Mediensammlung | Rassismus / Neonazismus Männer – Körper – Waffen – Gewalt

Audio-Dokumentation des «Gesprächskreises Rechts» der Rosa-Luxemburg-Stiftung zum Thema «Männer – Körper – Waffen – Gewalt» in Mainz am 24. November 2012

Wiederkehr der «Männerphantasien» Analyse zu Breivik

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Der Kulturtheoretiker und Literaturwissenschaftler Klaus Theweleit (Standardwerk «Männerphantasien» - eines der ersten Werke der deutschen und internationalen Männerforschung im Konterxt der Aufarbeitung des Nationalsozialismus war nach Mainz zum Gesprächskreis Rechts gekommen und stellte sich mit einem Beitrag zum norwegischen Massenmörder Anders Breivik unter dem Titel «Wiederkehr der ‚Männerphantasien‘: Politische und Psycho-Analyse rechtsextremer Gewalttäter» der Diskussion.

Die Geschichte des Terrors

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Der Historiker und Politologe Yves Müller lieferte Einblicke in „Die Geschichte des Terrors“ mit dem Schwerpunkt auf „Kameradschaftsmythos, Körperideal und männlichem Habitus in der SA“. Zusammengefasst: „Die nationalsozialistische Bewegung war eine Männerbewegung. Kameradschaftsmythos, Körperideal und männlicher Habitus formten das Wesen der SA, ohne deren Gewaltsamkeit, die Politikstil und Selbstzweck zugleich darstellte, ein ‚1933‘ kaum möglich geworden wäre. Symbole dieser männlichen Gewalt waren das Braun der Uniform, die Märsche durch die urbanen Arbeiterviertel, die Waffe, das soldatisch-militärische Auftreten, die Spitznamen als Zeichen der Selbstzuschreibung. Der ‚rebellische‘ Charakter der SA und das Bild vom groben, aber ehrlichen SA-Mann wird in der Neonaziszene bis heute als Grundfolie für das eigene Selbstverständnis als ‚Bewegung‘ genutzt.“

Männlichkeiten in der extremen Rechten

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Die Erziehungswissenschaftlerin schreibt in ihrem Teaser: «'Hypermaskuline' Selbstinszenierungen und männliches Gewalthandeln sind immanenter Bestandteil der extremen Rechten (z.B. Waffenfetisch in seiner Funktionalität für männliche Unterbeweisstellung). Dabei dient rechte und rassistische Gewalt nicht nur der Abwertung 'Anderer', sondern ebenso der Demonstration eigener heterosexueller potenter Männlichkeit. Unter Einbeziehung der Konzepte der Kritischen Männlichkeitsforschung ergeben sich neue Perspektiven auf den extrem rechten Waffenfetisch sowie die mörderischen bzw. terroristischen Ausformungen der extremen Rechten.»