Nachricht | Afrika - Westafrika Urban Gardening - bei der RLS in Dakar

Seit zwei Wochen gärtnern SchülerInnen aus Dakar bei der Rosa Luxemburg Stiftung Westafrika. Knapp 50 SchülerInnen kamen bislang in die RLS, um dort Tomaten, Salat, Radieschen und Erdnüsse anzupflanzen, um dadurch mehr über die Möglichkeiten des Gärtnerns in der Stadt zu erfahren.

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Foto: Armin Osmanovic

 

Im Rahmen des Programms «Natürliche Ressourcen, Vulnerabilität und Livelihoods» der Rosa Luxemburg Stiftung werden Schulen aus den Vororten der senegalesischen Hauptstadt eingeladen, um zu erfahren, was es mit Urban Gardening auf sich hat. Einige der Schulen, die Interesse an dem Programm zeigten, haben bereits selbst einen Schulgarten, andere denken darüber nach und einige wollen, dass auch die Eltern zu Hause wieder gärtnern.

In Dakar herrscht ein Bauboom. Immer mehr Grünflächen gehen für den Bau neuer Häuser und Straßen verloren. Traditionell lebten die Menschen in Dakar und Umgebung vom Fischfang und Ackerbau. In den Vororten der Stadt findet man noch Gemüsefelder, aber ihre Zahl nimmt rasant ab. Gemüse muss nun von weiter her und damit teuer in die Stadt transportiert werden. Für den armen Teil der Bevölkerung werden Tomaten, Gurken und Salat immer mehr zum Luxus.

Madiama Diop arbeitet seit Anfang des Jahres bei der RLS in Dakar. Er kam aus Deutschland wieder in den Senegal. Er wollte einer Abschiebung aus Deutschland zuvorkommen und kam mit Hilfe einer Flüchtlingsinitiative in Würzburg mit der RLS in Kontakt. Seine Fluchtgeschichte und sein Leben in Deutschland als geduldeter Flüchtling ging durch die regionalen Medien. Bei der RLS in Dakar betreut Madiama das Urban Gardening Projekt. In Deutschland hat Madiama in der Gärtnerei und mit Jugendlichen als Football-Spieler gearbeitet.

Für den Biologielehrer Gueye mit seinen 15 SchülerInnen war es eine große Freude, aus Pikine in die RLS zu kommen und zu gärtnern: «Wir haben selbst einen Schulgarten und wollten schauen, ob wir was dazulernen können.» Für die SchülerInnen war die Fahrt in die RLS die erste Exkursion seit drei Jahren.

Gemeinsam mit SchülerInnen, Studierenden und lokalen Partnern will die RLS dazu beitragen, Dakar grüner und die Vororte lebenswerter zu machen. «Das fängt manchmal ganz klein an, eben mit gärtnern und eigenem Gemüse», so Fatou Faye, RLS Programm-Managerin für Jugend und Politik.