13. Februar 2020 Film Duvarlar Mauern Walls - Migrantische Perspektiven auf den Mauerfall (Dokfilm und Gespräch mit Regisseur)

im Rahmen der Veranstaltungsreihe 'Vergessene Aspekte - Ein Kratzen am Mythos der friedlichen Revolution'

Information

Veranstaltungsort

LiWu Lichtspieltheater Wundervoll
Barnstorfer Weg 4
18057 Rostock

Zeit

13.02.2020, 19:00 - 21:30 Uhr

Themenbereiche

Deutsche / Europäische Geschichte, Neonazismus / Rassismus, Migration / Flucht

Zugeordnete Dateien

Duvarlar Mauern Walls - Migrantische Perspektiven auf den Mauerfall (Dokfilm und Gespräch mit Regisseur)
duvarlarmauernwalls.blogspot.com

Dokumentarfilm /USA 2000 / 83 min / OV mit deutschen Untertiteln

In der großen Erzählung zur ‚Friedlichen Revolution‘ fehlen oftmals die Stimmen derjenigen, die besonders schnell und hart die Konsequenzen des nationalen Hochgefühls zu spüren bekamen. 1991 spricht der Dokumentarfilmer Can Candan mit Mitgliedern der türkischen Community in Berlin über ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sowie die Folgen von Maueröffnung und Wiedervereinigung. Daraus entstand der trilinguale Film Duvalar. Im Anschluss zum Film wird der anwesende Regisseur über den Film und migrantische Perspektiven auf die deutsche Einheit damals und heute mit dem Publikum ins Gespräch kommen.

Can Candan ist ein unabhängiger Dokumentarfilmer und Wissenschaftler an der Universität Boğaziçi in Istanbul. Er studierte Film und Medienkunst in den USA (Hampshire College, 1992, und Temple University, 1999). Bis 2000 lehrte er Film- und Medienkunst an verschiedenen Universitäten und Institutionen in den USA und seither in der Türkei. Er unterrichtet Theorie und Geschichte des Dokumentarfilms und betreut Projekte und Dissertationen in den Bereichen Filmwissenschaft und Filmgestaltung und veröffentlicht zum dokumentarischen Kino in der Türkei. Er war Regisseur und Produzent von drei preisgekrönten international vertriebenen Dokumentarfilmen: „Duvarlar – Mauern – Walls“ (2000), „3 Saat“ („3 Stunden“, 2008) und „Benim Çocuğum – Mein Kind“ (2013). Derzeit arbeitet Candan an seinem vierten Spielfilm mit dem Titel „Nuclear alla Turca“.

https://www.goethe.de/ins/it/de/kul/the/flm/21708565.html


Informationen zur Veranstaltungsreihe Vergessene Aspekte – Ein Kratzen am Mythos der ‚Friedlichen Revolution‘

Die sogenannte ‚Friedliche Revolution‘ ist der positive Gründungsmythos der Berliner Republik. In der kollektiven Erinnerung der BRD erscheint der Herbst 1989 als Ergebnis einer sich bahnbrechenden Utopie von Freiheit und Demokratie, die in den Montagsdemonstrationen und „Wir sind das Volk“ -Rufen ihren Ausdruck gefunden hat.

Tatsächlich war diese Zeit des Umbruchs davon geprägt, sich gegen das realsozialistische Regime zu wehren, das in die Krise geraten war. Es war eine Zeit, die das Potential großer Veränderung mit sich brachte und sowohl Veränderungsängste als auch -wünsche beflügelte.

In der Meistererzählung zur ‚Friedlichen Revolution‘ fehlen jedoch Aspekte, die nun als Wiederkehr des Verdrängten auf den Plan treten. Anders wäre es wohl kaum denkbar, dass dieser Abschnitt der Geschichte nun als Farce in der Gestalt von AfD-FunktionärInnen auftritt, die eine „Wende 2.0“ fordern.

Gemeinsam wollen wir in der Veranstaltungsreihe ‚Vergessene Aspekte‘ verschiedenen Themenkomplexen nachgehen und unsichtbar gemachten Stimmen Raum geben.

24.01./ 19:00 - Erinnerung an 1989 - Die deutsche Erinnerungskulutr und ihre Leerstellen (Referent: Hendrik Mayer)
30.01./18:00 - Von der Einheit zum Pogrom 1992 - Asylrecht und nationale Identität nach 1990 (Referent: Dr. Patrice Poutrus)

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsradikalen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsradikalen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

Die Veranstaltungsreihe wird organisiert und durchgeführt von der Rosa-Luxemburg-Stiftung MV und dem Dokumentationszentrum Lichtenhagen im Gedächtnis

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern

Telefon: (0)381 4900450