Publikation Parteien- / Bewegungsgeschichte - Deutsche / Europäische Geschichte - 30 Jahre 89/90 «Im Kreml brennt noch Licht»

Die Spitzenkontakte zwischen SED/PDS und KPdSU 1989–1991

Information

Reihe

Buch/ Broschur

Autor*innen

Detlef Nakath, Gerd-Rüdiger Stephan, Gero Neugebauer,

Erschienen

Februar 2020

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In einer Unterrichtung zur sowjetischen Haltung zur «deutschen Frage» an den damaligen bundesdeutschen Außenminister Genscher vom 31. Januar 1990 heißt es: «Mit seinem klaren und uneingeschränkten Bekenntnis zur deutschen Einheit hat sich Gorbatschow – wie so häufig schon – an die Spitze einer als unaufhaltsam erkannten Entwicklung gestellt.» Diese Haltung Gorbatschows und die der KPdSU generell zu DDR, SED und PDS wird bis heute unterschiedlich beurteilt. Manche sprechen von Verrat, andere von nachvollziehbarer Einsicht in das Unvermeidbare. Jedenfalls stimmte Hans Modrow in seinen Gesprächen mit Gorbatschow am 30. Januar 1990 die Verkündung des Konzeptes «Für Deutschland einig Vaterland» zwei Tage später ab. Damit veränderten sich auch die Grundlagen für die Beziehungen zwischen KPdSU und SED/PDS. Am 2. Februar 1990 trafen sich Gregor Gysi und Michail Gorbatschow in Moskau, um die Zukunft dieser Beziehungen zu diskutieren. Bis heute bleibt die Frage nach der Rolle der KPdSU und vor allem ihres Generalsekretärs Michail Gorbatschow umstritten. Hans Modrow und Egon Krenz haben sich z.B. in unlängst erschienen Büchern recht kritisch geäußert.

Im Jahr 1998 erschien im Karl Dietz Verlag eine Dokumentensammlung, die die Beziehungen zwischen beiden Parteien in den Jahren 1989/1990 zum Gegenstand hat. Das hier veröffentlichte Vorwort beschreibt die Entwicklung der Beziehungen zwischen KPdSU und SED bzw. PDS anhand dieser Dokumente.