11. September 2019 Diskussion/Vortrag Die Lausitz nach der Kohle

Ein Streitgespräch zwischen Anke Schwarzenberg, MdL und Gerd-Rüdiger Hoffmann

Information

Veranstaltungsort

ASB-Begegnungsstätte «Lausitzer Seenland»
Komoranstr. 1
01968 Senftenberg

Zeit

11.09.2019, 17:00 - 19:00 Uhr

Themenbereiche

Sozialökologischer Umbau

Zugeordnete Dateien

Streitgespräch zwischen

  • Anke Schwarzenberg, MdL (Diplomingenieurin; Cottbus/Chóśebuz) und
  • Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (Philosoph, Rosa-Luxemburg-Stiftung; Senftenberg/Zły Komorow)
  • Moderation: Ines Neumannojc (Redakteurin beim "Nowy Casnik")

Bei einem so komplexen Thema wie „Die Lausitz nach der Kohle“ existieren natürlich auch kontroverse Positionen. Manchmal jedoch treffen sie aus Rücksicht auf ein allgemeines „Wir-Gefühl“ nicht aufeinander, obwohl doch Streit in der Sache produktiv sein kann. Selbst die Aktivitäten der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der linken Landtagsfraktion stehen oft nur nebeneinander. In dem von INES NEUMANNOJC (Nowy Casnik) moderierten Streitgespräch sollen unterschiedliche Meinungen zur Sprache kommen.

ANKE SCHWARZENBERG: „Die Lausitz ist seit langem gespalten. Kohlegegner hier, Kohlebefürworter dort. Der Streit wird schon seit DDR-Zeiten geführt. Er greift ja auch in das Leben der Kommunen und in das Leben der Menschen direkt ein. Einerseits wurden Dörfer wegen der Tagebaue vernichtet, auf der anderen Seite haben wir Häuser abgerissen, weil die Menschen nach den Tagebauschließungen abgewandert sind. (…) Es muss gelingen, die Bürgerinnen und Bürger beim Strukturwandel zu beteiligen. Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, um ihre Ideen umzusetzen und sie selbst entscheiden zu lassen, wie sich die Lausitz entwickeln soll. (…) Für viele Sorben/Wenden sind auch die Vorhaben im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus der Braunkohle wichtig. Sie haben sich ja seit längerem in den Diskussionsprozess um die Zukunft der Lausitz eingebracht.“

GERD-RÜDIGER HOFFMANN: „Noch im Oktober 2018 lautete eine Schlagzeile ‚Woidke und Kretschmer kämpfen um die Kohle‘. ‚Erst Strukturentwicklung, dann Kohleausstieg‘, hieß es immer wieder auch aus der linken Landtagsfraktion. Die Politik dürfe nicht nur an den Klimaschutz, sondern müsse auch an die Menschen und ihre Perspektiven denken. Der Ton im Streiten ist inzwischen moderater geworden, aber die seltsame Unlogik, in der Klimaschutz, Strukturwandel und die Menschen in der Lausitz als Gegensätze erscheinen, ist geblieben. (…) Das Bekenntnis zur sorbischen/wendischen Kultur entfaltet bereits im Zusammenhang mit dem Thema Strukturwandel in der Lausitz eine erstaunlich produktive und in die Zukunft weisende Wirkung.“

Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt frei. Interessenten sind herzlich eingeladen.

Standort

Kontakt

Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg

Telefon: +49 331 8170432