Video | Rassismus / Neonazismus Die Gegenwart des Faschismus
Eine Analyse autoritärer Entwicklungen im 21. Jahrhundert, mit Natascha Strobl
Die Gegenwart des Faschismus
In den letzten Jahren kam verstärkt der Begriff des Faschismus wieder in die Diskussion. Auch wenn es kaum noch politische Akteur*innen gibt, die sich selbst offen als Faschist*innen verstehen, stellt sich angesichts weitreichender Autoritarisierungstendenzen in der Gesellschaft die Frage, ob und was der Begriff des Faschismus zur Analyse dieser Tendenzen beiträgt. Als wesentliches Element kann eine tiefgreifende politische Krise ausgemacht werden, die sich nicht zuletzt durch die Öffnung des gesellschaftlichen Raums für rassistische, antisemitische und antifeministische Positionen auszeichnet. Politische Milieus verändern sich dabei rapide und insbesondere ein radikalisierter Konservatismus entsteht, der sich offen zu autoritären bis faschistischen Akteur*innen hinwendet.
«Krise der Demokratie» ist ein zentrales Schlagwort, unter dem die gegenwärtigen politischen Krisen häufig verhandelt werden. Wesentlich für diese Krisen ist die Öffnung des gesellschaftlichen Raums für rassistische, antisemitische und antifeministische Positionen und die Hinwendung insbesondere konservativer Akteur*innen nach rechts. Vor diesem Hintergrund sollen zentrale Fragen für die kommenden politischen Entwicklungen diskutiert werden: Wie sind die Erfolge rechter Akteur*innen in Europa und darüber hinaus zu bewerten? Haben wir es mit autoritären Entwicklungen zu tun, die als Faschisierung zu bezeichnen sind? Müssen wir den Begriff des Faschismus, der lange Zeit von links gemieden wurde, wieder in die Analyse der Gegenwart einbeziehen und aktualisieren? Was muss eine Analyse autoritärer Entwicklungen im 21. Jahrhundert berücksichtigen? Und welche Gegenstrategien lassen sich entwickeln?
Darüber diskutieren wir mit der österreichischen Politikwissenschaftlerin und Expertin für Rechtsextremismus, Natascha Strobl.