Hätten nicht am 15. Januar 1919 deutsche Offiziere ihren ganzen Heldenmut zusammengenommen, um sie zu ermorden, wäre Rosa Luxemburg heute womöglich nur Spezialist*innen ein Begriff. Auch das 20. Jahrhundert hätte vielleicht einen anderen Ausgang genommen.
Stattdessen aber haben ihre einstigen Genoss*innen Rosa Luxemburgs Namen vor sich hergetragen und dabei aber zumeist nur der Ermordeten gedacht. Ihr politisches Denken und Tun geriet dabei nicht nur ins Hintertreffen, es wurde viel zu oft auch denunziert.
Diese «Tradition» ist nicht die unsere. Um politisches Handeln zu legitimieren, benötigen wir keine Märtyrer*innen. Es bedarf allerdings der Erinnerung an eine Frau, die immer wieder mahnte, sich durch Anpassung nicht selbst zu verraten. Nichts ist mutiger und gefährlicher als die von Rosa Luxemburg nicht nur stets gepriesene, sondern auch gelebte Maxime: Die revolutionärste Tat ist und bleibt, «das laut zu sagen, was ist». Eine Ermutigung.
Veranstaltungen in Berlin anlässlich des 100. Todestages von Rosa Luxemburg:
- 10. Januar, 20 Uhr:
Rosa Luxemburg: Zur Aktualität ihres eingreifenden Denkens - 12. Januar, 13 Uhr:
«Ich lebe am fröhlichsten im Sturm» (Liveübertragung über Internet) - 15. Januar, 17 Uhr:
Luxemburg lesen! Mit Gregor Gysi - 15. Januar, 20:30 Uhr:
Zu Tisch: Ein Gang für Rosa Luxemburg
Mehr Informationen:
Veranstaltungen bundesweit
Kalender mit allen Events zu Rosa Luxemburg und der Revolution in Deutschland
«…ich werde trotzdem hoffentlich auf dem Posten sterben»
Rosa Luxemburg in der deutschen Revolution - die täglich aktualisierte Chronik
Rosa Luxemburg und die Revolution in Deutschland
Online-Dossier mit einem Schwerpunkt auf 1918/1919