Rechter Terror und institutioneller Rassismus
Der NSU-Komplex und seine Aktualität
Eine Veranstaltungsreihe des Lese- und Arbeitskreises Rassismuskritische Bildungsarbeit und des AStA Arbeitsbereich für politische Bildung der Uni Mainz mit Untersützung der Rosa-Luxemburg-Stiftung
DER NATIONALSOZIALISTISCHE UNTERGRUND
Zehn Morde, viele Schwerverletzte durch Bombenanschläge und 14 Banküberfälle – das ist die blutige Spur der neonazistischen Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).
Wir empfinden die Verbrechen des NSU und das sich daran anschließende staatliche Versagen bei der Aufklärung der Verbrechen als wenig aufgearbeitet.
Der mediale Umgang damit äußert(e) sich u.a. in Ignoranz, Dethematisierung und Täter*innen-Opfer-Umkehr.
Die Verbrechen des NSU und der darauffolgende Umgang mit diesen haben Symbolcharakter für den Umgang mit rechtem Terror in Deutschland.
In der Veranstaltungsreihe wollen wir über die Aktualität von rechtem Terror und institutionellem Rassismus in Deutschland diskutieren.
PROGRAMM
MO 26.10. 18H Tanjev Schultz
Rechter Terror, Staatsversagen, mediale Reaktionen
DI 27.10. 17H Mehmet Daimagüler
Was haben wir von dem NSU-Prozess gelernt?
MI 28.10. 17H Ayşe Güleç
Migrantisch situiertes Wissen zum NSU-Komplex
DO 29.10. 17H Meltem Kulaçatan
Zur Wahrnehmung des NSU-Komplexes aus Perspektive der
türkischsprachigen Teilöffentlichkeit
FR 30.10. 17H Çagrı Kahveci
Der NSU-Komplex und die Wissenschaft
Die Veranstaltungen Mittwoch und Freitag finden ausschließlich im Livestream statt!
LIVESTREAM
https://us02web.zoom.us/j/84998822134
Meeting Id: 849 9882 2134
VOR ORT
Wenn ihr physisch dabei sein und mitdiskutieren wollt, schreibt uns bis zum 21.10 eine Mail an: politischebildung@asta.uni-mainz.de
20 Personen können in Präsenz teilnehmen! Der Veranstaltungsort wird nach Anmeldefrist bekanntgegeben.
Barrieren: Die Veranstaltungen werden auf Deutsch und in Lautsprache stattfinden. Es wird leider
keine Übersetzung und keine Untertitel geben. Die Räume sind über eine Rampe sowie einen Aufzug
und Treppen zu erreichen. Für nähere Informationen schreibt uns gerne eine E-Mail.
SPRECHER*INNEN
Tanjev Schultz: Rechter Terror, Staatsversagen, mediale Reaktionen
Schultz ist als Hochschullehrer an der JGU Mainz tätig und freier Autor sowie Publizist. Schultz wird die Vortragsreihe einleiten; er hat sich intensiv mit der radikalen Rechten und dem Versagen der deutschen Sicherheitsbehörden beschäftigt. Sein Vortrag wird neben dem rechten
Terror und dem Staatsversagen auch die mediale Darstellung des NSUs thematisieren.
Mehmet Daimagüler: Was haben wir von dem NSU-Prozess gelernt?
Daimagüler ist Strafverteidiger, Buchautor sowie Kolumnist. Seit 2012 ist er der Anwalt der
Opfer-Familien Özüdoğru und Yaşar im NSU-Prozess. Er wird in der Vortragsreihe einen Überblick über den NSU-Prozess geben und zu dem Prozess aus Betroffenenperspektive referieren.
Ayşe Güleç: Migrantisch situiertes Wissen zum NSU-Komplex
Güleç ist Pädagogin, Autorin, Kuratorin und forschende Aktivistin und arbeitet an den Schnittstellen
zwischen Kunst, Kunstvermittlung und Anti-Rassismus. Sie arbeitet als Mitglied des Artistic Teams zur Vorbereitung der documenta fifteen.
Sie ist eine der Gründerin der Initiative 6. April zum Gedenken an Halit Yozgat, der als das jüngste und 9. NSU-Opfer gilt und war aktiv in der bundesweiten Gruppe NSU-Komplex auflösen. Sie wird zum Thema migrantisch situiertes Wissen sprechen.
Meltem Kulaçatan: Zur Wahrnehmung des NSU-Komplexes aus Perspektive der türkischsprachigen Teilöffentlichkeit
Kulaçatan ist Politik- und Erziehungswissenschaftlerin an der Universität Frankfurt. Sie arbeitet zu den Themen Religion, Migration, Gender und Bildung. Kulaçatan wird zum Thema NSU-Komplex aus der Wahrnehmung und Perspektive der türkischsprachigen Teilöffentlichkeit vortragen.
Çagrı Kahveci: Der NSU Komplex und die Wissenschaft
Kahveci ist Soziologe und Mitherausgeber des Buches „Den NSU-Komplex analysieren. Aktuelle Perspektiven aus der Wissenschaft“. Er wird zum Thema NSU-Komplex und
Wissenschaft referieren und auf Konsequenzen und Zukunftsperspektiven eingehen.