Dokumentation How to stage catastrophy

Paul Mason & Natascha Siouzouli in der Reihe «Zirkus vor der Volksbühne»

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29.09.2021

Themenbereiche

Kultur / Medien

Paul Mason und Natascha Siouzouli über «ethische Militanz»

Wie macht man Kunst im Angesicht von Katastrophen? Vor 10 Jahren wurde das EMBROS-Theater in Athen besetzt. Es wurde zum Brennpunkt des zivilgesellschaftlichen Widerstands. René Pollesch, der neue Intendant der Volksbühne hat kürzlich in einem offenen Brief an die griechische Regierung seine Unterstützung für das besetzte EMBROS Theater in Athen ausgedrückt.

Über das «Ereignis Embros» und «ethische Militanz» spricht die griechische Theaterwissenschaftlerin Natascha Siouzouli mit dem britischen Autor Paul Mason, dessen neues Buch «How to Stop Fascism» gerade in UK erschienen ist. Angesichts des weltweiten Aufstiegs einer neuen extremen Rechten zeigt sich: Truth ist not enough – es reicht nicht, die Wahrheit zu sagen, um eine neue faschistische Ära zu verhindern. Der «neue Antifaschismus» braucht auch ästhetische Strategien.

URL deutsch: https://www.volksbuehne.berlin/#/de/veranstaltungen/how-to-stage-catastrophe
URL englisch: https://www.volksbuehne.berlin/#/en/events/how-to-stage-catastrophe

How to stage catastrophy - das Gespräch zum Nachhören

«Zirkus vor der Volksbühne»

«Wir sind alle Intendant:innen.» Das sagte René Pollesch, der neue Intendant der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, zur Eröffnung der Spielzeit 2021. Zusätzlich zu Theatersaal und Rotem Salon gibt es jetzt ein Zirkuszelt am Platz vor dem Theater. Einige der dort stattfindenden Veranstaltungen werden von der Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt.

Die Idee folgt dem Willen, diesen Platz, der zu Beginn des Lockdowns Schauplatz der ersten Querdenker-Demos war (sog. «Hygiene-Demos»), zurückzuerobern und mit progressiven politischen Inhalten neu zu besetzen. Zudem bekommt die Volksbühne mit Beginn dieser Spielzeit ihren alten Namen zurück: «Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz», mit dem sich das Team von René Pollesch eng verbunden fühlt.

Die Begegnungen vor und im Zelt geben die Möglichkeit, dass sich viele verschiedene Menschen verbinden – ob Anwohner*innen, die sich gegen die Vereinnahmung durch sog. Querdenker*innen gewehrt haben, über Initiativen wie Extinction Rebellion und Fridays For Future oder Klein(st)parteien, die im Geiste von Christoph Schlingensiefs Partei CHANCE 2000 agieren ("Wähle Dich selbst!"). Ein roter Faden ist der Kampf gegen die Bedrohung durch das Leben durch Rassismus, Hass auf Frauen und die drohende Klimakatastrophe. Um eine positive Perspektive zu entwickeln, haben sich u.a. die jungen Leute von P14 mit dem neuen Buch von Katja Kipping und Johanna Bussemer beschäftigt: GREEN NEW DEAL. Das Programm endet am 3. Oktober zukunftsweisend mit der Gründung eines Staates ohne Territorium – das Rroma Staats-Tha-Aether wird im Grünen Salon eröffnet von den ehemaligen Leitern des Neuköllner Rroma Aether Klubs Slaviša und ihrem Bruder Nebojša Marković (zusammen mit der Dramaturgin Rebecca D. Surber).