Polnische und deutsche Experten referierten auf der Ende September in Warschau veranstalteten Tagung die jeweilige Sicht auf die deutsch-polnischen Beziehungen, um im Anschluss Unterschiede und Gemeinsamkeiten ihrer Perspektiven zur Diskussion zu stellen. Beteiligt waren unter anderem von polnischer Seite Prof. Longyn Pastusiak (Amerikanist und Völkerrechtler), Prof. Marian Dobrosielski (Philosoph und langjähriger Mitarbeiter im diplomatischen Dienst Polens) Stanisław Gromadzki (Chefredakteur der Zeitschrift „Pismo filoszoficzno-literacki).
Von deutscher Seite nahmen u.a. Jürgen van Zwoll (letzter DDR-Botschafter in Polen) und Klaus Göttner (langjähriger Mitarbeiter im dipl. Dienst der DDR, Kulturattache in Warschau) teil.
Im Fazit der Veranstaltung sind sich Jürgen van Zwoll und Klaus Göttner einig: „Die Mehrzahl der polnischen Teilnehmer äußerten starke Bedenken hinsichtlich der Deutschland- und Außenpolitik der gegenwärtigen polnischen Regierung. Kritische Bemerkungen gingen aber auch an die Adresse der Bundesregierung. […] Alle Diskutanten waren sich einig, dass Anstrengungen auf allen Ebenen – vor allem in der Öffentlichkeitsarbeit und im zivilgesellschaftlichen Bereich – erforderlich sind, um bestehende Gefahren für das deutsch-polnische Verhältnis einzudämmen und größeren Schaden im öffentlichen Bewusstsein zu verhindern.“ Dem Warschauer Büro wurde deshalb für diese Möglichkeit des Dialoges gedankt.