Mediensammlung | Demokratischer Sozialismus Ausnahme&Zustand – Staffel 2

Alle neun Folgen der Herbststaffel 2020 von Ausnahme&Zustand

Zwischen Oktober und Dezember 2020 sprachen wir jeden Mittwoch live mit Expert*innen und Aktivist*innen aus Bewegung, Kultur und Politik. Wie wird Coronakrise die politischen und sozialen Verhältnisse von nun an prägen? Was bedeutet die Pandemie für linke Bewegungen und Ideen?

Jetzt auch als Podcast zum Nachhören 

Ausnahme&Zustand – Trailer

Dauer

1:07

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Ausnahme & Zustand ist zurück! Jeden Mittwoch live um 19:00 sprechen wir mit Expert*innen und Aktivist*innen aus Bewegung, Kultur und Politik. Wie wird Coronakrise die politischen und sozialen Verhältnisse von nun an prägen? Was bedeutet die Pandemie für linke Bewegungen und Ideen? Den Livestream der RLS findet ihr bei Facebook, Youtube, und unter www.rosalux.de/livestream

Ausnahme&Zustand #10 mit Ramona Lenz

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In der Nacht zum 9. September brannte das Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos nieder. Während die liberale Presse in den folgenden Wochen zynisch über die mutmaßlichen Brandstifter spekulierte, zeigte sich das europäische Grenzregime in seiner vollen Grausamkeit. Mit dem neuen EU-Migrationspakt präsentierte die EU-Kommission noch im September eine europäische Grenz- und Asylpolitik, die sich weiterhin durch Abschottung, Kasernierung und Mobilitätskontrolle auszeichnet. Flüchtende Menschen und ihre Unterstützer*innen werden bekämpft, diffamiert und kriminalisiert.

«Das Modell Moria könnte bald die Asylpolitik der gesamten EU bestimmen» schreibt Ramona Lenz. Sie ist Kulturanthropologin und in der Öffentlichkeitsarbeit von medico international zuständig für das Thema Migration. In der ersten Folge der neuen Staffel Ausnahme&Zustand sprechen wir mit ihr über staatlich organisierte Zonen der Menschenrechtsverletzung, Abschiebe-Patenschaften und dubiose Schnellverfahren. Kurz, über das grausame, gewollte Versagen Europas an den EU-Außengrenzen.

Ausnahme&Zustand #11 – Einsam durch die Krise

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2020 ist ein einsames Jahr: mit den erneut ansteigenden Fallzahlen wird der Appell, sich zuhause zu isolieren, wieder lauter. Social Distancing und das Vermeiden körperlicher Nähe sind dabei zum Politikum geworden. Für die einen ein Akt der Solidarität mit den Schwächeren dieser Gesellschaft, für die anderen staatlich angeordnete Angstmacherei vor allem, was nicht «das Eigene» ist.

Gleichzeitig hat das erste Jahr der Pandemie deutlicher denn je gezeigt, dass die Körper im Kapitalismus unterschiedlich viel wert sind: Während Hunderte in der Fleischindustrie unter katastrophalen Arbeitsbedingungen dem Virus ausgesetzt werden, gibt es in den Einfamilienhäusern der Vororte Homeoffice und  genug Platz zum Abstandhalten.

Die Journalistin Elsa Koester beschäftigt sich seit Anfang der Pandemie mit Körperlichkeit und ihren sozialen Implikationen während der Coronakrise. Für die Wochenzeitung der Freitag sprach sie darüber bereits mit einer Psychologin, einem Mikrobiologen, einer Sexarbeiterin und einer Behindertenrechtsaktivistin. Jetzt wollen wir mit ihr sprechen und fragen: Was macht Corona mit unseren Körpern, sowohl individuell als auch gesellschaftlich? Und was hat das ganze mit Klassenverhältnissen zu tun?

Mittwoch, 28. Oktober, 19-20:30 Uhr

Ausnahme&Zustand #12 mit Albert Scharenberg

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Das Virus als Game Changer? Am Tag nach der US-Wahl diskutieren wir die Wahlergebnisse und die Bedeutung der Corona-Krise für die US-Gesellschaft in der wöchentlichen Sendung Ausnahme & Zustand mit Albert Scharenberg, Leiter des Historischen Zentrums der Rosa-Luxemburg-Stiftung und ehemaliger Büroleiter in New York.

Zu Fred Hampton, Black Panther-Aktivist 

Allianzen gegen die Maske Coronaleugner in Leipzig Ausnahme&Zustand #13

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Ausnahme&Zustand #13 Live-Talk mit Gerhard Hanloser, 11.11.2020

Seit Ausbruch der Pandemie versammeln sich in regelmäßigen Abständen Zehntausende, um gegen die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung zu demonstrieren. In ihren Reihen: Rechte und Reichsbürger*innen, gemeinsam mit Esoteriker*innen und Verschwörungstheoretiker*innen. Vereinzelt finden sich unter den Teilnehmenden durchaus auch Linke. Angesichts der enormen Geschwindigkeit und Diffusität, mit der diese Bewegung sich formiert, erscheint eine Einordnung nicht gerade einfach. Wir wollen es trotzdem versuchen und sprechen mit dem Sozialwissenschaftler Gerhard Hanloser über die Corona-Leugner*innen: Was ist das für eine Formation? Wie lässt sie sich gesamtgesellschaftlich einordnen? Und: Brauchen wir ein linkes Gegenangebot zu den Corona-Demos und eine neue Kritik an der Krisenpolitik der Bundesregierung?

Kämpfe im Krankenhaus Julia Dück im Gespräch Ausnahme&Zustand #14

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Die Intensivstationen betreuen eine Rekordzahl von Covid 19- Patient*innen, bereits jetzt arbeiten viele trotz Quarantäne weiter. Notfalls müssen auch infizierte Ärzte und Pfleger*innen arbeiten verkündete Gesundheitsminister Jens Spahn. Auch jetzt, mitten in der zweiten, voraussehbaren Welle sind es wieder die Beschäftigten der Krankenhäuser, die trotz Erschöpfung den Mangel ausgleichen müssen. Die profitorientierte Ausrichtung des Gesundheitswesens verhindert eine angemessene Bezahlung, Schutz der Angestellten sowie eine gute Qualität der Versorgung und würdevolle Pflege. Die Forderung nach einer bedarfsorientierten und demokratischen Gesundheitsversorgung und eine andere Finanzierung wird immer lauter. Mit der Referentin für soziale Infrastrukturen und verbindende Klassenpolitik der Rosa Luxemburg-Stiftung Julia Dück sprechen wir darüber, warum Beifall nicht genug ist, was die Gründe für die Mängel des Gesundheitssystems sind und wie wir aus der Krise herauskommen.

Altersarmut in der Krise? – Ausnahme&Zustand #15

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Faktencheck mit Dagmar Hühne und Holger Balodis

Gegenstand der Corona-Maßnahmen ist auch die Rentenpolitik, vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Einbruchs droht in der aktuellen Krise eine Nullrunde bei den Renten. Die Einbußen der Rentenversicherung, durch Kurzarbeit und Jobverlust sind immens. Neoliberale Thinktanks wie das Institut für Neue Soziale Marktwirtschaft wollen durch einen «Nachholfaktor» langfristig die Renten faktisch absenken. Die Erzählung der reichen Rentner*innen in einer immer älter werdenden Gesellschaft, die der jungen Generation auf der Tasche liegen würden, existierte aber schon lange vor Corona. Massenphänomene wie Altersarmut werden hier ignoriert. Holger Balodis und Dagmar Hühne räumen im «argumente»-Heft «Es gibt keine Altersarmut in Deutschland!»  mit den Mythen rund um die deutsche Rentenpolitik auf. Mit ihnen möchten wir darüber sprechen, was Altersarmut in Zeiten von Corona bedeutet. Und darüber, warum der Kampf um die Rente eine Frage von Umverteilung und Gerechtigkeit ist – und kein Generationenkonflikt.

Alarmstufe Rot für die Kultur - Ausnahme&Zustand #16 mit Berthold Seliger

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Was ist die Kultur der Gesellschaft wert? Diese Frage stellen sich viele Kulturschaffende in Zeiten der Covid-19 Pandemie. Während die Lufthansa großzügig gerettet wird und Superstars wie Elton John, Beyoncé oder Lang Lang genug Geld haben, um durch die Krise zu kommen, sieht es bei der Mehrheit der meist selbständigen Arbeiter*innen in der Kultur- und Kreativwirtschaft deutlich anders aus. Sie kommen gerade so auf den Mindestlohn oder sind ohne jede Einnahme. Am Beispiel der Musikindustrie diskutieren wir mit Berthold Seliger über diese und viele weitere Fragen. Er ist Publizist und seit über dreißig Jahren Konzertagent und Tourneeveranstalter. Mit seinem Buch „Vom Imperiengeschäft“ legt er eine brillante Analyse des Musikgeschäfts vor. Monopole, Marktdominanz und Ausbeutung. Verhältnisse die sich in Zeiten der Pandemie nur verschärft haben.

Alarmstufe Rot für die Kultur – Ein Interview mit Berthold Seliger

Ausnahme&Zustand #16 mit Berthold Seliger

02. Dezember um 19:00

Eure Fragen an unseren Gast könnt ihr hier stellen.

Corona im Klassenzimmer

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Gespräch mit dem Erziehungswissenschaftler Nils Katz

Ausnahme&Zustand #17

An vielen Schulen grassiert das Corona-Virus. Die Entscheidung die Schulen offen zu halten ist eine Priorität der Bundesregierung, dennoch wurden zahlreiche Schutzmaßnahmen, wie die Anschaffung von Luftfiltern, nicht ergriffen. In der Begründung für das Offenhalten der Schulen wurde explizit auf die soziale Bedeutung der Schulen und die Bildungschancen der Schüler*innen hingewiesen. Tatsächlich ist Homeschooling ein Instrument, welches das Auseinanderdriften der Leistungen in den Klassenzimmern noch weiter verstärkt. Die Bildungschancen von Schüler*innen werden immer noch maßgeblich von ihrer Klassenherkunft bestimmt. Bildungsgerechtigkeit bleibt daher eine wichtige Forderung linker Schulpolitik.

Nils Katz hat jahrelang an der Berliner Rütli-Schule als Lehrer gearbeitet und weiß, welche Stigmatisierungen mit dem Begriff «Brennpunktschule» einhergehen. Mit ihm wollen wir darüber sprechen, welche Bildungspolitik hinter den aktuellen Regelungen steckt, was diese Situation für die Schüler*innen bedeutet und wie eine progressive Schule «von unten» aussehen könnte.

Solidarisch durch den Winter

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Über linke Politik in Zeiten der Pandemie mit Janine Wissler

Ausnahme&Zustand#18

Egal ob Pflegenotstand, Reiserückkehrer*innen oder Schulanfang: Die Bundesregierung zeigt sich auch nach über 8 Monaten Covid-19 Pandemie häufig überrascht. Zuletzt sogar vom Winter. Vorausschauende Planung bezüglich der Corona-Krise, so scheint es, ist ihre Sache nicht. Die Partei DIE LINKE. veröffentlichte im September einen „Fahrplan für den Corona-Winter“, der soziale Härten abfedern und soziales Leben ermöglichen möchte, damit wir sozial und gestärkt aus der Krise kommen. Wie könnten langfristige, linke Maßnahmen bezüglich der Pandemie aussehen und wie schaffen wir es sie auf politischer Ebene umzusetzen?