8. Netzwerktreffen in Potsdam

Ergebnisse und Diskussionen

Termin: 23.01. bis 25.01.2009

Ort: Soziales Zentrum Potsdam


Anwesend waren: Biko e.V.; Projekthaus Potsdam; DJB e.V.; SoBi e.V.; Roter Baum e.V.; JBW Sachsen; RLS sowie Mitglieder der PG Lateinamerika und Russland

Die Entscheidungen in Stichpunktform:
 

1. MITTELVERGABE 2009/2010
(reales Gesamtvolumen: 22.400€ - ursprünglich angesetzt: 20.000€)

-          Koordination (Andreas)                                        6.000 €

-          Netzwerkstatt                                                      6.500 €

-          PD Gender                                                            2.000 €

-          PG Russland                                                         2.900 €

-          PG Lateinamerika                                                 2.000 €

-          Fonds „Nachfolgeprojekte“                                  2.000 €

(AG PolOek, AG Freiräume, Vorbereitung Bildungsgipfel 2010)

 

2. VERGABEAUSSCHUSS:

      - Alles bleibt beim Alten; Sachsens Vertretung wird sich im Februar klären

- Bis 28.2.: Brandenburg und Sachsen formulieren ihre Positionen bezüglich der neuen Vorschläge zum Vergabeausschuss.

 

3. NÄCHSTES TREFFEN:

      Soll im Januar 2010 in Rostock stattfinden – 22.-24.01.2010

Diskussionen 

 

Der erste wichtige Punkt auf der Tagesordnung war die strategische Diskussion um das JuBi Netzwerk. Sie stand unter den Gesichtspunkten: Wie weiter mit dem Netzwerk? In welche Richtung soll es gehen? Soll es eine Vergrößerung/ Erweiterung des Netzwerkes geben? Was sind unsere aktuellen politischen Handlungsfelder? Wo sind die Schnittmengen und welche Ideen/ Planungen ergeben sich daraus?

Ein wichtiger Diskussionspunkt war, dass wir als Netzwerk uns bewusst machen sollten, was unsere Forderungen an die Stiftung sind. Dies vor dem Hintergrund, dass wir die Kenner und Macher der linken emanzipativen (Jugend)Bildung sind, die der Stiftung nahe stehen. Wir arbeiten öffentlichkeitswirksam und gesellschaftsverändernd, mit einem hochwertigen inhaltlichen und methodischen Konzept. Wir wollen uns austauschen, weiterentwickeln und von/ miteinander lernen. Auch deshalb sind wir im Netzwerk aktiv.

Ebenfalls haben wir in der Diskussion festgestellt, dass die Erwartungshaltung der Stiftung in punkto vorzeigbare Ergebnisse/ Erfolge bisweilen unserem Bildungsverständnis und auch dem der Stiftung (Denkprozesse anregen, Austausch etc.) konträr entgegensteht, da nicht alles fotografierbar und/ oder in einer Broschüre festhaltbar ist.

 

Bei der Klärung was das Netzwerk z. Zt. leistet bzw. für die Einzelnen Vereine darstellt, kam folgendes Ergebnis heraus:

  • Internationale Vernetzung ist ein Schwerpunkt des JuBi Netzwerkes. Neben den PG´s Russland und Lateinamerika, gibt es bei Träger_innen außerdem Kontakte und Zusammenarbeit mit Ex-Jugoslawien, Polen und dem Baskenland. Herausforderungen sind hier, dass die Projektgruppen weder von der Stiftung noch von den Auslandsbüros als Partner_innen anerkannt werden. Darüber hinaus fehlt bei den Auslandsbüros nicht nur ein Bildungsverständnis oder besser Jugendbildungskonzept, sondern selbst die Diskussion über konkrete politische Herausforderungen wie Rechtsextremismus und die politische Zielstellung zwischen Auslandsabteilungen und dem Jugendbildung Netzwerk. Dies liegt z. T. sicher an den Strukturen und den überlasteten Auslandsbüros, sollte aber kein Hinderungsgrund sein, „den fruchtbaren Austausch, die Konzeptschmiede, die intensive Bildungsarbeit“ (O-Ton) nicht nur der PG Russland nicht nur materiell zu fördern, sondern ebenso als politischen Partner zu begleiten.
  • Weiterhin wird das Netzwerk als Knotenpunkt betrachtet. Hier ist der Ort für Vernetzung und Austausch linker Aktivist_innen im (Jugend)Bildungsbereich. Hier ist der Ort um antifaschistische Bildungsarbeit zu diskutieren und zu pushen oder darüber zu diskutieren, wie man Antifaschismus und Bildung zusammenbringen kann. Auf den Netzwerkstätten können wir unsere Arbeit reflektieren, Erfahrungen und Methoden transferieren, kleine Initiativen oder neu gegründete Gruppen stärken, Nachwuchs- und Ressourcenfragen diskutieren, unser emanzipatives Bildungsverständnis weiterentwickeln und und und.
  • Ein sich neu herausbildendes Thema im Netzwerk sind die Hausprojekte. Wie kann man dem Anspruch eine politische Praxis verknüpft mit alternativen Lebensformen zu leben gerecht werden ohne sich an den ökonomischen, ideellen und anderen Herausforderungen aufzureiben? (Dank an Christian vom Projekthaus Potsdam für die sehr interessante Präsentation!) Wir wollen auch andere darin unterstützen sich Freiräume zu erkämpfen.
  • Viertens wurde noch einmal positiv beachtet, dass wir mit der Mitgliedschaft im Vergabeausschuss die Möglichkeit und das Mitspracherecht haben in Bezug auf Ausschreibungen und Förderrichtlinien.

 

Ergebnis der Diskussion ist, dass das Netzwerk sich eine Vergrößerung/ Verbreiterung der eigenen Struktur wünscht. Dies soll aber nicht nach regionalen Schwachstellen im Netzwerk passieren, sondern über inhaltliche Nähe, eine gemeinsame politische Praxis. Konkret umgesetzt könnte dies mit einem Bildungsgipfel 2010 werden, ähnlich unseren Bildungskonferenzen. Dafür gibt es aber nur Interessenten, noch keine Arbeitsgruppe und keine konkrete Idee.

Zweitens soll ein Strategiepapier geschrieben werden, mit dessen Hilfe wir unsere Positionen und auch unseren politischen Mehrwert der Stiftung darlegen wollen. Dieses soll auf dem Netzwerk Wiki geschrieben werden und es sind alle eingeladen sich zu beteiligen.

 

Als Ideen für 2009/ 2010 gab es einmal die Netzwerktour mit Bildungscharakter (s. Mail v. Ronald), Netzwerkstatt 2009; die Idee von dezentralen Bildungsangeboten nach Bedarf und einer gemeinsamen Auswertungsveranstaltung 2009; den Bildungsgipfel 2010 mit Expansionsbestreben und die Idee eines regelmäßig erscheinenden Bildungsfanzines.

Ergebnis:

  • Die Netzwerkstatt 2009 wird bis jetzt von Ronald, Andreas (Schützi), Marit und Tim vorbereitet, achtet auf Mails! Da es Kritik gab, dass es die gleichen Gesichter wären, wie bei der letzten Netzwerkstatt, dürfen sich noch einige bis viele dem Vorbereitungskreis anschließen. Wenn es realisierbar ist, soll die Idee der dezentralen Veranstaltungen dort mit einfließen.
  • Bildungsfanzine soll erscheinen; Idee: Artikel zu unserer Arbeit als interne Reflektionsmöglichkeit und externe Öffnung bzw. Sichtbarmachung des Netzwerkes; Redaktionsgruppe bis jetzt Andreas und Sören; soll aber erweitert werden!

Sonstiges:

  • Koordinationsstelle bleibt und macht auch Andreas weiter, Ronald schickt noch mal eine genaue Stellenanforderung rum
  • Wäre schön, wenn sich eine Vorbereitungsgruppe für einen Bildungsgipfel gründet
  • Schaut ab und an ins Wiki

Danke für das produktive Wochenende

Simone Scheffler

 

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