Nachricht | Hautmann: Schriften zur Arbeiterbewegung 1917-1920, Wien 2020

Erinnerung an eine progressive Tradition

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Schwerpunkt der publizistischen Arbeiten des 1943 geborenen Hautmann war die Geschichte der revolutionären Arbeiter*innenbewegung in Österreich in den Jahren des Ersten Weltkrieges. Eine nennenswerte Rätebewegung machte in der Phase von dessen Ende auf sich aufmerksam, Teil davon ist die Gründung der späteren Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) 1918. Hautmann verwendet für diese Periode, die von Anfang 1917 bis Herbst 1920 andauerte, und von Streiks und Fabrikausschüssen geprägt ist, den von Otto Bauergeprägten Begriff der «österreichischen Revolution».

Der Band enthält elf bereits veröffentlichte Texte aus dem Zeitraum 1978 bis 2018, die allermeisten erschienen nach Hautmanns Pensionierung 2005. Hautmann und auch die beiden Verfasser*innen des Vorwortes Claudia Kuretsidis-Haider und Manfred Mugrauer, wollen mit diesen Texten und ihrer Neuedition an eine progressive Tradition erinnern. Sie rufen eine Ära in Erinnerung, die angesichts der aktuellen politischen Situation in Österreich sehr verschüttet wirkt. Umso wichtiger ist so eine Publikation.

Hautmann kann wohl als eine Art Haushistoriker der KPÖ gelten. Von der Gründung 1993 bis 2005 ist er Präsident der Alfred-Klahr-Gesellschaft, die das Archiv und die Bibliothek der KPÖ als nationales Kulturgut sichert, verwaltet und wissenschaftlich zu erschließen sucht. Nicht zuletzt war der im Juli 2018 verstorbene Historiker auch lange Jahre im Vorstand der ITH («Linzer Konferenz») engagiert.

Hans Hautmann: Die österreichische Revolution. Schriften zur Arbeiterbewegung 1917-1920, Promedia Verlag, Wien 2020, 256 Seiten, 19,90 EUR