Themenschwerpunkte

In beiden Programmländern werden die gleichen Themenschwerpunkte bearbeitet.

Stärkung emanzipatorischer Bildungsansätze

Angesichts der großen sozio-ökonomischen Herausforderungen in beiden Ländern, kommt dem Bildungssystem eine besondere Bedeutung zu da es von traditionellen und hierarchisch geprägten Lehr- und Lernstrukturen gekennzeichnet ist, Auswendiglernen und Wiederholen im Mittelpunkt stehen und selbständiges Denken und kritische Reflektion nicht gefördert werden. Die Reproduktion konservativer gesellschaftlicher Werte, Normen und Stereotypen behindert den gesellschaftlichen Wandel  und blockiert die Entwicklung von Pluralität, Selbstbestimmung und demokratischem Miteinander. Dies beschränkt sich nicht nur auf formelle Bildungseinrichtungen, sondern beeinflusst auch informelle Bildung und soziale Kommunikation. Die Stiftung fördert daher alternative Bildungsmethoden und Ansätze  einer veränderten Art von Bildung.

Entwicklung von Alternativen zu neoliberalen Politikansätzen

Eine öffentlich geführte und systematische Auseinandersetzung mit Fragen zu sozialer Gerechtigkeit in Palästina steht an den Anfängen, weist aber in den letzten Jahren vielversprechende Ansätze auf. Soziale Kämpfe werden immer stärker Bestandteil des palästinensischen Alltagslebens. Beispiele dafür ist die Mobilisierung  mit der Forderung nach Mitbestimmung bei der Sozialgesetzgebung. Eine verstärkte Vernetzung und gemeinsames Handeln unter verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteuren – vor allem jenseits der etablierten Institutionen wie Gewerkschaften und Parteien – ist erkennbar und wird von der Stiftung gefördert.

Die wirtschaftliche und soziale Lage in Jordanien ist desolat. Etwa ein Viertel der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. Wesentliche Gründe für die angespannte wirtschaftliche Lage sind  Einsparungen im Sozialsektor, Privatisierungen und Korruption. Sozialproteste und Forderungen nach politisch-ökonomischen Reformen reichen mehrere Jahrzehnte zurück. Die Schaffung und Zusammenarbeit eines möglichst breiten Bündnisses zivilgesellschaftlicher Organisationen sind ein wichtiges Instrument für sozioökonomische Inklusion und Partizipation in beiden Ländern.

Regionaler und internationaler Austausch und Vernetzung

Zivilgesellschaftliche Akteure in den Programmländern arbeiten häufig isoliert und abseits von regionalen und internationalen Diskursen. Es gibt einen dringenden Bedarf,  eigene Analysen und Politikansätze mit Forschungseinrichtungen, politischen Akteuren und Entscheidungsträger*innen nicht nur auf lokaler, sondern auch auf regionaler Ebener zu diskutieren und in internationale Diskurse einzubinden. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung fördert deshalb den Dialog mit regionalen, deutschen, europäischen und anderen internationalen Austauschpartnern. Partnerorganisationen umfassen  zivilgesellschaftliche Akteure: Gewerkschaften, CBO, Sozialarbeiter*innen Wissenschaftler*innen; Regierungsorganisationen, politische Bewegungen, Mitarbeiter*innen von Bildungseinrichtungen und Studierende.