Nachricht | FH im Spotlight - Fest der MögLICHTkeiten am Samstag, 24.2.2018, 15-22h, Alter Markt Potsdam

Das Bündnis "Stadtmitte für Alle" lädt für den 24. Februar 2018 alle Potsdamer*innen ein, beim Fest der MögLICHTkeiten mitzutun und mitzufeiern und so gemeinsam ein Zeichen zu setzen - für den Erhalt und die Umnutzung des FH-Gebäudes und anderer Häuser, für Mitbestimmung in Potsdams Mitte, gegen weitere Abrisse und Privatisierung.

Das frühere FH-Gebäude Potsdams neuem Alten Markt wurde in den vergangenen Monaten von Schadstoffen befreit. Es kann nun saniert und als Haus der Stadtgesellschaft für soziale, kulturelle und wissenschaftliche Zwecke nachgenutzt werden – Abriss und Privatisierung sind noch zu stoppen. Unsere Festveranstaltung „FH im Spotlight“ wird die bestehenden Bedarfe und die Qualitäten und Potenziale des Gebäudes für eine sozial orientierte und behutsame Stadtentwicklung buchstäblich beleuchten.

Mit dem Motto „Ein Fest der MögLICHTkeiten“ und einem bunten Programm sollen Wege einer partizipativen Stadtentwicklung auf gezeigt werden, welche die Belange aller Potsdamer*innen berücksichtigt – und auch kommenden Generationen Spielräume lässt. Eine Podiumsdiskussion mit den Oberbürgermeister-Kandidat*innen, Konzerte, Bühnenspektakel, Workshops, heiße kulinarische Köstlichkeiten und ein Markt der Möglichkeiten sollen beispielhaft zeigen, was das FH-Gebäude alles KANN, aber nicht leisten DARF. Das Haus wird mit Projektionen und Lichtinstallationen künstlerisch illuminiert, um seine städtebaulichen Qualitäten hervorzuheben und die aktuelle Abriss-Politik kritisch zu hinterfragen.

Auf der Bühne treten unter anderem auf: Ernstgemeint, Heyohmann, Wortrausch, Ott’n’Gee, Findi & Torf, Lari und die Pausenmusik, Disaster, Der Papst, seine Frau & sein Porsche, und Poetry-Performer.


Noch besteht die Möglichkeit, sich mit Workshop-Ideen oder einem Open-Mic-Beitrag (Poesie, Science Slam, Theater) bei den Organisatoren zu melden: kontakt@stadtmittefueralle.de

 

Hintergrund: Gemeinsam für eine Stadtmitte für Alle!

In Potsdam wird eifrig abgerissen – am Brauhausberg, am Alten Markt und an der Breiten Straße sollen Gebäude im Eigentum der Stadt verschwinden, damit neues Privateigentum entsteht und angebliche Fehlstellen im Stadtbild getilgt werden.

 

Die Potsdamerinnen und Potsdamer benötigen aber v.a. dringend Räume zu erschwinglichen Preisen, wie eine Bedarfsabfrage für Räume im FH-Gebäude im Sommer 2017 gezeigt hat: Für Veranstaltungen, Bildungszwecke, verschiedene Kleinstgewerbe, kreativwirtschaftliche Nutzungen und moderne Wohnformen wurden alleine im Rahmen dieser Abfrage größere Flächen nachgefragt als die im Gebäude verfügbaren 17.000 m² Bruttogeschossfläche.

Die Potenzialflächen, die das FH-Gebäude bietet, sollen zu Gunsten eines historisierenden Stadtumbaus vernichtet und das gesamte Areal privatisiert werden. Mit Ausnahme einiger weniger, zeitlich nur begrenzter Sozialwohnungen wird die neue Potsdamer Mitte in Zukunft alleine rediteorientierten Zwecken dienen. Die in der wachsenden Stadt dringend benötigten kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Angebote finden dabei keinen Platz. Die Lage wird sich spätestens mit dem geplanten Abriss des Rechenzentrums weiter verschärfen.

Noch ist die Privatisierung der wichtigsten öffentlichen Flächen aufzuhalten: Noch ist die Rohbau-Substanz des FH-Gebäudes vorhanden – es wurden nur Schadstoffe entfernt, wie bei einer Sanierung ohnehin notwendig. Das Bieterverfahren für das FH-Areal ist zwar weit fortgeschritten – hier würden gegebenenfalls Kompensationszahlungen an die Bieter*innen fällig – aber diese Kosten sind im Vergleich zu dem gesellschaftlichen, städtebaulichen, kulturellen und volkswirtschaftlichen Schaden, der mit Abriss und Privatisierung entsteht, nur geringfügig. Ein Nebeneinander von ergänzenden Neubauten entlang der Friedrich-Ebert-Straße und FH-Gebäude mit neuen Nutzungen wäre zudem problemlos umsetzbar.

Das Bündnis STADTMITTE FÜR ALLE möchte das Gebäude daher in ein „HAUS DER STADTGESELLSCHAFT“ umwandeln und hat dazu im August 2017 ein Kaufangebot in Höhe von 6 Mio. Euro vorgelegt. Dessen Finanzierung ist dank Beteiligung von GLS BANK und STIFTUNG TRIAS gesichert. Für den zukünftigen Betrieb des „HAUSES DER STADTGESELLSCHAFT“ gäbe es zwei Möglichkeiten: Entweder bleibt die Stadt Eigentümerin und betreibt das Gebäude selbst, oder Gebäude und Grundstück gehen in den Besitz einer gemeinnützigen Stiftung über und werden gemeinschaftlich betrieben.

 

Für mehr Informationen:
www.stadtmittefueralle.de