Der Vorstand der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. ist der Empfehlung des Kuratoriums gefolgt und wird den Förderpreis der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V. 2021 an Kaspar Metzkow für seine vorgelegte Masterarbeit "Ortsbeziehungen und Klasse im Kontext der Deindustri-alisierung – Zur Bedeutung des Wandels industriell geprägter Nachbarschaften für ihre langjährigen Bewohner:innen“ vergeben.
Pandemiebedingt konnte die Verleihung nicht wie gewohnt während des Neujahrsempfangs im Januar 2022 stattfinden, sondern wird nun online am 10. März 2022 vorgenommen werden. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die prämierte Arbeit in der Veranstaltung einen größeren Raum einnehmen kann.
- Der Förderpreisträger
Kaspar Metzkow, geboren 1994 in Berlin, studierte Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin und spezialisierte sich im Studium auf Fragen des städtischen Zusammenlebens und die Beziehungen, die Menschen zu sich wandelnden Orten eingehen. Kaspar Metzkow lebt in Berlin und engagiert sich dort in der Stadt- und Wohnungspolitik.
- Die prämierte Arbeit
Deindustrialisierung bedeutet einen massenhaften Verlust von Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe. Wo sich Industriearbeit konzentriert, prägt dieser Prozess auch den Stadtraum. Fabrikschließungen, Wegzüge oder die Einstellung betrieblicher Kultur- und Freizeitangebote verändern Nachbarschaften und das Leben ihrer Bewohner:innen.
Die Masterarbeit von Kaspar Metzkow untersucht Ortsbeziehungen langjähriger Bewohner*innen in den von Deindustrialisierung geprägten Berliner Ortsteilen Oberschöneweide (im Osten Berlins) und Siemensstadt (im Westen Berlins). Der Autor geht zudem auf Unterschiede zwischen Klasse und Deindustrialisierungsfolgen ein.
Die Auseinandersetzung mit den Auswirkungen von Deindustrialisierung auf die Ortbeziehungen von Menschen ist nicht nur für die von Kaspar Metzkow untersuchten Berliner Bezirke, sondern auch für viele Regionen Brandenburgs von größter Relevanz. Ergänzt durch die Überlegungen zu klassenspezifischen Identitäten ist die ausgezeichnete Arbeit damit eine große Bereicherung und Inspiration für die politische Bildungsarbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg.
Kaspar Metzkow:
Ortsbeziehungen und Klasse im Kontext der Deindustrialisierung.
Zur Bedeutung des Wandels industriell geprägter Nachbarschaften für ihre langjährigen Bewohner:innen“
Potsdam: WeltTrends 2021
ISBN 978-3-947802-80-7
148 Seiten / 15,90 €
Herzliche Einladung zur Förderpreisverleihung und anschließender Vorstellung der prämierten Arbeit
Donnerstag, 10. März 2022, 18 Uhr
online, nur live
- Verleihung des Förderpreises der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg 2020 durch
- Steffen Kludt (Vorsitzender der RLS Brandenburg),
- Dr. Wolfgang Girnus (Vorsitzender des Kuratoriums der RLS Brandenburg)
- Vorstellung der prämierten Arbeit und Diskussion mit
- Kaspar Metzkow (Förderpreisträger)
- Moderation: Dr. Julia Bär (Geschäftsführerin der RLS Brandenburg)
Die Veranstaltung wird ausschließlich live (ohne Aufzeichnung) über die Plattform BigBlueButton realisiert. Zur Teilnahme ist lediglich ein aktueller Browser nötig.
Direkt zum Veranstaltungsraum:
https://app.bbbserver.de/de/join/ee73a652-cbf4-4aa3-89e8-0a6cd4848a65
- Der Förderpreis der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e.V.
Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg e. V. schreibt für jedes Jahr einen Förderpreis aus, mit dem publizistische Arbeitsergebnisse von jüngeren Wissenschaftler*innen bzw. Autor*innen ausgezeichnet werden, die sich für die politische Bildungsarbeit der Stiftung besonders eignen und die durch eine Publikation sowie durch begleitende Veranstaltungen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden sollen.