Die Fraktion DIE LINKE. im Landtag Brandenburg und die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. laden sehr herzlich zu einer Abschlussveranstaltung zur Ausstellung "Meine jüdischen Eltern, meine polnischen Eltern" in den Landtag Brandenburg ein, die ausgehend vom Schicksal der in der Ausstellung Porträtierten die historischen Hintergründe und aktuellen erinnerungspolitischen Bezüge der Ausstellung vorstellen und einen Blick auf jüdisches Leben in Brandenburg in der NS-Zeit werfen möchte.
Nach der Begrüßung durch den europapolitischen Sprecher Marco Büchel, MdL, wird zunächst die Historikerin und Archivarin Dr. Monika Nakath die prekäre Lebenssituation von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern in Brandenburg unter der NS-Diktatur und insbesondere den zweiten Deportationstransport aus dem Zuständigkeitsbereich der Gestapo-Stelle Potsdam vom 14. April 1942 vorstellen, mit dem etwa 450 Jüdinnen und Juden in das „Warschauer Ghetto“ deportiert wurden.
Im Anschluss daran wird Dr. Holger Politt den „Umschlagsplatz“ Warschau für die Deportationen in den Osten skizzieren und die katastrophalen Zustände im „Warschauer Ghetto“ beschreiben, in dem zuletzt auch viele der in der Ausstellung vorgestellten Kinder und ihre jüdischen Eltern leben mussten. Zudem wird er von den Motivationen der polnischen Eltern berichten, trotz aller Gefahren jüdische Kinder aufzunehmen, sowie von der Entstehung der im Landtag gezeigten Ausstellung erzählen und dabei auch auf aktuelle erinnerungspolitische Debatten in Polen eingehen.
Dr. Monika Nakath ist Historikerin und Archivarin. Sie leistete umfangreiche Vortrags- und Publikationstätigkeit zum Schwerpunkt „Nationalsozialistische Judenverfolgung“. Während ihrer langjährigen Tätigkeit im Brandenburgischen Landeshauptarchiv kuratierte sie auch Ausstellungen des BLHA, so u.a. 2009 „Aktenkundig: 'Jude!'. Nationalsozialistische Judenverfolgung in Brandenburg. Vertreibung – Ermordung – Erinnerung“. Monika Nakath begleitete zudem die Arbeit vieler Stolperstein-Gruppen in Brandenburg.
Dr. Holger Politt studierte Philosophie, lebt und arbeitet in Warschau, wo er von 2003 bis 2009 und seit 2017 das Auslandsbüro der Rosa-Luxemburg-Stiftung leitet, da er die Ausstellung mitverantwortet hat. Er ist Übersetzer und Herausgeber von polnischen Schriften Rosa Luxemburgs und publiziert regelmäßig zur aktuellen politischen Situation in Polen.
Im Vorfeld der Veranstaltung besteht noch die Möglichkeit, sich die Ausstellung im Landtagsfoyer anzusehen.