Dokumentation Die Situation der spanischen Linken

Vorstellung einer neuen Studie und anschließende Podiumsdiskussion

Information

Veranstaltungsort

Aquarium
Skalitzer Str. 6
10999 Berlin

Zeit

10.04.2019

Veranstalter

Franziska Albrecht,

Themenbereiche

Soziale Bewegungen / Organisierung, Parteien / Wahlanalysen, Europa, Europa links

Johanna Bussemer, Vera Bartolomé, Jorge Sola, César Rendueles Foto: Franziska Albrecht

Mit César Rendueles & Jorge Sola, Autoren der Studie
Kommentar von Mario Candeias, Direktor des Instituts für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung
Moderation Vera Bartolomé, Projektmanagerin des Verbindungsbüros Madrid der Rosa-Luxemburg-Stiftung

Am 10. April 2019 diskutierten auf Einladung des Europareferats sowie der Themenachse Europa der Rosa-Luxemburg-Stiftung rund 80, zumeist spanisch sprechende Gäste, im gut gefüllten «Aquarium» am Kottbusser Tor über die aktuelle Situation in Spanien und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für die Spanische Linke.

Anlass für die Veranstaltung waren nicht nur die vielen Wahlen, die in den nächsten Wochen und Monaten in Spanien stattfinden werden, sondern auch die Vorstellung einer vom RLS-Verbindungsbüro in Madrid in Auftrag gegebene gründliche Forschung und Analyse zur Situation der Linken in Spanien, die von César Rendueles und Jorge Sola, Professoren für Soziologie an der Universidad Complutense de Madrid, durchgeführt wurde. Der Text beschäftigt sich mit der Bildung des «Regimes der 78», dem heutigen Parteiengefüge und dem politischen System in Spanien. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf linke Seite gerichtet. Anschließend werden die «sozialen Bewegungen» und die «Arbeitswelt» sowie die munizipalistischen Erfahrungen und der Konflikt um Katalonien analysiert.

Nach der inspirierenden Revolte der spanischen 15M-Bewegung (der Indignados-Bewegung, die 2011 die Plätze einnahm), der darauffolgenden intensiven politischen Zeit mit vielen Wahlen (Entstehung von Podemos, «confluencias» und munizipalistischen Initiativen) und dem komplexen politischen Prozess in Katalonien befindet die Linke in Spanien vor den nächsten nationalen, regionalen und lokalen Wahlen in einer neuen Phase. Die Idee, dass Spanien einen neuen politischen Zyklus (er)lebt, wird auch durch die Entstehung von VOX verstärkt, einer rechtsextremen Partei, die zum ersten Mal nach dem Übergang 1978 in Umfragen auftaucht.

In diesem Rahmen wurden auf dem Podium und gemeinsam mit den Besucher*innen die bevorstehenden Wahlen, beginnend bei den Parlamentswahlen am 28. April bis hin zu den Kommunal-, Regional- und Europawahlen am 26. Mai erörtert. Die Frage zur Rolle der Linken in diesem Zusammenhang war nicht leicht zu beantworten und wurde durchaus kontrovers diskutiert.

Die Veranstaltung fand auf Spanisch und Deutsch mit Simultandolmetschung statt. Vielen Dank an dieser Stelle an die beiden Dolmetscher*innen.

Medienberichterstattung:

junge Welt: »Podemos fehlt es gravierend an interner Demokratie« Vor Wahl in Spanien: Studie beleuchtet Lage der Linken. Rechte »Vox« vor Einzug ins Parlament. Gespräch mit César Rendueles

neues deutschland: Angst mobilisiert die spanische Linke. Der Soziologe César Rendueles über die politische Lage vor den Parlamentswahlen

WDR: Elecciones España 2019. Nada será como fue