Die 26. Antifaschistische Sozialkonferenz beschäftigte sich mit der Analyse des Kulturkampfs von Rechts und mit der Frage, warum rechte Kampagnen und Parteien – trotzdem sie keine attraktive Alternative zum Betsehenden darstellen – auf so viel Zuspruch stoßen. Wir setzten uns zudem mit der Frage auseinander, wie wir im Betrieb und im Alltag aktiv gegen Rechts werden können.
Die Veranstaltung startete mit einem Vortrag der Sozialwissenschaftlerin Natascha Strobl. Thema war der "Kulturkampf von rechts und wie wir uns dagegen wehren können".
Im Anschluss sprach die Sozialpsychologin Lea Hartwich von der Uni Osnabrück über die "Alternative" Rechtspopulismus. Lea Hartwichs Inputvortrag haben wir im Folgenden dokmentiert.
«Alternative» Rechtspopulismus - zwischen Abstiegskampf, Protest und Systemerhaltung
Weitere Programmteile der Antifaschistischen Sozialkonferenz 2023 waren:
Workshop I:
Aktiv im Betrieb / im Alltag gegen Rechts
mit Björn Schneider, IGM-Jugendsekretär
Der gegenwärtige gesellschaftliche und politische Rechtsruck macht sich auf zahlreichen Ebenen bemerkbar, so auch in der Arbeitswelt. Dies verändert unser Miteinander. Im Workshop geht es um die praktischen Umgangsweisen mit rechten Äusserungen und Verhaltensweisen im Betrieb und im Alltag. Dabei wollen wir im Workshop Antworten auf folgende Fragestellungen finden. Wie begegnet man rechten Tendenzen in den Firmen und im Alltag? Welche Strategien gibt es auf rechtlicher und politischer Ebene?
Workshop II:
Rechte Parteien in Niedersachsen
mit der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus für Demokratie, Regionalbüro Süd
Mehrere (extrem) rechte Parteien sind in Niedersachsen politisch aktiv. Wir setzen uns anhand von Beispielen mit Strategien auseinander und schauen und unter anderem das Agieren der AfD an, die stärker als erwartet im neuen Landtag eingezogen ist. Nach der Analyse wollen wir Handlungsstrategien entwickeln, die landesweit greifen können, um gegen den vermehrten Rechtsextremismus Lösungsstrategien und Gegenperspektiven zu entwickeln
Moderiert wurde die Veranstaltung von Bärbel Reißmann von der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
Zur 26. Antifaschistischen Sozialkonferenz hatten eingeladen: Bildungsvereinigung Arbeit und Leben Nds. Mitte, Bildungswerk ver.di Niedersachsen, Geschichtswerkstatt e. V., DGB-Region Niedersachsen-Mitte, DGB Jugend Hannover, GEW Kreisverband Hannover, IG Metall Hannover, Pavillon Kulturzentrum, Hannover, Projekt moderner Sozialismus Hannover e.V., Rosa-Luxemburg-Stiftung Niedersachsen e.V., ver.di Bezirk Hannover-Heide-Weser, ver.di Jugend Bezirk Hannover-Heide-Weser, VVN Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten Hannover
Veranstaltungsankündigung zur 26. Antifaschistischen Sozialkonferenz
Wir leben in Zeiten vielfältiger Krisen. Corona, Kriege und Klimakatastrophe bilden den Hintergrund zu Themen wie Inflation, Energiekrise und drohende Armut, die Menschen in ihrem Alltag zusätzlich verunsichern. Auf der Suche nach Antworten und Wegen aus der eigenen Ohnmacht verstärken sich vorhandene rechte Tendenzen und "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit".
Ressentiments gegen Arme, Rassismus, Antisemitismus und die Verachtung von Frauen und queeren Personen sind im Alltag deutlich spürbar. Sie äußern sich in einem gesellschaftlichen Klima der Gereiztheit und des Gegeneinanders, in tätlichen Angriffen auf Personen und Gedenkstätten, rechten Äußerungen in den Sozialen Medien, wie auch lautstark im öffentlichen Raum. Auch in Wahlen schlagen sie sich nieder, wie zum Beispiel in der niedersächsischen Landtagswahl im Oktober 2022, in der die AfD ihren Stimmenanteil verdoppelt hat.
Bei der 26. Antifaschistischen Sozialkonferenz beschäftigen wir uns vor diesem Hintergrund vertiefend mit der Analyse der gegenwärtigen Situation. Wir betrachten, wie die Rechte derzeit aufgestellt ist, welche Netzwerken entstanden sind und welche Strategien wie verfolgt werden. Wir wollen verstehen, warum sich viele Menschen in Krisen nach rechts wenden und wie solidarische Perspektiven eröffnet und gestärkt werden können.
Wir freuen uns darauf, mit all denen, die wie wir eine gerechte, offene und demokratische Gesellschaft erreichen wollen, solidarische Perspektiven auszuloten.