Nachricht | Geschichte Brandenburgs Landwirtschaft seit der Wende

Zur Tagung „Märkische Landwirtschaft – Erfolgsgeschichte oder Fehlentwicklung“ in Kyritz

Am 15. November 2011 fand in Kyritz die zweite Veranstaltung in der  Reihe „Der ‚Brandenburger Weg’. Schritte zu einem parlamentarischen Rechtsstaat im Land Brandenburg“ zur Begleitung der Tätigkeit der Enquete-Kommission des Brandenburger Landtages statt. Die gemeinsame Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg und der Fraktion DIE LINKE im Brandenburger Landtag stand unter dem Titel „Märkische Landwirtschaft – Erfolgsgeschichte oder Fehlentwicklung“. Dazu ist am 18. November 2011 in der Zeitung  „Neues Deutschland“  ein ausführlicher  Bericht von Wilfried Neiße erschienen.  An der Veranstaltung beteiligten sich etwa 40 Personen, darunter der Landtagsabgeordnete Dieter Groß, das Mitglied der Enquetekommission Reiner Stoltze sowie ein Vertreter der IG Bau, Agrar, Umwelt.

Kirsten Tackmann, Bundestagabgeordnete der Partei DIE LINKE und agrarpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, hielt einen Einleitungsvortrag zum Veranstaltungsthema und hob die Leistungen in der märkischen Landwirtschaft, die in der gesamten Vielfalt der Eigentumsformen erbracht wurden, hervor. Danach fand die von Matthias Krauß moderierte Podiumsdiskussion statt, an der Günther Wegge (ehemaliger Agrarstaatssekretär in Brandenburg), Wolfram Seidel (erster Geschäftsführer des Landesbauernverbandes Brandenburgs), Dietrich Carls (langjähriger Vorstandsvorsitzender der Agrargenossenschaft Karstädt) und Wolfgang Jahn (AG Agrarpolitik und ländlicher Raum der LINKEN) sowie Kirsten Tackmann teilnahmen. Die Diskussion und auch die Anfragen und Meinungsäußerungen aus dem Publikum bewegten sich auf einem hohen Niveau. Insbesondere die Beiträge von Günther Wegge und Dietrich Carls, die sich aus ihren persönlichen Erfahrungen in den neunziger Jahren ergaben, dürften auch für die bevorstehenden Diskussionen in der Enquetekommission von Interesse sein. In dem erwähnten Presseartikel sind die vorgetragenen Positionen gut zusammengefasst worden. Insbesondere die Aussage von Wegge: „Ja, es gab im Westen die Erwartung, dass die DDR-Struktur der Landwirtschaft restlos zerschlagen werden kann. Doch das zu tun hätte man ‚besoffen‘ sein müssen“. Und weiter Wegge: „In letzter Konsequenz sei es Helmut Kohl gewesen, der den Totalausverkauf der DDR-Landwirtschaft gestoppt habe. Kohl habe blühende Landschaften gewollt, daraus wäre ohne die LPG, die sich in bürgerliche Agrargenossenschaften umwandeln konnten, nichts geworden“, machen dies deutlich. Heute nimmt laut dem jüngsten Agrarbericht der Bundesregierung das Land Brandenburg hinter Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt den dritten Platz ein. Erst danach folgt mit erheblichem Abstand Niedersachsen.

Die Veranstaltungsreihe soll im kommenden Jahr mit drei Veranstaltungen  fortgesetzt werden.