Nach 50 Jahren Krieg und Bürgerkrieg ist Afghanistan heute eines der ärmsten Länder der Welt. 72 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 62,3 Jahre. Hunderttausende sind weiterhin auf der Flucht, zahlreiche Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, leiden unter der schwierigen Versorgungslage.
Der erneute Sieg der Taliban hat die humanitäre Lage weiter verschlechtert, denn der internationale Zahlungsverkehr mit dem Land ist ausgesetzt und Hilfslieferungen sind schwieriger geworden. Hinzu kommt, dass eine Dürre die Ernten geringer als normal ausfallen lassen hat und ein harter Winter bevorsteht.
Wenn Afghanistan nicht bei der Überwindung der politischen und wirtschaftlichen Krise geholfen wird, heißt es im UN-Bericht, könnten bis zu 97 Prozent der afghanischen Bevölkerung unter die Armutsgrenze fallen.
Bei der Online-Diskussion am 14. Februar 2022 haben wir mit Hilfsorganisationen über die aktuelle humanitäre Situation und die Lage für die Frauen im Land gesprochen. Diese haben berichtet, wie sie vor Ort helfen, wie sich ihre Arbeit seit der Machtübernahme der Taliban gestaltet und was es braucht, um die Not der afghanischen Bevölkerung zu lindern.
Podiumsgäste:
- Anna Dirksmeier, Länderreferentin für Afghanistan und Pakistan beim Bischöflichen Hilfswerk MISEREOR
- Dr. Yahya Wardak, Vorsitzender von Afghanic e.V.
- Sybille Fezer, medica mondiale e.V.
- Moderation: Barbara Brockmann, Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen
Afghanistan 2022 – die humanitäre Lage
Eine gemeinsame Veranstaltung von: Bischöfliche Akademie des Bistums Aachen, Evangelisches Erwachsenenbildungswerk im Kirchenkreis Aachen, Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW, Evangelische Akademie im Rheinland