1894: Montmartre, rue Feutrier 21, Paris (Familie Adolf Warski)
  • Paris, 21. März 1895: Avenue Reille 7, au 3-ème
  • Paris, 24. September 1900: Hôtel Moderne 3, rue de l’Etoile, Chambre 2

(Vgl. Rosa Luxemburg: Gesammelte Briefe, Bd. 1, Dietz Verlag, Berlin 1984, S. 16, S. 45, S. 57 und S. 506)

Was für ein Mensch war Rosa Luxemburg? Welche Charaktereigenschaften ermöglichten es ihr, Situationen existentieller Bedrohung wie z.B. Gefängnisaufenthalte zu überstehen?

„Rosa Luxemburg hat ein bejahendes, schönes Leben geführt, insofern sie ein bis in den Tod konsequentes, wahrhaftiges Leben geführt hat. […] Ein schönes bejahenswertes Leben kann auch ein Leben sein, das tragisch zu Ende geht, das scheitert und zu dem man trotz allem »da capo« sagen könnte – wie sie es ja dann getan hat. Das kann einschließen, als Schon-Geschlagener allein mit den wenigen Getreuen auf aussichtslosem Posten weiterzukämpfen – und diese nüchterne, klarsichtige, unvergleichliche Tapferkeit ist es doch, die Rosa Luxemburg zur Heldin macht.“ (Volker Caysa: Die »Lebenskünstlerin« Rosa Luxemburg. In: UTOPIE kreativ, Berlin, Heft 129/130, 2001, S. 622/23)

Der Autor dieser Einschätzung, Volker Caysa, schreibt Rosa Luxemburg Eigenschaften wie Lust am Leben, Heiterkeit, Geduld und Entschiedenheit im rechten Augenblick, Gelassenheit, Überblick und Ruhe zu. „Rosa Luxemburgs Konzept der Lebensführung geht immer aufs Ganze, es zielt auf Totalität. Sie will nicht nur das Machbare, sondern das ganze Andere, sie will nicht nur Zufriedenheit mit dem Leben, sie will ein nützlich-sinnvolles und sinnlich-schönes Leben.“ (Ebenda, S. 616)

An Mathilde Wurm schreibt Rosa Luxemburg 1916: „Mensch sein ist vor allem die Hauptsache. Und das heißt: fest und klar und heiter sein, ja heiter trotz alledem und alledem, denn das Heulen ist Geschäft der Schwäche. Mensch sein, heißt sein ganzes Leben »auf des Schicksals große Waage« freudig hinwerfen, wenn’s sein muss, sich zugleich aber an jedem hellen Tag und jeder schönen Wolke freuen […]. Die Welt ist so schön bei allem Graus und wäre noch schöner, wenn es keine Schwächlinge und Feiglinge auf ihr gäbe.“ (Rosa Luxemburg: Gesammelte Briefe, Bd. 5, Berlin 1984, S. 151)

Zum Weiterlesen: Volker Caysa: Die »Lebenskünstlerin« Rosa Luxemburg. In: UTOPIE kreativ, Berlin, Heft 129/130, 2001, S. 614-623.

Welche geistigen Interessen verfolgte Rosa Luxemburg neben ihren politisch-theoretischen Aktivitäten?

Neben ihrem Studium der Nationalökonomie, deren kritische Aneignung die Grundlage für ihr intellektuelles Wirken als marxistische Theoretikerin bildete, besuchte sie auch naturwissenschaftliche Vorlesungen, etwa zur Botanik und zur Zoologie.

Mit diesen beiden Disziplinen beschäftigte sie sich auch in ihrem späteren Leben immer wieder. Außer auf ihren Reisen durch Deutschland und Europa widmete sich Rosa Luxemburg auch während ihrer Gefängnisaufenthalte neben ihrer politischen Tätigkeit botanischen und auch geologischen Studien. Von diesen intensiven naturwissenschaftlichen Interessen und Kenntnissen zeugen das Herbarium, das sie 1913 begonnen und während der Haftzeit fortgesetzt hat, sowie ihre im Breslauer Gefängnis angelegten "Geologischen und botanischen Notizen".

Wo findet man das Zitat „Mein innerstes Ich gehört mehr meinen Kohlmeisen als den »Genossen«“?

Das gesuchte Zitat findet sich einem der Gefängnis-Briefe Rosa Luxemburgs. Sie schreibt am 2. Mai 1917 an Sophie Liebknecht: „Aber mein innerstes Ich gehört mehr meinen Kohlmeisen als den »Genossen«. Und nicht etwa, weil ich in der Natur, wie so viele innerlich bankrotte Politiker, ein Refugium, ein Ausruhen finde. Im Gegenteil, ich finde auch in der Natur auf Schritt und Tritt so viel Grausames, dass ich sehr leide.“ (Rosa Luxemburg: Gesammelte Briefe, Bd. 5, Berlin 1984, S. 229/230)

Existiert das Gefängnis noch, in dem Rosa Luxemburg bis zum November 1918 inhaftiert war?

Das Gefängnis, in dem Rosa Luxemburg in Breslau bis 1918 inhaftiert war, existiert noch und wird weiter als Gefängnis genutzt.

Welche Vorkehrungen wurden für den Umgang mit dem schriftlichen Nachlass von Rosa Luxemburg getroffen?

Mathilde Jacob (1873-1942), der langjährigen Privatsekretärin von Rosa Luxemburg, ist es zu verdanken, dass der Nachlass der Luxemburg gerettet wurde. Clara Zetkin formulierte in einem Brief vom 18. Januar 1919 an Mathilde Jacob eine Art Auftrag dafür: „Liebste Freundin, es ist Ihre Aufgabe, darüber zu wachen, dass nicht ein Zettel, nicht eine Zeile von Rosas Manuskripten verschleppt und verstreut wird, nicht eine ihrer alten, bereits gedruckten Arbeiten, Artikel, Broschüren etc. abhanden kommt. Sie müssen mit Argusaugen darüber wachen, dass unter keinem Vorwand gerichtlicher Feststellungen, Haussuchungen etc. nichts, auch gar nichts von Rosas geistiger und politischer Hinterlassenschaft entwendet werden kann. […] Rosas geistiges Erbe muss verteidigt werden, es gehört dem revolutionären Proletariat.“ (Clara Zetkin: Ausgewählte Reden und Schriften, Bd. II, Berlin 1960, S. 73)

1939 übergab Mathilde Jacob den Nachlass dem amerikanischen Historiker Ralph Lutz, der ihn in die USA brachte.

Wer hielt die Grabrede für Rosa Luxemburg?

Die bekannte Biographin Rosa Luxemburgs, Annelies Laschitza, berichtet über die Beisetzung Rosa Luxemburgs am 13. Juni 1919 auf dem Friedhof in Berlin-Friedrichsfelde und nennt drei Rednerinnen bzw. Redner: Paul Levi, Clara Zetkin und eine „ehemalige Schülerin der Parteischule“ als „Vertreterin der Jugend“ (Vgl. Annelies Laschitza: Im Lebensrausch, trotz alledem. Rosa Luxemburg. Eine Biographie, Berlin 1996, S. 622).

Wo gibt es Denkmale oder Gedenkorte an Rosa Luxemburg?

Denkmale und Denkzeichen an Rosa Luxemburg gibt es in verschiedenen Städten, zum Beispiel in Berlin:

  • Denkmal an der Lichtenstein-Brücke über den Landwehrkanal im Tiergarten (nahe Budapester Straße) von Ralf Schüler und Ursulina Schüler-Witte. Es befindet sich an der Stelle, an der Rosa Luxemburgs Leichnam am 15. Januar 1919 in den Landwehrkanal geworfen worden war.
  • Grabplatte und Stele „Die Toten mahnen uns“ in der Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde. Auf diesem Friedhof wurde Rosa Luxemburg am 13. Juni 1919 unter Anteilnahme von mehr als hunderttausend Menschen an der Seite von Karl Liebknecht und anderen Opfern der Konterrevolution beigesetzt.
  • Denkzeichen für Rosa Luxemburg auf dem Rosa-Luxemburg-Platz von Hans Haacke. 60 Zitate aus Werken und Briefen der Luxemburg wurden in Bronzebuchstaben auf bis zu sieben Meter langen Betonbalken in den Boden eingelassen. Die Denkzeichen zu Ehren von Rosa Luxemburg wurden im September 2006 übergeben.
  • Denkmal „Von der dicken Berta zur roten Rosa“ des israelischen Bildhauers Igael Tumarkin auf dem Mittelstreifen der Bundesallee an der Einmündung Spichernstraße – einem Ort, der am Verschleppungsweg zum Hotel Eden lag. Der Kopf der Luxemburg – im Stahlrelief dargestellt – bändigt das unheilvolle Feldgeschütz „Dicke Berta“.
  • Bronzeplastik „Rosa Luxemburg“ (in Lebensgröße) von Rolf Biebl vor dem Eingang der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Straße der Pariser Kommune 8A in Friedrichshain.
  • Gedenkstele in der Weinstraße 1-2 im Stadtbezirk Friedrichshain, dem Frauengefängnis, in dem Rosa-Luxemburg inhaftiert war. Die Stele wurde 1977 errichtet.

In Birkenwerder bei Berlin:

  • Bronzedenkmal, Clara Zetkin und Rosa Luxemburg im Gespräch zeigend. Das Denkmal befindet sich auf dem Hof des ehemaligen Wohnhauses von Clara Zetkin, Summter Straße 6, das Clara Zetkin ab 1929 bewohnte. Das Haus beherbergte bis Anfang der 1990er Jahre eine Clara-Zetkin-Gedenkstätte, heute wird es multifunktional (Kinderbibliothek, Musikschule) von der Gemeinde genutzt. Ein mit Möbeln und Inventar aus dem Nachlass von Clara Zetkin ausgestatteter Raum und eine Ausstellung, sowie eine Gedenktafel erinnern an die bedeutende Vertreterin der proletarischen Frauenbewegung.

In Erfurt:

  • Rosa-Luxemburg-Denkmal, eine Figur im Talknoten-Park.

In Hamburg:

  • „Ein Gartenstück für Rosa Luxemburg“ des Hamburger Polit-Künstlers Gerd Stange. Im November 2006 wurde der „Alte Leute Garten“ im Eimsbütteler Wehbers Park offiziell in „Rosa-Luxemburg-Garten“ umbenannt. Der Gedenkort soll daran erinnern, dass Rosa Luxemburg am 13. Dezember 1900 im gegenüber liegenden Eimsbütteler Vereinshaus Fruchtallee (damals Sottorf) ihre erste Hamburger Rede über „Weltpolitik und Sozialdemokratie“ hielt.

In Marisfeld bei Hildburghausen:

  • Rosa-Luxemburg-Denkmal, eine Skulptur aus Muschelkalk, geschaffen 1986 von Rolf Traut. Sie stand bis zum Oktober 2007 auf dem Pausenhof der Schule und soll entweder auf dem Dorfplatz, am Sportplatz oder am Schlosspark neu aufgestellt werden.

Weitere Informationen und Fotos gibt es in der Ausstellung der Rosa-Luxemburg-Stiftung.