Vortrag von Prof. Dr. Helge Peukert, Siegen
Bargeldobergrenzen werden immer weiter herabgesetzt, die Hürden für das Abheben des eigenen Geldes am Bankschalter werden immer höher. Die Taktik scheint aufzugehen. Der Bargeldzahler resigniert, mitleidig belächelt oder gar schon halbwegs kriminalisiert. Die Verführungskünste zum elektronischen Bezahlen kennen dagegen keine Grenzen. Der digitale Zahler ohne jeden Bargeldkontakt wird nach allen Regeln der Verführungskunst bearbeitet. Schließlich ist er die Wunschgestalt der weltweiten Betreiber der Bargeldabschaffung. Sie locken heuchlerisch mit der bequemen Bezahlung und mit der Sorge vor Geldkriminalität. Worum es wirklich geht, das sagen sie nicht, und die Medien und die meisten Politiker tun es auch nicht. Warum ist also das Bargeld so verdammt wichtig? Viele Experten warnen: Die Bargeldabschaffung hätte unabsehbare Folgen für die Gesellschaft. Einem autoritären Staat gäbe dies Machtmittel in die Hand, die Orwells Roman «1984» als vergleichsweise harmlos erscheinen lässt. Helge Peukert versucht etwas Licht in dieses Dunkel zu bringen.
Prof. Dr. Helge Peukert, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler der Universität Siegen, ist ein ausgewiesener Experte für Fragen rund um die Bargeldabschaffung.