Analyse | Krieg / Frieden - Militarisierung Veteranentag: Was soll das?

Über die Herstellung einer kriegsbereiten Gesellschaft in der Logik der «Zeitenwende»

30.4.2025: Kleine Särge mit den sterblichen Überresten deutscher Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg werden bei einer Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auf dem Waldfriedhof Halbe eingebettet.
Die Unsterblichkeit des Einzelnen beruht auf dem Gedächtnis der Gemeinschaft. 30.4.2025: Kleine Särge mit den sterblichen Überresten deutscher Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg werden bei einer Gedenkveranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. auf dem Waldfriedhof Halbe eingebettet., Foto: picture alliance/dpa

Am 15. Juni 2025 ist es soweit: Deutschland begeht seinen ersten «Nationalen Veteranentag». Dies hatte der Bundestag nach einem fraktionsübergreifenden Antrag im April 2024 mit überwältigender Mehrheit beschlossen. Die Begründung: Einsatz und Dienst aktiver und ehemaliger Soldaten der Bundeswehr soll gewürdigt werdenVeteranen sollen wieder «sichtbar» werden. Neben einem zentralen Fest vor dem Reichstag in Berlin sind bundesweit rund 60 Veranstaltungen – Vorträge, Fotoausstellungen, Podiumsdiskussionen – an dem Tag geplant. Es soll Gedenkmärsche und Spendenläufe geben, um «die Veteranenarbeit zu unterstützen».

Einen Gedenktag zu Ehren deutscher Soldaten gab es, aus guten Gründen, im Nachkriegsdeutschland bisher nicht. Solche Tage befeuern einen Nationalismus, der schnell gefährlich werden kann für eine demokratische Gesellschaft. Warum und Wie? Das beschreibt Markus Euskirchen in seiner Analyse über die ideologische Funktion von Militärritualen und den Veteranentag als Schnittstelle zwischen militärischer und ziviler Sphäre.

Bei diesem Text handelt es sich um die gekürzten und überarbeiteten Seiten 154 bis 165 der Dissertation «Militärrituale» (Euskirchen 2005), die mit Unterstützung des Studienwerks der Rosa-Luxemburg-Stiftung entstand.
 

Nationalität im Sinne einer «vorgestellten Gemeinschaft» (Benedict Anderson) basiert ganz wesentlich auf der Durchsetzung eines nationalen Geschichtsbewusstseins. Der moderne Staat, dessen Kennzeichen es ist, Interessensgegensätze materiell andauernd zu reproduzieren und sie gleichzeitig mit symbolisch-identitären Mitteln ständig auszubalancieren, imaginiert sich selbst und gegenüber seinen Bürger*innen als quasi überhistorische Schicksalsgemeinschaft. Konstruiert wird das Bild eines gemeinsamen Ursprungs, einer gemeinsamen Geschichte und – im  fast schon teleologischen Sinne – einer gemeinsamen Zukunft.[1] Bestimmte Gedankenfiguren sollen dem Gedächtnis der Nachwelt in einer ganz bestimmten Form eingeschrieben werden und bleiben. Dienen diese Gedankenfiguren der Normalisierung von Krieg und dessen Vorbereitung, lässt sich mit Galtung (1998) von «symbolischer Gewalt» sprechen.

Volkstrauer- und Veteranentag

Noch heute zeugen die über das Land verteilten Kriegerdenkmäler von militärritueller Geschichtsbeugung: Die massenhafte Erfahrung von Tod und Verstümmelung im Ersten Weltkrieg prägte Politik und Gesellschaft der Weimarer Republik. Weil das Sterben in den Schützengräben nicht als sinnlos empfunden werden sollte, wurde die Trauer ideologisch kanalisiert und überhöht. Eine Veteranenkultur um die «Gefallenen» wurde zum gesellschaftlichen Mythos. Hier konnten die Legenden vom «heldenhaften Kampf» verankert werden. Es entstanden jene riesigen Soldatenfriedhöfe, die seit Beginn des Ersten Weltkrieges angelegt wurden und bis heute erhalten geblieben sind. Mit strengen Vorschriften wurde die fließbandmäßige Einheitlichkeit gewahrt, eine individuelle Bepflanzung der Gräber unterblieb. Der Tod sollte nicht so sehr als persönliches Ereignis verstanden werden, sondern als Opfer für jenes organische Ganze, zu dem die Nation überhöht wurde. 

Dr. Markus Euskirchen ist seit 2011 Mitarbeiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Derzeit arbeitet er stellvertretend in der Leitung des Referats IT und Kommunikation. Seine militärkritische Frage «Warum und wozu gibt es Militärrituale und wie funktionieren sie?» mündete 2005 in eine Doktorarbeit, das Fazit: Derlei Rituale verweisen auf die ultima ratio staatlich-politischer Logik und schaffen Akzeptanz für die Anwendung militärisch organisierter Gewalt.

Die Gräber in Reih und Glied bilden die Fortsetzung der geometrischen Ordnung der militärrituellen Aufmärsche über den Tod hinaus. Ausdruck des Gefallenenkults wurden jene pathetischen Kriegerdenkmäler, die ebenfalls seit dem Ende des Ersten Weltkriegs überall errichtet wurden. Sie erinnern mit den eingravierten Namen an die Gefallenen aus den jeweiligen Dörfern und Städten. Zusätzlich fand der Kriegstod seine Überhöhung in dem seit 1926 begangenen Volkstrauertag. Zunächst Gedenktag für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, wurde er unter den Nazis 1934 zum «Heldengedenktag» und 1952 zu jenem nationalen Trauertag, der er bis heute geblieben ist. Auch den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gibt es heute noch. Er zählt mehrere 100.000 Mitglieder – nach der behördlichen Definition[2] größtenteils «Veteranen» – und betreut auf mehr als 360 Soldatenfriedhöfen 1,4 Millionen Kriegstote aus beiden Weltkriegen. Die im zweiten Weltkrieg getöteten Soldaten der NS-Wehrmacht wurden vielerorts an den bereits vorhandenen Kriegerdenkmälern einfach in einem neuen Absatz oder auf einem hinzugefügten Sockel oder der Rückseite ergänzt. Unterschiedslos verherrlichen ihre Inschriften den Kriegstod in den beiden Weltkriegen: Auch die Täter des als Angriffs- und Vernichtungskrieg geführten Zweiten Weltkriegs[3] werden so als «Opfer für das Vaterland» präsentiert.

Opfer, Anerkennung, Dank

Nach dem Zweiten Weltkrieg fand die Instrumentalisierung des Kriegstodes in der offiziellen westdeutschen Politik bis zur Wiedervereinigung ihre Fortsetzung im Trauerritual der Kranzniederlegung beispielsweise am Volkstrauertag, das sich jedoch zunächst der offenen Verherrlichung des Opfers enthielt. Aber auch der Opferdiskurs pflanzte sich quasi-unterirdisch – als inoffizieller Vergangenheitsdiskurs tabuisiert – fort. Einige der nach 1945 errichteten Denkmäler wurden explizit als Gegendenkmäler zu den weiterbestehenden Kriegerdenkmälern errichtet (z. B. Hrdlicka in Hamburg) und verwiesen auf das Grauen des Krieges und den Schock über das Geschehene. 

Viele neue Denkmäler jedoch stilisierten losgelöst von jedem Kontext wiederum das Opfer und verschwiegen die Täterschaft. So das Denkmalensemble im Berliner Bendlerblock, Dienstsitz des Verteidigungsministeriums: Das Widerstandsbild des historischen Ereignisses 20. Juli 1944 präsentiert sich in der Gestaltung des schon zu NS-Zeiten prominenten Bildhauers Richard Scheibe so unnahbar wie möglich. Der anonyme ideale Widerstandskämpfer wehrt sich sub specie aeternitatis («unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit») gegen den Totalitarismus und deutet gleichzeitig in einer autoritären Grundhaltung seine eigene Machtvollkommenheit an. Er erhebt sich in seiner Größe über den Betrachter und definiert so diese Beziehung über eine hierarchisierte Blickordnung von oben und unten. Der sich herausbildende «Negativpatriotismus» (später: Verfassungspatriotismus) entstand über die historische Distanz und erhob Hitler zum absoluten politischen Feind und zum negativen Mittelpunkt der deutschen Geschichte. Die nationalsozialistische Ära wird aus der Geschichte herausgelöst und religiös aufgeladen (vgl. Isensee 1992). Auch das Widerstandsbild erhält dadurch eine Überzeitlichkeit, die im Rahmen der offiziellen Glorifizierung der beteiligten Offiziere durch die Gesichts-Geschichtslosigkeit der Figur zum Ausdruck kommt: Ihr fehlen die individuell menschlichen Züge. Vaterland und Opfertod haben in Scheibes Denkmal ihren monumentalen Heiligenschein nicht verloren. Durch die Verlagerung des militärischen Widerstands auf eine metaphysische Ebene, auf der das Ereignis isoliert erscheint, wird der geschichtliche Kontext ausgeblendet bzw. uminterpretierbar. 

Die Anerkennung, die die Feierlichkeiten des Veteranentages generieren sollen, dient der Rechtfertigung des Sterbens der einen im Auftrag der anderen.

Seit mehreren Jahrzehnten hat dieses national konstruierte «Wir» nun Soldaten im Einsatz, mal als Helfer, mal als Kämpfer, mitunter und je nach Medium auch schon wieder als Helden. Sie kämpfen an allen Fronten mit. Ganz allgemein gefasst geht es dabei um die Konkurrenz der neo-imperialen Mächte um Einflusszonen («Handelswege»). Vorgeblich dienen die Einsätze selbstverständlich stets höheren Zielen: dem Schutz von Menschenrechten und bürgerlicher Freiheiten gegen die Bedrohung durch «den internationalen Terrorismus», oder auch der Durchsetzung «feministischer Außenpolitik». Bei aller propagandistischer Überhöhung gilt auch bei diesen Missionen ganz profan das Tötungs- und Sterbegebot, dessen Gültigkeit u. a. über das Gelöbnisritual und den begleitenden Drill in die soldatischen Körper und Gewissen eingeschliffen wurde. In der bedingungslosen Erfüllung der militärischen Helferpflichten auf Befehl und Gehorsam bis in den Tod ist die Produktion neuer Helden schon angelegt. 

Das Protokoll der «Rückführung» im Einsatz getöteter Bundeswehrsoldaten (z. B. aus Afghanistan) liefert hierfür den Beleg. Noch ist im offiziellen Diskurs nicht explizit von Heldentum die Rede, aber das Zeremoniell (Ehrenwache auf dem Flughafen, Aufbahrung, Kondolenz hoher Militärfunktionäre, umfängliche mediale Abdeckung) verweist darauf, dass die Bestattung von Toten militärischer Einsätze nach wie vor von größter Bedeutung für den Staat ist, dem es primär darauf ankommt, «den Tod auf dem Schlachtfeld als grundsätzlich sinnerfüllt darzustellen» (Witt-Stahl 1999, 90). Auch haben die militärischen Ehren weniger für die Toten als vielmehr für die Hinterbliebenen die Funktion der Belohnung für die Unterstützung, die sie als Angehörige leisteten. Den übriggebliebenen «Kameraden» zeigt das militärische Totenritual die «Ehrenhaftigkeit» derer, die mit der gehorsamen Unterwerfung unter das Sterbegebot ernst gemacht haben – bis zum Äußersten. 

Auf keinen Fall jedoch darf die Frage nach dem Sinn des Todes einzelner Soldaten Zweifel an der Sinnhaftigkeit des neo-imperialen Projekts deutscher Militärpolitik aufkommen lassen. Auch Fragen nach den dieses Projekt betreibenden, gesellschaftlichen Interessen und den daran Interessierten sind tabu. Daher wird der Tod von Bundeswehrsoldaten im Einsatz mit aller militärrituellen Macht verklärt, darum fordert die Bundeswehr am Veteranentag mit ihrem Fest Würdigung, Respekt und Dank ein. 

Die Anerkennung, die die Feierlichkeiten des Veteranentages generieren sollen, dient der Rechtfertigung des Sterbens der einen im Auftrag der anderen. Dass das System, für welches da gestorben wird, überhaupt erst die Todesopfer zu verantworten hat, ist erst mal Ausdruck struktureller Gewalt, die im Tod zu direkter Gewalt wird und mittels der kulturellen Gewalt solcher Feiern moralisch auf «grün/richtig» gestellt wird. Die Frage nach der politischen Legitimität des Soldatentodes kann in einer derart festlichen Atmosphäre gar nicht mehr aufkommen.

Veteranenfeier als Beitrag zur «Re-Verkrieglichung»

Sozialpsychologische Untersuchungen autoritär strukturierter Gemeinschaften stellen zwei weitere wichtige Aspekte der Einordnung des Einzelnen in die Gesamtheit der Vielen in den Fokus: Sigmund Freud (1994) zeigt, dass die subjektive Selbstaufgabe in der Masse in eine lustvolle Unterwerfung des Individuums unter die fremde Autorität – bei Freud: unter den «Führer» – mündet.[4] Explizit beschäftigt sich Freud in diesem Zusammenhang mit dem Militär, einer «hochorganisierten, dauerhaften, künstlichen Masse» (Freud 1994, 88), und untersucht die Projektions- und Identifikationsprozesse, welche die soldatische «Masse» gegenüber dem «Führer» folgsam und gefügig machen. 

Zum anderen geht die Selbstaufgabe des Individuums mit einer deutlichen Affekt-Enthemmung einher. Klaus Theweleit dokumentiert in seinem Buch «Männerphantasien»[5] die unzähligen Gewaltentladungen, die das Militär vor allem in Form von kollektiven Exzessen produziert hat und fortwährend produziert (Bröckling 1997, 10f). Theweleit, der sich theoretisch eng an Freud orientiert, hebt dabei ganz besonders auf die spezifisch männliche Gewalt des Militärs ab (vgl. zu «Sexualität und Drill»: Theweleit 1977, II,165ff).

In den großen Militärritualen wird die soldatische Gemeinschaft körperlich hergestellt und dargestellt.

Im Verlauf der militärischen Grundausbildung vollziehen sich unter den Soldaten intensive Gemeinschaftsbildungsprozesse. Die soldatische Gemeinschaft wird zum einen planvoll über äußere Merkmale wie Uniformen, Abzeichen, Anrede, Haarschnitt etc. erzeugt. Zum anderen konstituiert sie sich informell über die gemeinsamen Handlungen der Rekruten, über das Teilen aller Lebensbereiche und die gemeinsame Unterwerfung unter die vielfältigen Disziplinierungstechniken. In den großen Militärritualen (Gelöbnis, Truppenparaden, Zapfenstreich) wird diese Gemeinschaft schließlich auch körperlich hergestellt und dargestellt: Die Rekruten treten auf dem Exerzierplatz geschlossen an. Schulter an Schulter nehmen die einzelnen Soldaten nach Größe geordnet ihren Platz ein. Die Uniformen gleichen einander wie ein Ei dem anderen. Alle Bewegungen sind perfekt synchronisiert und erscheinen als Bewegung eines einzigen großen Körperzusammenhanges; im Chor sprechen die Rekruten die Gelöbnisformel wie mit einer Stimme. Auch der abschließende Schlachtruf scheint aus einer Kehle zu kommen. Die individuellen Soldaten werden als ein gemeinsamer Körper inszeniert und ästhetisiert. Die Individualität der Soldaten tritt dabei so weit hinter den Kollektivcharakter zurück, dass selbst die engsten Verwandten, die an einem solchen Ritual als Zuschauer teilnehmen, die Rekruten aus einiger Entfernung kaum mehr zu unterscheiden vermögen.

War die zivile Gesellschaft dem gedrillten ‹Truppenkörper› noch äußerlich, so zersetzen die Veteranen in ihrer Subjektivität die Trennung zwischen Militär und Gesellschaft und dienen als Katalysator für die Verschmelzung der Sphären.

Die geplanten Feierlichkeiten zum Veteranentag lassen sich als eine Aufhebung dieses militärisch-monolithischen Soldatenkörpers in einen militarisierten Volkskörper antizipieren: War die zivile Gesellschaft dem gedrillten und eingeschworenen «Truppenkörper» noch äußerlich, so zersetzen die Veteranen in ihrer Subjektivität als nicht-mehr-wirklich-Truppe und nicht-wieder-wirklich zivil die Trennung zwischen den beiden Systemen und dienen als Katalysator für die Verschmelzung der Sphären: Das Fest zielt auf die Herstellung eines kriegsbereiten «Nationalkörpers» in der erklärten Logik der «Zeitenwende». Die Unsterblichkeit des Einzelnen beruht auf dem Gedächtnis der Gemeinschaft. Und umgekehrt: «Ohne den Staat zerfallen die Rahmenbedingungen sozialer Erinnerungen; damit sind auch die Wege zur Unsterblichkeit blockiert.» (Assmann 1999, 71) In dem Maße, in dem der individuelle Soldat/Veteran unmittelbar Anteil an der Gemeinschaft erhält, wächst auch seine Bereitschaft, für diese zu sterben. Die Grenze zur Todessehnsucht zugunsten der höheren Sache ist dabei fließend.
 

Literatur
  • Adorno, Theodor W. 1973. «Studien zum autoritären Charakter». Frankfurt/M.: Suhrkamp.
  • Anderson, Benedict. 1998. «Die Erfindung der Nation: Zur Karriere eines folgenreichen Konzepts». Berlin: Ullstein.
  • Assmann, Jan. 1999. «Das kulturelle Gedächtnis: Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen». München: Beck.
  • Benjamin, Jessica. 1993. «Die Fesseln der Liebe: Psychoanalyse, Feminismus und das Problem der Macht». Frankfurt/M.: Fischer TB.
  • Brill, Werner. 1999. «Spurensuche. Analyse und Dokumentation der ‹Wehrmachtausstellung› in Saarbrücken 1999». Saarbrücken: Blattlaus.
  • Bröckling, Ulrich. 1997. «Disziplin: Soziologie und Geschichte militärischer Gehorsamsproduktion». München: Fink.
  • Euskirchen, Markus. 2005. «Militärrituale: Analyse und Kritik eines Herrschaftsinstruments». Köln: PapyRossa.
  • Freud, Sigmund. 1994. «Massenpsychologie und Ich-Analyse [1921]». In Studienausgabe Bd. IX, 63–134. Frankfurt/M.: Fischer TB.
  • Fromm, Erich. 1993. «Der autoritäre Charakter». In «Die Gesellschaft als Gegenstand der Psychoanalyse: Frühe Schriften zur analytischen Sozialpsychologie», herausgegeben von Erich Fromm, 69–132. Frankfurt/M.: Suhrkamp.
  • Galtung, Johan. 1998. «Frieden mit friedlichen Mitteln: Friede und Konflikt, Entwicklung und Kultur». Opladen: Leske+Budrich, 341, 343f.
  • Isensee, Josef. 1992. «Staatsrepräsentation und Verfassungspatriotismus. Ist die Republik der Deutschen zu Verbalismus verurteilt?» In «Staatsrepräsentation», herausgegeben von Jörg-Dieter Gauger und Justin Stagl, 223ff. Berlin: Reimer.
  • Pulantzas, Nikos A. 1978. «Staatstheorie: Politischer Überbau, Ideologie, autoritärer Etatismus». Hamburg: VSA.
  • Reemtsma, Jan Philipp, Ulrike Jureit, und Hamburger Institut für Sozialforschung, Hrsg. 2002. «Verbrechen der Wehrmacht: Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944» (Ausstellungskatalog). Hamburg: Hamburger Edition.
  • Theweleit, Klaus. 1977. «Männerphantasien», 2 Bde. Frankfurt/M.: Verlag Roter Stern.
  • Witt-Stahl, Susann. 1999. «--but his soul goes marching on: Musik zur Ästhetisierung und Inszenierung des Krieges». Karben: Coda.

[1]Zur Entstehung moderner Raum- und Zeitvorstellungen, welche überhaupt die Voraussetzungen für solche nationalen Geschichtskonstruktionen darstellen, siehe Anderson (1998, 17ff), sowie Teil 1, 4. Kapitel: «Die Nation» aus Poulantzas (1978, 85ff).

[2]«Veteranin oder Veteran der Bundeswehr ist, wer als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist, also den Dienstgrad nicht verloren hat.» Ursula von der Leyen, BMVg, Tagesbefehl 26.11.2018 (zit. nach Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Nationaler_Veteranentag#Veteran; 6.5.2025)

[3]Vgl. die Ausstellung und Dokumentation «Verbrechen der Wehrmacht: Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944» (der überabeitete Ausstellungskatalog: Reemtsma, Jureit, und Hamburger Institut für Sozialforschung 2002) und exemplarisch die Dokumentationen der Auseinandersetzungen um die Ausstellung in Saarbrücken, wo die Ausstellungsräumlichkeiten sogar Ziel eines Bombenanschlages wurden (Brill 1999).

[4]Die sozialpsychologische Beschäftigung mit autoritären Persönlichkeitsstrukturen sucht bis heute immer wieder die Auseinandersetzung mit Freud. Vgl. beispielsweise die richtungweisenden Studien der Frankfurter Schule (vgl. Adorno 1973; Fromm 1993). Auch für den recognition turn der feministischen Sozialpsychologie bleibt Freud zentral (vgl. Benjamin 1993, 7ff).

[5]Klaus Theweleits (1977) gleichnamige Arbeit stellt ein wahres Gruselkabinett deutscher «Militärkultur» dar und bietet eine einzigartige Verbindung historischer Dokumentation und sozialpsychologischer Interpretation für den Zeitraum vom Ersten Weltkrieg bis in den Hitlerfaschismus.