Heigl war Stipendiat der Rosa-Luxemburg-Stiftung und ist Mitglied des Gesprächskreis Geschichte der RLS.
Das Jahr 1968 war der Höhepunkt einer weltweiten politischen
Mobilisierung. Bis heute prägen viele Erkenntnisse, politische
Handlungsmuster und das Geschichtsbild jener Jahre die
außerparlamentarische Politik und Kultur. Die globale Epochenwende von
1968 verlief allerdings sehr unterschiedlich.
Die Entwicklung in Deutschland wird im kollektiven Gedächtnis weitgehend
mit der antiautoritären Neuen Linken und ihren Symbolfiguren Rudi Dutschke
und Fritz Teufel identifiziert. So konzentrierte sich die historische
Forschung auf die Revolte von 1967/68 und die von der antiautoritären
Linken durchgesetzten politisch-kulturellen Neuerungen. Damit war der
Blick auf die linkssozialistische Strömung verstellt, die nicht nur
maßgeblichen Anteil an der »intellektuellen Gründung der Bundesrepublik«
hatte, sondern für die Bildung der außerparlamentarischen Opposition
unverzichtbar war.
Am Beispiel des Marburger Juristen und Politologen Wolfgang Abendroth
(1906–1985) rekonstruiert und veranschaulicht Richard Heigl in einer
historisch-kritischen Studie linkssozialistische Theorie und Praxis.
Richard heigl: Opositionspolitik. Wolfgang Abendroth und die Entstehung der Neuen Linken; Argument Verlag, Hamburg 2007, 376 Seiten, 24,90 EUR, ISBN 978-3-88619-333-2
Zu beziehen über die Argument-Buchhandlung www.argument-buchhandlung.de
Nachricht | GK Geschichte Dissertation zu Wolfgang Abendroth erschienen
Der 1985 verstorbene Abendroth war einer der wichtigsten "Köpfe" der westdeutschen Linken und der erste marxistische Professor in Westdeutschland. Richard Heigl hat nun seine Dissertation zum Verhältnis von Abendroth zur "Neuen Linken" vorgelegt.