
Im Juni 1524 erheben sich im Süden des Schwarzwalds, in der Landgrafschaft Stühlingen, die ersten Bauern. Der Auslöser ihrer Revolte soll gewesen sein, dass die Frau des Grafen die Bauern Schneckenhäuschen sammeln lassen wollte, um darauf ihr Garn zu wickeln – was bei den Betroffenen große Empörung auslöste, denn erstens sammelten Bauern grundsätzlich keine Schneckenhäuschen, und zweitens leisteten sie die verhassten Frondienste nicht während der Erntezeit. «Falls die Geschichte nur eine Metapher sein sollte,» schreibt der Historiker Peter Blickle, «war sie bauernschlau erfunden.»[1]
Albert Scharenberg ist Redakteur für Internationale Politik in der Rosa-Luxemburg-Stiftung.
In den folgenden Monaten schwillt diese Erhebung zum größten Aufstand in der frühneuzeitlichen Geschichte Mitteleuropas an. Es begann mit lokalen Aufständen der Bauern in Süddeutschland und der Schweiz, im Jahr darauf kam es dann in weiten Teilen des Heiligen Römischen Reiches zur Revolution gegen die feudalen Obrigkeiten – vom Harz bis Tirol, vom Elsass bis Thüringen. Es waren riesige Aufstände Zehntausender Bauern, aber auch vieler Städter, gegen gesellschaftliche Missstände, die sich am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit häuften.
Die Jahre um 1500, zu Beginn der frühen Neuzeit, markieren ein Scharnier der Weltgeschichte. Es ist die Zeit der europäischen Entdeckungsreisen und des Beginns des Kolonialismus; der beschleunigten Entwicklung der Städte und des frühkapitalistischen Handelskapitals; der Reformationsbewegung und der Weichenstellung für die Herausbildung des modernen Staates.
Friedrich Engels interpretiert den Bauernkrieg nicht zufällig als eine frühe bürgerliche Revolution.[2] Dennoch ist diese Charakterisierung durchaus gewagt, da es Anfang des 16. Jahrhunderts noch gar keine moderne Bourgeoisie gab und es feudal abhängige Bauern und nicht die Städter waren, die das Rückgrat der Revolution bildeten.
Die feudale Ordnung
Aber wie dem auch sei: Der Aufstand der Bauern richtete sich gegen die Feudalherren und ihre Ordnung, die feudale Produktionsweise bzw. der «christlich-feudale Okzident».[3] Der Feudalismus, die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung des Mittelalters, beruhte bekanntlich darauf, dass die Grundbesitzer, also Adel und Klerus, von der Arbeit unfreier, leibeigener Bauern lebten, indem sie sich das von diesen erwirtschaftete Mehrprodukt aneigneten. Die soziale Struktur des Feudalismus basierte auf einer Reihe komplizierter, dynamischer Abhängigkeitsverhältnisse, aber seine Grundstruktur bestand in der sogenannten Lehenspyramide: Der König vergibt das Land als Lehen an adlige Grundherren; diesen sogenannten Vasallen wiederum unterstehen die das Land bearbeitenden Bauern.
Die historischen Anfänge des Feudalismus gehen bis ins Rom der Spätantike zurück, als der zunehmende Mangel an Sklaven zum Kolonat, das heißt zur Aufteilung der Landgüter in Parzellen führte. In den Jahrhunderten nach dem Untergang Roms bestanden verschiedene Formen bäuerlicher Arbeit zunächst fort; erst mit dem Zerfall des Frankenreichs ab Mitte des 9. Jahrhunderts, als die Fehden und die Raubzüge durch skandinavische Seefahrer und ungarische Reiter zunehmen, können die Grundherren ihre Autorität den dadurch ruinierten, bis dahin freien Bauern aufzwingen.
Dadurch wächst in den Provinzen die Macht der Grundbesitzer, die auf ihrem Territorium angesichts der Schwäche des Königs fast uneingeschränkt herrschen, also etwa auch Recht sprechen. In der sogenannten Fronhofverfassung bewirtschaften die Feudalherren einen Teil ihres Landes selbst, einen anderen überlassen sie den Bauern. Diese müssen dafür im Gegenzug einen Teil ihrer Ernte abgeben und für den Lehnsherrn sogenannte Frondienste leisten. Hinzu kommen der Kirchenzehnt und diverse Sonderabgaben, die die Bauern zu entrichten haben.
Ende des 15./Anfang des 16. Jahrhunderts spitzt sich der Klassenantagonismus zwischen Feudalherren und Bauernschaft zu.
Dabei war die mittelalterliche Gesellschaft keineswegs, wie oft unterstellt wird, statisch. Im Gegenteil, sie ändert sich ab dem 11. Jahrhundert durch eine Weiterentwicklung der Produktivkräfte auf geradezu dramatische Weise. Neben dem Einsatz von neuen, verbesserten Pflügen und von Pferden als Zugtiere ist es vor allem die Ablösung der Zwei- durch die Dreifelderwirtschaft, die die landwirtschaftlichen Erträge erheblich steigert. Diese agrarische Revolution verursacht eine regelrechte Bevölkerungsexplosion, die zu einer bäuerlichen Siedlungsbewegung führt. Jetzt müssen die Fürsten um die Ansiedlung der Bauern konkurrieren und ihnen bessere Bedingungen gewähren.[4] Dazu zählt vor allem der Verzicht auf die Frondienste. Damit beginnt die Leibeigenschaft sich allmählich aufzulösen.
Die agrarische Revolution führt auch zum rasanten Wachstum der Städte, was eine Ausweitung der Geldwirtschaft zur Folge hat. Immer öfter verpachten die Grundherren jetzt ihr ganzes Land gegen Geldabgaben und ziehen sich selbst aus den Dörfern zurück. Dadurch können die Bauern ihre Angelegenheiten nunmehr großenteils selbst regeln. Das tun sie in der Dorfgemeinschaft, der regelmäßigen Versammlung der Familienoberhäupter. Sie legt die Rahmenbedingungen fest, spricht Recht und wählt die dörflichen Funktionsträger. Entscheidungen werden demokratisch getroffen, aber, das ist wichtig festzuhalten, nicht von allen, sondern nur von den männlichen Familienoberhäuptern. Die Frauen sind Eigentum ihrer Ehemänner und dürfen ebenso wenig mitentscheiden wie das Gesinde.
Der Blütezeit des Bauerntums im 12. und 13. Jahrhundert folgt der jähe Absturz, als Mitte des 14. Jahrhunderts die Pest in Europa wütet. In ihrer Folge kommt es zum demographischen Kollaps. Überall fehlen Arbeitskräfte, in den Dörfern ebenso wie in den Städten. Dass die Grundherren sich in bloße Geldempfänger verwandelt hatten, wird jetzt zum Bumerang, denn die Renteneinnahmen sinken massiv. In der Folge verarmt ein Großteil des kleinen Adels, und das Raubrittertum gedeiht.
Die Grundherren suchen händeringend nach neuen Einnahmequellen. Manche reduzieren den Edelmetallgehalt der Münzen, aber das führt bloß zur Inflation. Es bleibt letztendlich nur ein Ausweg, nämlich die Intensivierung der Ausbeutung. Die Feudalherren wollen deshalb erstens die Abgaben erhöhen, zweitens die Frondienste wiederbeleben und drittens die Autonomie der Dorfgemeinschaften beschränken – und diese drei Punkte werden dann die wichtigsten Beschwerden der aufständischen Bauern Anfang des 16. Jahrhunderts.
Der Druck im Kessel steigt aber nicht nur auf dem Land, sondern auch in den Städten. In ihrem Schoße entwickeln sich zum Ausgang des Mittelalters nämlich immer neue Gewerbe, die für immer fernere Märkte produzieren: die Weberei natürlich, aber auch kunstgewerbliche Zweige wie Gold- und Silberarbeiter, Bildhauer und Kupferstecher, sowie Drechsler, Waffenschmiede und viele andere. Die Erfindung des Schießpulvers und des Buchdrucks intensiviert die Gründung neuer Gewerbe und die Expansion der Städte, in denen mit dem Ausbau der Marktbeziehungen aber auch die soziale Ungleichheit stark anwächst.
Am Vorabend des Aufstands
Ende des 15./Anfang des 16. Jahrhunderts spitzt sich der Klassenantagonismus zwischen Feudalherren und Bauernschaft zu. Die wichtigste Ursache hierfür ist der wachsende Geldbedarf des Adels. Er resultiert aus gestiegenen Kosten, etwa für Soldaten, Waffen und Pferde, aber auch aus dem Verlangen nach Luxuswaren. An den Reichtum der Patrizier, die in Reichsstädten wie Augsburg und Nürnberg ihren Wohlstand zur Schau stellen, kommen die Feudalherren jedoch aufgrund der Städteprivilegien nicht heran. Und so trifft die volle Wucht der wachsenden Steuerlast die Bauernschaft – das ist die sogenannte Bauernschinderei. Wenn ein Bauernkind geboren wird, wenn ein Bauer heiratet, wenn er stirbt: Immer sind hohe Abgaben fällig. Doch damit nicht genug: Weil die derart erhöhten Einkünfte den Feudalherren immer noch nicht genügen, werden neue Geldquellen entdeckt und verfeinert. Sie beruhen meist auf reiner Willkür – so etwa, wenn Feudalherren Bauern einfach in den Kerker werfen, um von ihnen Lösegeld zu erpressen. Auch Gerichtsverfahren erweisen sich als mögliche Einnahmequelle, es kommt im großen Stil zur Rechtsbeugung, unter anderem durch Urkundenfälschungen.
Noch schlimmer treibt es der Klerus bzw. genauer: die geistliche Feudalhierarchie, die man von den einfachen Priestern unterscheiden muss. Die Kirchenoberen machen all das, was der Adel auch tut, aber sie nutzen darüber hinaus ihren vermeintlich direkten Draht zu Gott, um die Bauernschaft auszupressen. Im Ablasshandel versprechen sie die Vergebung der Sünden gegen die schnöde Zahlung eines Geldbetrags. Um säumige Bauern gefügig zu machen, verweigern sie ihnen die Absolution oder belegen sie gar mit dem Kirchenbann. Gleichzeitig lebt die hohe Geistlichkeit selbst ein Leben in Saus und Braus.
Die Bauern erkennen sich und ihre Beschwerden in den Predigten und Schriften der Reformatoren wieder. Rasch zeichnet sich indes ab, dass es zwei unterschiedliche Konzeptionen der Reformation gibt.
Aus diesem Grund werden Pfaffen zu dieser Zeit immer wieder als gehässige Kreaturen dargestellt. Das prominenteste Beispiel hierfür bietet Till Eulenspiegel. Er soll im 14. Jahrhundert gelebt haben, aber das Buch mit seinen Streichen wird erstmalig 1510 veröffentlicht. Die Zielscheiben seiner Scherze sind in erster Linie Fürsten und Geistliche – gerade deshalb wird er in den Jahren vor dem Bauernkrieg so populär.
Der Widerstand der Bauern gegen ihre immer härtere Ausbeutung wächst überall an. Nachdem es bereits in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in Frankreich und England zu großen Bauernaufständen gekommen war, werden im 15. Jahrhundert auch weite Teile Mitteleuropas erfasst. 1476 gewinnt der soziale Gleichheit und Askese predigende Hans Böheim von Niklashausen in kürzester Zeit Zehntausende Anhänger, bevor er als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt wird. In den 1490er Jahren kommt es dann in Oberschwaben, im Allgäu, in Holland und in Friesland zu Bauernrevolten. Am Oberrhein verschwören sich Tausende Bauern zur sogenannten Bundschuh-Bewegung. Die Aufstandsversuche des Bundschuh werden verraten, aber ihre Anführer, allen voran Joß Fritz, entkommen in die Schweiz und organisieren die Bewegung immer wieder neu.
Die Aufstände reißen jetzt nicht mehr ab. 1514 erheben sich die Bauern in der Schweiz und in Ungarn. In Württemberg kommt es mit dem sogenannten Armen Konrad zur gewaltsamen Revolte, im Folgejahr erheben sich dann die Bauern in Kärnten, Krain und der Steiermark. Dass es so viele Aufstände gibt, unterstreicht das Leid der unter der Last der Abgaben ächzenden Landbevölkerung.
Auch in den Städten spitzen sich die Klassenwidersprüche zu. Dort verfügen die patrizischen Geschlechter über Geld und Einfluss. Daneben gibt es eine bürgerliche Opposition, die die Vetternwirtschaft einschränken und selbst an der Macht beteiligt werden will. Ihnen gegenüber steht die plebejische Opposition der von Besitz und Bürgerrechten Ausgeschlossenen: Handwerksgesellen, Bedienstete, Tagelöhner, Vagabunden, Bettler und arbeitslose Landsknechte. Die frühproletarische Opposition ist also sehr heterogen.
Die Rolle der Reformation
Hinzu kommt noch ein ganz entscheidender Punkt: die Religion. Denn in der Feudalgesellschaft legitimiert sich Herrschaft über die christliche Religion, die Ordnung gilt als gottgegeben. Und durch die Mitwirkung des Klerus an der Ausbeutung hat die Kirche selbst ein materielles Interesse am feudalen Herrschaftssystem. Mehr noch: Sie ist geradezu mit ihm verschmolzen. Deshalb gelten alle Angriffe auf den Feudalismus als Ketzerei. In der Tat zieht sich die revolutionär-religiöse Opposition gegen den Feudalismus durch die Jahrhunderte; besonders bedeutend sind die böhmischen Hussiten des frühen 14. Jahrhunderts und die Täufer zur Zeit des Bauernkriegs. Anders formuliert: Die Religion ist die ideologische Sphäre, in der die Bauern ihren Klassenkampf austragen.
Die 95 Thesen Martin Luthers von 1517 bereiten dann den Boden für eine massive Kritik an Klerus und Kirche. Begünstigt wird die Reformation dabei durch die veränderte Stellung der Theologie. Denn die Macht, die sie einst auf dem Gebiet der intellektuellen Tätigkeit innegehabt hatte, war durch die Gründung von Universitäten und die Erfindung des Buchdrucks schrittweise ausgehöhlt worden. Die Übersetzung der Bibel ins Deutsche und ihre massenhafte Verbreitung in Buchform beendet dann auch die Interpretationshoheit des Klerus über die Heilige Schrift.
Die Bauern erkennen sich und ihre Beschwerden in den Predigten und Schriften der Reformatoren wieder. Rasch zeichnet sich indes ab, dass es zwei unterschiedliche Konzeptionen der Reformation gibt. Die Gemäßigten wollen die Abhängigkeit von Rom und die katholische Hierarchie brechen. Ihnen gegenüber stehen die Radikalen, die das Reich Gottes im Hier und Jetzt verwirklichen wollen und die Kritik an der Kirche als Signal zum Aufstand verstehen. Luther, der Schützling des sächsischen Kurfürsten, lehnt das ab; für ihn ist die «Freyheyt eynes Christenmenschen» rein religiös, nicht weltlich.[5] Damit wird er zum Repräsentanten der bürgerlichen Opposition. Ihm entgegen steht der egalitäre Revolutionär Thomas Müntzer, der im thüringischen Mühlhausen das plebejische Element ermächtigt und die Bewaffnung der Bauern unterstützt. Der Schweizer Reformator Huldrych Zwingli nimmt hier eine Mittelposition ein.
Der große Aufstand beginnt
Bevor es zum großen Bauernkrieg kommt, probt 1522 der niedere Adel, der seit geraumer Zeit seine Unabhängigkeit an die Fürsten zu verlieren droht, den Aufstand. Da Städte und Bauern von seinem Sieg wenig Gutes zu erwarten haben, bleibt der Ritteradel auf sich gestellt, und die Revolte wird rasch niedergeschlagen. Er ist das letzte Gefecht des deutschen Ritteradels, der durch seine Niederlage als eigenständig handelnde Klasse dauerhaft ausgeschaltet wird.
Am Vorabend des Bauernkriegs stehen sich drei Lager gegenüber: erstens das katholisch-reaktionäre Lager, das die traditionellen Verhältnisse beibehalten bzw. wiederherstellen will. Zu ihm gehören der König, die hohe Geistlichkeit, ein Teil der weltlichen Fürsten, der reichere Adel und das städtische Patriziat. Zweitens das lutherische, bürgerlich-reformierende Lager aus niederem Adel, der Bürgerschaft und einem Teil der weltlichen Fürsten; und drittens das revolutionäre Lager der Bauern und Plebejer.
Der Verlauf des Bauernkriegs lässt sich grob in vier Abschnitte unterteilen. Erstens vom Sommer bis Weihnachten 1524; in dieser Zeit stehen die Bauern im Süden Württembergs und am Hochrhein auf. Zweitens die ersten Monate des Jahres 1525 bis Ostern, in denen die Bewegung in Oberschwaben ihr Programm entwickelt und nach Franken, Thüringen und Sachsen übergreift. Drittens von Ostern bis Mitte Mai 1525; in diese Zeit fallen die militärischen Auseinandersetzungen, vom Beginn des großen Aufstands, als sich fast der gesamte Süden des Reiches in Bauernhand befindet, bis zur Niederlage in den großen Schlachten. Viertens kommt es 1526 im Salzburger Land noch zu einer Art Epilog.
Seit dem Beginn der Aufstände fordern die Bauern die Wiederherstellung des Alten Rechts, das ja immer wieder von den Fürsten zu ihrem Nachteil manipuliert worden war.
Es beginnt, wie erwähnt, im Süden des Schwarzwalds, wo Bauern Ende Juni 1524 einen kriegerischen Haufen mobilisieren und eine Beschwerdeschrift verfassen, die sie beim Reichskammergericht einreichen. Darin beklagen sie die Härten der Leibeigenschaft, die Höhe der Abgaben und die Missstände im Rechtssystem. Anfang Oktober schließen sich Hunderte Bauern aus dem Hegau am Bodensee zu einer «Eidgenossenschaft» zusammen. Die Anlehnung an die benachbarten Schweizer ist kein Zufall, denn die dortigen Kantone waren seit der Vertreibung des tyrannischen Adels und Gründung der Eidgenossenschaft im späten 13. Jahrhundert reichsunmittelbar, also nur noch dem Kaiser untertan.
Bis Jahresende haben die Bauern am Hochrhein, von Basel bis Konstanz, ihre Forderungen in sogenannten Artikelbriefen niedergeschrieben, Organisationen aufgebaut und durch Eide gesichert. Die Abgaben an die Grundherren werden allerorten eingefroren. Mit dem Ziel, die aufrührerischen Bauern sobald wie möglich niederzuschlagen, wird Georg Truchsess von Waldburg, genannt Bauernjörg, von Erzherzog Ferdinand als Feldhauptmann bestellt. Aber zunächst bleibt es im Wesentlichen ruhig, weil den Fürsten schlicht keine Soldaten zur Verfügung stehen, da diese sich in Italien befinden, wo sie Krieg gegen die Truppen des französischen Königs führen.
Zur Jahreswende beginnen sich dann in ganz Oberschwaben kriegerische Haufen zu bilden, die im Februar und März 1525 auf drei gewaltige Bauernhaufen anwachsen: den Baltringer Haufen, den Seehaufen und den Allgäuer Haufen. Jeder von ihnen versammelt etliche tausend Bauern, aber auch Bürger, Geistliche, Bergknappen und Landsknechte. Allerdings wollen diese Haufen zunächst gar keinen Krieg führen, sondern durch eine drohende Haltung Konzessionen ertrotzen. Deshalb setzten sie auf Verhandlungen mit dem Schwäbischen Bund, dem 1488 gegründeten Zusammenschluss der Reichsstände in der Region, also von Fürsten, Adel, Klerus und freien Reichsstädten.
Die Zwölf Artikel der Bauernschaft
Am 6. März 1525 treffen sich in Memmingen etwa 50 Vertreter der drei oberschwäbischen Bauernhaufen, um über ein gemeinsames Auftreten gegenüber dem Schwäbischen Bund zu beraten. Die Verhandlungen gestalten sich schwierig, da die Baltringer noch auf einen Ausgleich mit den Herren hoffen, während die Allgäuer schon zum Kampf bereit sind.
Mitte März versammeln die Bauern sich erneut in Memmingen und verabschieden zwei Papiere, deren historische Bedeutung kaum überschätzt werden kann: eine Bundesordnung, in der sie ihre innere Organisation festlegen, und die berühmten «Zwölf Artikel», in denen sie ihre Forderungen aufstellen. Letztere werden, dem noch jungen Buchdruck sei Dank,[6] unverzüglich gedruckt und veröffentlicht unter dem Titel «Die gründlichen und rechten Hauptartikel aller Bauernschaft und Hintersassen der geistlichen und weltlichen Obrigkeiten, von welchen sie sich beschwert vermeinen». In rascher Folge erscheint die Schrift in mehr als zwei Dutzend Auflagen und verbreitet sich wie ein Lauffeuer in Süddeutschland und weit darüber hinaus.
Die «Zwölf Artikel» lesen sich wie ein Katalog von Reformen; im Kontext der Zeit aber bedeuten sie eine Revolution. Das liegt daran, dass die als Reformen formulierten Forderungen die christlich-feudale Ordnung ins Mark treffen.
Die «Zwölf Artikel» gelten heute als die historisch erste Aufzeichnung von Menschen- und Freiheitsrechten. Das ist aus zwei Gründen bemerkenswert: zum einen, weil die Zwölf Artikel Jahrhunderte vor der Verkündung der Menschenrechte durch die französische Nationalversammlung entstehen, und zum anderen, weil sie nicht von hochgebildeten Intellektuellen, sondern von den Bauern selbst beschlossen werden.
In den Zwölf Artikeln geht es um die Menschenwürde – und um die «Freyheyt». In ihren Feldlagern diskutieren die Bauern darüber in einer Intensität, deren soziale Breite später nicht mehr erreicht wird. Und so besagt der dritte Artikel, «dass wir frey seyen und wöllen sein». Zu diesem Behuf fordern die Bauern die Aufhebung der Leibeigenschaft und Reduzierung der Abgaben. Darüber hinaus verlangen sie die Freigabe von Holz, Jagd und Fischerei für alle sowie die Wiederherstellung des gemeinschaftlichen Besitzes, der sogenannten Allmende. Jede Gemeinde soll das Recht erhalten, den eigenen Pfarrer zu wählen. Strafen sollen von einer unabhängigen Gerichtsbarkeit und nicht länger willkürlich vom Grundherren verhängt werden.
Seit dem Beginn der Aufstände fordern die Bauern die Wiederherstellung des Alten Rechts, das ja immer wieder von den Fürsten zu ihrem Nachteil manipuliert worden war. Die Zwölf Artikel gehen darüber hinaus: Nicht das tradierte Alte Recht, sondern das Evangelium soll von jetzt an der Maßstab für eine gerechte Ordnung sein.
Die Zwölf Artikel stellen für die Herrschenden eine ungeheuerliche Provokation dar. Denn sie erkennen instinktiv, dass die Erfüllung der Forderungen ihrer Herrschaft ein Ende setzen würde. Dass die Untertanen es überhaupt wagen, Forderungen zu erheben, ist in ihren Augen eine bodenlose Frechheit, die umgehend durch militärische Gewalt beendet werden muss. In Ulm heuert der Schwäbische Bund fieberhaft Landsknechte an, und Erzherzog Ferdinand leiht sich Geld von den Augsburger Kaufmannsfamilien der Fugger und Welser, um die Rüstungsanstrengungen zu finanzieren.
Anfang April 1525 befinden sich mehrere zehntausend Bauern unter Waffen. Auch Städte schließen sich den Aufständischen an – manche aus freien Stücken, andere unter Androhung von Gewalt. Es bilden sich weitere Haufen, so in Neckartal und Odenwald unter Jäcklein Rohrbach und Margarete Renner, die «Schwarze Hofmännin» genannt wird – eine der wenigen namentlich bekannten Frauen, die sich aktiv am Aufstand beteiligen.
Als der Neckartaler Haufen dann am 17. April den von den Bauern gehassten Grafen Ludwig von Helfenstein und seine Ritter nach ihrer Gefangennahme tötet, indem man sie «durch die Spieße» jagt, ist der Aufschrei groß. Die sogenannte Weinsberger Bluttat alarmiert den Adel und veranlasst Luther, der sich allerdings bereits vorher auf die Seite der Herrschaft gestellt hatte, zu seiner konterrevolutionären Schrift «Wider die Mörderischen und Räuberischen Rotten der Bauern». In ihr weist Luther die Forderungen der Bauern schroff zurück und fordert bedingungslosen Gehorsam gegenüber der Obrigkeit. Die Bauern wollten, so Luther, «christliche Freiheit ganz fleischlich machen.» Die Freiheit aber sei auf das Reich Gottes beschränkt. Die Bauern selbst nennt er «treulose, meineidige, ungehorsame, aufrührerische Mörder, Räuber, Gotteslästerer». Luther fordert, man solle sie «zerschmeißen, würgen und stechen, heimlich oder öffentlich, wer da kann, und gedenken, dass nichts Giftigeres, Schädlicheres, Teuflischeres sein kann, denn ein aufrührerischer Mensch; wie man einen tollen Hund totschlagen muss».
Die großen Schlachten
Nach der Bluttat von Weinsberg vereinigen sich die Neckartaler und Odenwälder mit der vom fränkischen Adligen Florian Geyer geführten Schwarzen Schar zum Hellen Lichten Haufen. Im Anschluss an die Wahl des militärisch versierten Haudegens Götz von Berlichingen, des «Ritters mit der eisernen Faust», zum Anführer trennen sich allerdings die Radikaleren, darunter auch Geyer, vom Haufen. Der wankelmütige Götz von Berlichingen wird die Bauern schließlich kurz vor der Entscheidungsschlacht verraten.
Im April verfügt Georg Truchsess über rund 10.000 Mann. Seine Strategie ist simpel: Er will die schlecht ausgerüsteten Haufen zerschlagen, indem er sie einzeln in der Schlacht besiegt. Als er Mitte April auf den Seehaufen trifft, verlegt er sich zudem auf eine List: Er stellt den Bauern Verhandlungen in Aussicht. Die hoffnungsfrohen Bauern nehmen das Angebot an, beide Seiten einigen sich auf einen Waffenstillstand.
Die Aufstände waren zu groß, zu mächtig gewesen, als dass sie die Erinnerung ganz aus dem kollektiven Gedächtnis hätten tilgen können.
Hier offenbart sich das doppelte Kardinalproblem der Bauern: Zum einen sind sie immer wieder bereit, sich auf ein Abkommen mit der Herrschaft einzulassen, sofern ihnen Konzessionen zugesichert werden, mögen diese auch noch so vage sein. Und zum anderen ist die Weltsicht der Bauern hochgradig provinziell. Man darf ja nicht vergessen, dass die allermeisten von ihnen keinerlei Schulbildung haben, also weder lesen noch schreiben können, und dass im Mittelpunkt ihrer Weltsicht der eigene Hof und die Gemeinde stehen. Mit den Adligen in der eigenen Region werden sie rasch fertig, aber sie kämpfen – auch wenn sie sich durchaus absprechen – letztlich doch einzeln, auf ihre jeweilige Region beschränkt, und vermögen es nicht, sich überregional zusammenschließen. Der Truchsess bricht dann aus heiterem Himmel den Waffenstillstand, was ihm das Überraschungsmoment und den Sieg beschert. Tausende Bauern fallen auf dem Schlachtfeld.
Im Anschluss zeigt sich, dass die Grausamkeit der Herrschaft jene der Bauern weit übersteigt. Zahlreiche Bauern werden niedergemetzelt oder hingerichtet. Florian Geyer leistet noch Widerstand, wird aber am 9. Juni in der Nähe von Würzburg ermordet. Die Bauern sind demoralisiert, die Städter schwanken in ihrer Haltung, und die Fürsten gewinnen die Oberhand – auch wenn die Kämpfe in der Pfalz, im Elsass und später in Salzburg und Tirol noch eine Weile weitergehen.
Die Revolution in Thüringen
Eine wichtige Rolle im Bauernkrieg spielte Thomas Müntzer – er wurde gerade in der DDR-Geschichtsschreibung prominent behandelt, wohl auch, weil er in Thüringen gewirkt hatte. Dabei wurde er – in der Tradition von Engels – auch immer wieder als Sozialrevolutionär charakterisiert. Es trifft zwar zu, dass Müntzer sich hinter die Forderungen der Bauern stellte und den Kampf gegen die «Gottlosen», sprich: Adel und Klerus, führte. Er hat aber, wie Andrew Drummond in seiner Müntzer-Biografie belegt, den ihm zugeordneten Leitspruch «Omnia sunt communia» (Alles gehört allen) nie gesagt.[7] Das macht Müntzer nicht weniger radikal, sperrt sich aber gegen eine interessengeleitete Vereinnahmung seiner Person.
Es gab allerdings in der Zeit der Bauernkriege durchaus einen Frühsozialisten – nur eben nicht Müntzer, sondern Michael Gaismair, der den Tiroler Aufstand von 1526 anführte und für eine «freie Bauernrepublik» stritt.[8] «Man kann Gaismairs Programm etwa als demokratische Verfassung mit sozialistischen Zügen bezeichnen oder als frühes kommunistisches Manifest – in dem Sinn, dass es bereits viele Gedanken enthält, die sich ab dem 19. Jahrhundert im Kommunismus und Sozialismus wiederfinden», schreibt Christian Pantle.[9]
Doch zurück nach Thüringen, das, nicht zuletzt aufgrund von Luthers Wirken, als Kernland der Reformation gilt. Hier kommen die zunehmenden Widersprüche zwischen Lutheranern und Radikalen zur vollen Entfaltung. Das liegt vor allem an Müntzer, einem der, so Heinrich Heine, «heldenmütigsten und unglücklichsten Söhne des deutschen Vaterlandes».
Der vermutlich 1489 im Harz geborene Müntzer schließt sich nach seinem Theologiestudium Luther und der reformatorischen Bewegung an. Wie die meisten einfachen Geistlichen steht er, anders als die geistliche Obrigkeit, in engem Kontakt mit den einfachen Bauern und erfährt hautnah, wie sehr sie unter der Unfreiheit und Last der Abgaben leiden. Als Müntzer 1520/21 in Zwickau predigt, wo eine schmale Oberschicht von Tuchmachern und Kaufleuten einer großen Zahl von Handwerkern und Tagelöhnern gegenübersteht, erlebt er auch die städtischen sozialen Konflikte. 1523 erhält er dann eine Pfarrei in Allstedt. Müntzer heiratet und reformiert den Gottesdienst, den er als erster Pfarrer überhaupt in deutscher Sprache abhält.
Am 13. Juli 1524 hält Müntzer dann vor Herzog Johann und dessen Sohn seine sogenannte Fürstenpredigt über den biblischen Propheten Daniel. Er spricht über die bevorstehende Apokalypse und Scheidung der Menschheit in Gläubige und Ungläubige und fordert die Fürsten dazu auf, die wahren Christen zu verteidigen. Andernfalls würden sich die «Auserwählten» gegen sie wenden.
Der Herzog dürfte wenig begeistert gewesen sein über Müntzers Sermon. Auch Luther stellt sich in seinem «Brief an die Fürsten zu Sachsen wider den aufrührerischen Geist» auf die Seite der Ordnung und warnt vor Müntzer, den er «Satan von Allstedt» nennt. Müntzer verspottet Luther seinerseits als «das geistlose, sanft lebende Fleisch zu Wittenberg, welches mit verkehrter Weise durch den Diebstahl der Heiligen Schrift die erbärmliche Christenheit also ganz jämmerlich besudelt hat.»
Während der Bauernkrieg und speziell Thomas Müntzer in der DDR-Geschichtsschreibung prominent behandelt (und auch ideologisch instrumentalisiert) wurden, ließ die Bonner Republik, die ihr Augenmerk vor allem auf Martin Luther und die Reformation richtete, dieses wichtige Ereignis der deutschen Geschichte gewissermaßen links liegen.
Nach seinem erzwungenen Abgang aus Allstedt begibt Müntzer sich nach Mühlhausen. Hier nimmt er Kontakt zu Heinrich Pfeiffer und der aufbegehrenden Volksschicht auf, die sich primär aus besitzlosen Menschen und Handwerkern der Stoffe, Leder und Pelze verarbeitenden Gewerbe zusammensetzt. Gemeinsam gründen sie den bewaffneten «Ewigen Bund Gottes», der bald auf 200 Mann anwächst, können sich aber zunächst nicht gegen den Rat der Stadt durchsetzen.
Müntzer zieht dann nach Süddeutschland und in die Schweiz, wo er den Vorbereitungen des großen Aufstands beiwohnt und miterlebt, wie die Bauern sich gegen die Obrigkeit erheben. Im Frühjahr kehrt er nach Mühlhausen zurück, um eine Pfarrei zu übernehmen. Aber Müntzer will nicht nur die Kirche, sondern auch die Gesellschaft verändern. Gestützt auf den «Ewigen Bund Gottes» kommt es am 17. März 1525 zur Stadtrevolte. Der neue Stadtrat proklamiert die Abschaffung aller Obrigkeit sowie die Auflösung der Klöster und Einziehung des geistlichen Besitzes.
Mit der erfolgreichen Revolution in einer der größten Städte der Region im Rücken schürt Müntzer unter den Bauern den Hass auf die tyrannische Obrigkeit. Parallel zu den Kämpfen in Süddeutschland kommt es Mitte Mai auch in Thüringen zur Schlacht, in der die von Müntzer geführten, schlecht bewaffneten Bauern fast vollständig aufgerieben werden. Von rund 6.000 Bauern sollen lediglich 1.000 überlebt haben. Noch heute heißt die Anhöhe des Kampfes «Schlachtberg» und die Bergflanke «Blutrinne».
Im Anschluss werden Müntzer und mit ihm all jene Priester, die die Bauern unterstützt hatten, die ihre «organischen Intellektuellen» gewesen waren, gefoltert und getötet. Im Sommer ist die Herrschaft wieder gefestigt, sieht man vom Salzburger Land ab, wo es 1526 noch einmal zum Aufstand kommt.
Die historische Bedeutung des Bauernkriegs
Fürs Scheitern der Revolution gibt es mehrere Gründe: die im Bauerntum verwurzelte lokale Orientierung bzw. Lokalborniertheit, die eine enge Kooperation erschwerte und es den Fürsten ermöglichte, die einzelnen Haufen getrennt zu schlagen; das immer wieder allzu leichtfertige Vertrauen in die vagen Versprechungen der sie immer wieder betrügenden Obrigkeit; ferner mangelnde militärische Ausrüstung und Kenntnisse sowie ein schwaches und in seiner Haltung zur Revolution schwankendes städtisches Bürgertum.
Der Sieg der fürstlichen Konterrevolution führte dann zur Restauration. Die Feudalgesellschaft wurde wiederhergestellt – und mit ihr auch die Zersplitterung Deutschlands in Hunderte souveräne Territorien, mit weitreichenden Folgen. In Ostpreußen und Österreich gelingt es den Feudalherren sogar, mit der alten Fronhofverfassung die sogenannte zweite Leibeigenschaft einzuführen. Hier liegen die Wurzeln für das despotische preußische Junkertum, dessen langer Arm der Macht bis ins späte 19. und frühe 20. Jahrhundert – bis zu Bismarck und Hindenburg – reicht.
Hinzu kommt noch der Sieg Luthers über Müntzer, also der gemäßigten über die radikale Reformation. Man muss da unwillkürlich an Max Webers Werk «Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus» denken. Wichtiger noch scheint mir aber der von Luther beschworene Untertanengeist. Dass Luther (unter Berufung auf Römer 13) von den Geknechteten kategorisch verlangt, der Obrigkeit bedingungslos untertan zu sein, hat tiefe Spuren im kollektiven Gedächtnis hinterlassen.[10]
Die feudalen «Sieger der Geschichte» machten sich dann unverzüglich ans Werk, jede positive Erinnerung an den Bauernkrieg auszulöschen – was ihnen größtenteils auch gelang. Aber die Aufstände waren zu groß, zu mächtig gewesen, als dass sie die Erinnerung ganz aus dem kollektiven Gedächtnis hätten tilgen können. Krieg und Niederlage wurden bereits in der zeitgenössischen Kunst verarbeitet, etwa von Albrecht Dürer. Die künstlerische Erinnerung an die Ereignisse setzt sich fort bis zu Käthe Kollwitz und Werner Tübkes zu DDR-Zeiten entstandenem Bauernkriegspanorama in Bad Frankenhausen.
Doch während der Bauernkrieg und speziell Thomas Müntzer in der DDR-Geschichtsschreibung prominent behandelt (und auch ideologisch instrumentalisiert) wurden,[11] ließ die Bonner Republik, die ihr Augenmerk vor allem auf Martin Luther und die Reformation richtete, dieses wichtige Ereignis der deutschen Geschichte gewissermaßen links liegen. Heute dagegen ist es umso mehr an der Zeit, einen neuen Blick auf Müntzer und diese so wichtige Epoche zu werfen – als Aufstand gegen die feudalen Obrigkeiten und erste deutsche Revolution für die «Freyheyt».
Dieser Text stammt aus Karsten Krampitz und Albert Scharenberg (Hrsg.): «‹Dran! Dran! Dran!› Thomas Müntzer, der Bauernkrieg und die Entblößung des falschen Glaubens», Alibri Verlag: Aschaffenburg 2025, S. 17–31.
[1] Peter Blickle: Der Bauernkrieg. Die Revolution des gemeinen Mannes, 5. Auflage, München 2018, S. 13.
[2] Friedrich Engels: Der deutsche Bauernkrieg, erstmals veröffentlicht in: «Neue Rheinische Zeitung. Politisch-ökonomische Revue», 1850 (auszugsweise dokumentiert in diesem Band).
[3] Ludolf Kuchenbuch: Marx, feudal. Beiträge zur Gegenwart des Feudalismus in der Geschichtswissenschaft, 1975-2021, Berlin 2022.
[4] Vgl. Fabian Lehr: Der Bauernkrieg. Antifeudale Revolution in Deutschland, Berlin 2017.
[5] Vgl. hierzu das Interview mit der Luther-Biografin Lyndal Roper in dem Podcast «Rosalux History», Folge 26 (2024).
[6] Zur Bedeutung des Buchdrucks für den Bauernkrieg im Einzelnen: Thomas Kaufmann: Der Bauernkrieg. Ein Medienereignis, Freiburg im Breisgau 2024.
[7] Andrew Drummond: The Dreadful History and Judgement of God on Thomas Müntzer. The Life and Times of an Early German Revolutionary, London/New York 2024.
[8] Vgl. Ralf Höller: Gaismairs Traum, in: «Die Zeit», 13.3.2011.
[9] Christian Pantle: Der Bauernkrieg. Deutschlands großer Volksaufstand, Berlin 2024, S. 256.
[10] Der literarische Klassiker hierzu: Heinrich Mann: Der Untertan, Leipzig 1918.
[11] Alexander Fleischauer: Die Enkel fechten’s besser aus. Thomas Müntzer und die Frühbürgerliche Revolution – Geschichtspolitik und Erinnerungskultur in der DDR, Münster 2010.