Mediensammlung | Gesellschaftstheorie Humanistischer Sozialismus nach Erich Fromm

In seiner Analytischen Sozialpsychologie strebte Erich Fromm eine Verbindung von materialistischer Philosophie (Marx) und Psychoanalyse (Freud) an. Sein Ansatz steht für eine freiheitliche sozialistische Variante, die u.a. an den Frühschriften von Karl Marx orientiert ist und Übereinstimmungen mit osteuropäischen Diskussionspartnern wie Adam Schaff, Prednag Vranicki und Gajo Petrovi? aufweist. Der humanistische Sozialismus als Weltanschauung, die auch im Messianismus wurzelt, zeigt ein ethisches und politisches Engagement für soziale Gerechtigkeit, die Aufhebung von Entfremdung und das Ende der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Sein Potenzial an Aufklärung, Kritik und Erneuerung erscheint noch längst nicht ausgeschöpft. In der von Fromm vertretenen Theorie des Subjekts werden u.a. Fragen nach Normalität, Gesundheit und Entfremdung aufgeworfen. Im Gegensatz zu seinen früheren Kollegen aus der kritischen Theorie, Max Horkheimer, Theodor W. Adorno und Herbert Marcuse, hat Fromm sich nicht gescheut, seelische Grundlagen einer zukünftigen Gesellschaft zu skizzieren und Grundlinien dieser neuen Gesellschaft aufzuzeigen. In seinem Denken verbindet er eine schonungslose Sozialkritik mit hoffnungsvollen Visionen, die den Blick aus den Einseitigkeiten einer zerstörerischen Lebensweise lösen, den produktiven Menschen favorisieren und Gesellschaft und Wirtschaft strukturell umbauen. In der Vortragsveranstaltung soll es um die utopiehaltigen Ansätze und Ideen von Erich Fromm gehen, die dieser besonders seit Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt hat. In sozialökologischer Hinsicht hat Rudolf Bahro an Ideen von Fromm angeknüpft und diese politisch weitergeführt.