Nachricht | Kultur / Medien - Kommunikation / Öffentlichkeit - Rosa-Luxemburg-Stiftung Mit Marx den Rechtsruck verstehen

Karl Dietz Verlag und Rosa-Luxemburg-Stiftung auf der «Bühne» der linken Verlage in Leipzig

Neue Bücher über den «Bonapartismus», Paul Levi und ein nagelneuer blauer Band der Marx-Engels-Werke

Der März steht in Leipzig im Zeichen des Lesens. Und wie jedes Jahr präsentieren linke Verlage ihre wichtigsten Neuerscheinungen auf der gemeinsamen Leseinsel «Die Bühne». Mit vier Vorstellungen auf der Bühne und einer im Sachbuchforum sind auch der Karl Dietz Verlag und die Rosa-Luxemburg-Stiftung wieder dabei: in Halle 5, Stand E 402. 

Am Donnerstag, den 15. März, 17.00 Uhr, stellt Torge Löding, Lateinamerika-Referent der Rosa-Luxemburg-Stiftung, einen von der Rosa-Luxemburg-Stiftung geförderten Fotoband «Ricardo Ramírez: Der Kreis. Aufzeichnungen der Migration» vor. Der Band zeigt zentralamerikanische Migranten auf ihrem Weg in die USA. Eindrückliche Schwarz-Weiß-Fotografien geben Zeugnis von dem Mut und der Verzweiflung dieser Schicksalsgemeinschaft, zeigen die Allgegenwärtigkeit von Armut und Gewalt.

Am Freitag, den 16. März, 11.30 Uhr, präsentiert Jörn Schütrumpf den neuen Band mit Schriften, Reden und Briefen von Paul Levi: «Geistig frei und niemandes Knecht». Levi, nach der Ermordung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg an der Spitze der neu gegründeten KPD, versuchte revolutionäre Realpolitik durchzusetzen, geriet jedoch ständig in Konflikt mit jenen Kräften in der Partei, die durch radikale Phrasen den Mühen der Politik zu entgehen suchten.

Am Samstag, den 17. März, 11.30 Uhr, wird Frank Deppe den brandaktuellen Sammelband «Die neuen Bonapartisten» vorstellen. Nach dem Brexit, dem Sieg Trumps in den USA und den Wahlerfolgen rechter Parteien wird allerorten nach Erklärungen gesucht. Kann man den Rechtsruck auch mit Marx verstehen? Dieser Frage geht der emeritierte Marburger Politikwissenschaftler Frank Deppe nach.

Am Sonntag, den 18. März, 13.30 Uhr, stellt der Herausgeber Philippe Kellermann den Sammelband «Anarchismus und Russische Revolution» vor. Anarchisten übten früh Kritik am Kurs der Bolschewiki, waren von der Umwälzung ab 1917 aber zugleich auch fasziniert. Welche Rolle die anarchistische Bewegung während der russischen Revolution spielte, darüber wird Philippe Kellermann sprechen.

Das spricht blaue Bände!

Außerhalb des Bühne-Programms:

Am Freitag, den 16. März 2018,  13.30 Uhr, sprechen Dagmar Enkelmann, Mathias Greffrath, Ingo Stützle und Jörn Schütrumpf über die Marx-Engels-Werke (MEW), genauer: darüber, dass jetzt erst, nach fast drei Jahrzehnten, eine weitere Ausgabe der berühmtberüchtigten blauen Bände erschienen ist - die MEW 44. Wieso das so lange gedauert hat, welche Manuskripte darin abgedruckt sind und was wir dabei von Marx lernen können, das soll Thema dieser kurzen Diskussionsrunde auf der Buchmesse sein (Halle 5, Stand C200, im Sachbuchforum).

Am gleichen Abend vertiefen Rolf Hecker und Manfred Neuhaus, beide langjährige Experten der Marx-Engels-Editionen, diese Debatte in der Landesstiftung der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Harkortstraße 10, in 04107 Leipzig (18.30 Uhr).