- Mittwoch, 5. Juli, 14-16 Uhr
Der Kampf der Arbeiterbewegung um Demokratie am Arbeitsplatz – Beiträge von internationalen Basisgewerkschaften
Zusammen organisiert mit Ver.di, Ortsverein Hamburg, FB 8 ver.di
Kampnagel (Jarrestraße 20, 22303 Hamburg), Raum K 2
Die Arbeiterbewegung unterliegt im globalen Kapitalismus scharfen Angriffen. In weltweitem Maßstab sinkt der gewerkschaftliche Organisationsgrad und das Kapital stellt die Mitbestimmung der Arbeiter am Arbeitsplatz in Frage. Einseitige Entscheidungsfindung durch das Kapital wird durch die vielfältigen Versuche der G 20, den Freihandel zu intensivieren und die Arbeiterrechte, insbesondere das Streikrecht einzuschränken, gestärkt. Diesem Angriff liegt die Notwendigkeit des Kapitals zugrunde, die Profite eines krisenbehafteten Systems, das über keinen inneren Lösungsmechanismus verfügt, zugrunde. Keine politische Ausrichtung der Arbeiterbewegung ist von dieser Entwicklung ausgenommen und nirgends finden sich dafür einfache Lösungen. Basisbewegungen, die der direkten Aktion der Arbeiter für Demokratie am und jenseits des Arbeitsplatzes eine Stimme geben, haben in der Arbeiterbewegung eine lange Tradition. In diesem Workshop kommen Erfahrungen aus unterschiedlichen Regionen, Branchen und kulturellen Hintergründen mit dem Ziel zusammen, einen Raum für den Austausch von Erfahrungen und der Schaffung dauerhafter Beziehungen für die Schaffung zukünftiger Optionen für den Kampf der Arbeiterbewegung um Demokratie herzustellen. Die leitenden Fragestellungen für alle Beiträge werden (u.a.) sein:
Was sind die drei wichtigsten Grundsätze für Demokratie am Arbeitsplatz, die der Arbeiterbewegung zur Verfügung stehen?
Welche davon werden von der Arbeiterbewegung erfolgreich eingesetzt?
Was braucht die Arbeiterbewegung um ihren Kampf für Demokratie am Arbeitsplatz in der näheren und ferneren Zukunft zu verstärken?
TeilnehmerInnen:
Michael Fütterer, BRD, TIE Germany; Verveine Angeli, Frankreich, SUD; Jose Villa, Argentinien, UOM – CGT; Ezequiel Roldán, Argentinien, Aceiteros – CGT; Ashim Roy, Indien, NTUI
Die Beiträge werden verdolmetscht.
- Donnerstag, 6. Juli, 13-15 Uhr
Die Agrar-Konzernmacht der G20 – Fusionen stoppen, Wettbewerbsrecht politisieren!
Zusammen mit Aktion Agrar, Forum Umwelt und Entwicklung, Gen-ethisches Netzwerk, Germanwatch, Projekt Goliathwatch, Heinrich Böll Stiftung, INKOTA-netzwerk.
Epiphaniengemeinde Kirche (Großheidestraße 44, 22303 Hamburg)
In rasantem Tempo treiben Konzerne die Globalisierung des Agrar- und Ernährungssystems voran – mit tiefgreifenden Folgen für Bäuer*innen sowie Arbeiter*nnen entlang der Produktkette. Ein erster Schritt zu einem Umbau des globalen Ernährungssystems wäre eine Politisierung des Wettbewerbsrechts. Gemeinsam wollen wir diskutieren, wie die Fusionskontrolle verschärft und Konzernmacht zurückgedrängt werden kann.
ReferentInnen:
Anne Bundschuh (Gen-ethisches Netzwerk); Benjamin Luig (Rosa-Luxemburg-Stiftung); Christine Chemnitz (Heinrich-Böll-Stiftung); Jutta Sundermann (Aktion Agrar); Lena Michelsen (INKOTA); Nelly Grotefendt (Forum Umwelt und Entwicklung); Reinhild Benning (Germanwatch); Thomas Dürmeier (Projekt Goliathwatch)
- Donnerstag, 6. Juli, 13-15 Uhr
Fence-World
Zusammen mit dem spanischen Künstler_innenkollektiv Enmedio
Zinnschmelze (Maurienstraße 15, 22305 Hamburg), Raum 1
Das spanische Künstler_innenkollektiv Enmedio stellt im Workshop "Fence-World" (Zaun- bzw. Mauerwelt) einführend ihre bisherige Forschung und Praxis zu künstlerischen Interventionen an Grenzen und in Grenzsituationen vor und bezieht sich u.a. direkt auf die Ergebnisse des Workshops "Fiktion und Aktivismus", der am Wochenende 1.-2. Juli im Hamburger Gängeviertel in Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg stattfindet. Fence-World ist ein theoretisch-praktischer Workshop, der auf dem Kennenlernen von künstlerischen Tools (Fotografie, den neuen Kommunikations- und Mobilisierungstechnologien, Video, Design etc.) basiert, die jeweils in Situationen der Begrenzung (ein)greifen. Vorgestellt und diskutiert werden verschiedene Repräsentations-, Interventions- und Aktionsformen in Bezug auf kollektive Widerstände in Stadtteilen, gegen Weltgipfel, Konferenzen und Foren, wie sie insbesondere der Anti-Globalisierungsbewegung praktiziert wurden. Im Kontext der Mobilisierung gegen den G20-Gipfel in Hamburg liegt der Fokus auf künstlerischen Interventionspraxen insbesondere im öffentlichen Raum der Stadt Hamburg, die sich in die Kritik am G20-Gipfel einreihen.
- Donnerstag, 6.7., 15-17 Uhr
Menschenrechte vor Profit?! Warum wir globale Unternehmensregeln brauchen!
Zusammen mit Brot für die Welt, Christliche Initiative Romero und Global Policy Forum
Zinnschmelze (Maurienstraße 15, 22305 Hamburg), Raum 2
Ob Proteste gegen TTIP, CETA & Co. oder gegen die G20: Immer mehr Menschen kritisieren eine «Globalisierung von oben», bei der die Menschenrechte als erstes auf der Strecke bleiben. In der gegenwärtigen Weltwirtschaft speisen sich Gewinne von Unternehmen oft systematisch aus menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen und niedrigen Umweltstandards – ohne, dass diese dafür haftbar gemacht werden können. Mehr noch: Handels- und Investitionsschutzabkommen erleichtern insbesondere großen Unternehmen den Zugang zu Märkten und Rohstoffen und schützen ihre Interessen mit einklagbaren Rechten. Für den Schutz der Menschenrechte in der globalisierten Wirtschaft gibt es hingegen nur freiwillige Leitprinzipien. Der Zugang zu Recht bleibt Betroffenen verwehrt.
Um dieses Problem anzugehen, wurde im Juni 2014 im UN-Menschenrechtsrat ein neuer Prozess angestoßen: mit dem sogenannten UN-Treaty soll dort ein internationales Abkommen erarbeitet werden, das für alle Vertragsparteien verbindlich ist, klare Regeln für Unternehmen schafft und den Betroffenen Klagemöglichkeiten eröffnet.
In diesem Workshop wollen wir gemeinsam mit Euch über den sogenannten «Treaty-Prozess», Inhalte und Formen eines Abkommens sowie die politische Realisierbarkeit diskutieren. Ausgehend von Fallbeispielen, die zeigen, wie Menschenrechtsverletzungen systematischer Teil der globalisierten Wirtschaft sind, wollen wir mit Euch insbesondere darüber reden, wie der «Treaty-Prozess» mit anderen gesellschaftspolitischen Debatten, z.B. der Kritik an G20 oder den Auseinandersetzungen über TTIP, CETA & Co. verknüpft werden kann.
ReferentInnen:
Sarah Lincoln (Brot für die Welt), Karolin Seitz (Global Policy Forum), Till Bender (Rosa-Luxemburg-Stiftung), Anil Shah (Christliche Initiative Romero)