Video | Demokratischer Sozialismus, Sozialökologischer Umbau, Kapitalismusanalyse, Rassismus / Neonazismus In welcher Zeit leben wir?
Debatten sind polarisiert oder gar gewaltförmig. Die Linke befindet sich in der Defensive. Doch es gibt Hoffnung!
In welcher Zeit leben wir?
Das Abschlusspodium zur Konferenz «Monster verstehen. Faschisierung, grüner Kapitalismus und Sozialismus» vom 16. November 2024:
In welcher Zeit leben wir? Wir erleben eine neue gesellschaftliche Situation, viele alternative Wege scheinen verschlossen, die Linke in den vielen Ländern in der Defensive. Zugleich ist die Situation umkämpft, viele Debatten verlaufen zunehmend polarisiert, manche gar gewaltförmig. Die gesellschaftlichen Widersprüche bleiben ungelöst, ein grüner Kapitalismus kann sich kaum durchsetzen und könnte ohnehin kaum ausreichend die kommenden Krisen und Katastrophen bearbeiten. Eine neue Blockkonfrontation, Krieg und Aufrüstung rauben die Ressourcen gegen die sich zuspitzenden sozialen, ökologischen, ökonomischen Krisen. Autoritäre Projekte und eine zunehmende Faschisierung verbreiten Ressentiments, Angst und alltägliche Gewalt, während viele linke Projekte zwischen überkommenen Spätneoliberalismus, blockierter ökologischer Modernisierung und der radikalen Rechten zerrieben werden.
Und doch finden sich in den Widersprüchen der Entwicklung und in den widerständigen Praxen Anknüpfungspunkte für Hoffnung. Wie diese wieder stärker zum Tragen kommen und wachsen können, war Gegenstand der Diskussion mit zwei herausragenden linken Intellektuellen und der Parteivorsitzenden der Linken:
Grace Blakeley ist eine bekannte demokratisch-sozialistische Intellektuelle aus Großbritannien. Sie ist Ökonomin, Kommentatorin, Kolumnistin, Journalistin und Autorin. Sie ist Mitarbeiterin der berühmten Zeitschrift Tribune und Diskussionsteilnehmerin bei TalkTV. Zuvor war sie Wirtschaftskommentatorin des New Statesman. Ihr neuestes Buch ist «Vulture Capitalism».
Ines Schwerdtner ist die neue Co-Vorsitzende der Partei Die Linke. Zuvor war sie bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung und Chefredakteurin der deutschen Zeitschrift Jacobin tätig.
Klaus Dörre ist der bedeutendste deutsche Forscher über Arbeit und Gewerkschaften und ein marxistischer Intellektueller. Mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung verbindet ihn eine enge und langjährige Zusammenarbeit.
Rhonda Koch promoviert beim Betriebsrat von VW in Kassel/Baunatal und moderierte die Abschlussveranstaltung der Konferenz.