Am Freitag, den 6. Dezember 2024 führte die Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg im RLS-Regionalbüro Stuttgart ihre jährliche Mitgliederversammlung durch.
Die Versammlung beschäftigte sich intensiv mit den Schwerpunkten der Bildungsarbeit des laufenden und den Planungen für das kommende Jahr. Zusammen mit zahlreichen Kooperationspartnern ist es auch 2024 wieder gelungen, ca. 130 Veranstaltungen zu realisieren und damit ca. 5.000 Teilnehmer:innen zu erreichen. Neben den langjährigen Schwerpunkten in den Bereichen «Auseinandersetzung mit Rechts», «Erinnerungspolitik und Geschichte», «Internationale Politik / Krieg & Frieden» nahmen kommunalpolitische Bildungsformate im Jahr der Kommunalwahlen in Baden-Württemberg breiten Raum ein, bei denen erfolgreich mit dem Forum Linke Kommunalpolitik in Baden-Württemberg zusammengearbeitet werden konnte. Die Profilbildung in der gewerkschaftsnahen Bildungsarbeit konnte vertieft werden.
Hier sind neben der dritten Durchführung des «Gewerkschaftsratschlags» in Karlsruhe, der unter dem Titel «Tarifbindung & gute Arbeit in der Kommune stärken» stand, insb. die Aktivitäten zum 40. Jahrestag des Kampfes um die 35-Stunden-Woche zu nennen, wozu zusammen mit ver.di und DGB Baden-Württemberg eine Tagung sowie ein Kulturprogramm stattfanden und eine selbst erstelle Ausstellung (bundesweit ausleihbar) im Stuttgarter Gewerkschaftshaus gezeigt werden konnte. Die seit 2018 jährlich stattfindenden Theodor Bergmann Lectures standen 2024 unter der Überschrift «Sozialismus als Alternative. Ökologischer und demokratischer Sozialismus als Leitbild gegen Rechts» und gingen der Frage nach, wie die Linke mit dem Leitbild eines grünen Sozialismus ein «Hoffnungsszenario» (Dieter Klein) entwerfen und popularisieren kann, das in der Lage ist, soziale Bewegungen zu verknüpfen, Kämpfe zu orientieren und den spaltenden Erzählungen der Rechten ein inklusives und solidarisches Projekt entgegenzusetzen und damit deren Einfluss in der Gesellschaft zurückzudrängen. Beispiele für die erfolgreiche Zusammenarbeit mit anderen Landesstiftungen waren die zusammen mit der Hellen Panke durchgeführte Bildungsreise «Alltag auf Kuba» sowie die Bildungsreise «Das rote Graz? Erfolgsfaktoren linker Kommunalpolitik» zusammen mit dem Kurt-Eisner-Verein und den jeweiligen Kommunalpolitischen Foren in Baden-Württemberg und Bayern.
2025 bietet die Rosa-Luxemburg-Stiftung Baden-Württemberg zusammen mit gewerkschaftlichen Gliederungen eine gemeinsame Busfahrt zur RLS-Konferenz «Gewerkschaftliche Erneuerung» vom 2.-4. Mai in Berlin an. Die Theodor Bergmann Lectures sollen 2025 zum Thema «Friedenpolitik und Linke – Linke Friedenspolitik» stattfinden und versuchen, einen generationenübergreifenden Austausch linker Akteure vor Ort zu diesem Thema in Gang zu bringen. Im geschichtspolitischen Feld wird der 500. Jahrestag des Bauernkrieges in Südwestdeutschland eine wichtige Rolle spielen. Und schließlich ist geplant, eine Studie zum Thema «Wohnen» auszuschreiben, die insb. landespolitische Handlungsoptionen in diesem für viele Menschen so wichtigen Themenfeld untersuchen und konkrete Vorschläge machen soll, mit deren Hilfe leistbares Wohnen für alle Menschen (wieder) Realität werden kann.
Insgesamt konnte die Mitgliederversammlung der RLS Baden-Württemberg auf ein erfolgreiches Jahr linker politischer Bildungsarbeit in Baden-Württemberg zurück- und mit Zuversicht auf das neue Jahr vorausblicken.