Nachricht | Geschichte Rosa Luxemburg Bildungstage 2012

Bericht über ein neues Bildungsformat der Akademie für politische Bildung am 2.-3.3.

Information

«Rosa Luxemburg Bildungstage» ist ein neues Bildungsformat, das die Akademie für politische Bildung in Kooperation mit anderen Strukturen der Rosa-Luxemburg-Stiftung künftig jedes Jahr zur Zeit um Rosa Luxemburgs Geburtstag anbieten wird. Hier möchten wir Interessent_innen unterschiedlichster Berufs- und Altersgruppen ansprechen und die verschiedenen Generationen zu Rosas Geburtstag vereinen.

Wir wollen breit gefächerte Angebote unterbreiten – sowohl inhaltlich, kulturell und methodisch. Geschichte, Gegenwart und Zukunft, Nationales, Internationales und Globales sind dabei unterschiedliche Perspektiven, die bei der Beschäftigung mit Rosa Luxemburg zu interessanten Erkenntnissen führen können.

Die «Rosa Luxemburg Bildungstage» 2012 begannen am 2. März um 18 Uhr mit einer kurzen Einführung.  Anschließend wurde der Film «Rosa Luxemburg» von Margarethe von Trotta gezeigt. Anwesend waren 20 Personen, davon elf Frauen.
Am 3. März setzten wir um 10 Uhr fort mit einem Vortrag von Holger Politt zum Thema «Rosa Luxemburg – zwischen Botanik und Revolution».  Der Referent schilderte die Geschichte des Herbariums von Rosa Luxemburg von seiner Entstehung bis zum Wiederauffinden der 17 Hefte in einem Schuhkarton im Archiv in Warschau. Mit Einverständnis des Archivs veröffentlichte Politt das Herbarium in einer repräsentativen Ausgabe. Es ist vielen nicht bekannt, dass Luxemburg Botanik studiert hatte,  bevor sie sich aktiv in die Politik begab. Die Arbeit an dem Herbarium im Gefängnis war für Luxemburg überlebenswichtig. Es entwickelte sich eine sehr interessante Diskussion, in der ein Bild der gesamten, vielschichtigen Person Rosa Luxemburgs deutliche wurde.

Die Anwesenheit der Biografin Luxemburgs, Annelies Laschitza und ihre Diskussionsbeiträge trugen dazu bei, dass die Debatte auf hohem Niveau stattfand.
Im Anschluss las Hanna Petkoff aus den Liebesbriefen Rosa Luxemburgs an vier ihrer Geliebten und Jörn Schütrumpf sprach über die Rolle dieser Männer in Luxemburgs Leben und ging auf Fragen Petkoffs ein, die sich für sie aus den Briefen ergaben. Auch an dieser Veranstaltung nahmen  ca. 20 Personen teil.

Um 14 Uhr fand eine Exkursion zu den Orten in Berlin statt, an denen Rosa Luxemburg wirkte, lebte und die an sie erinnern.  Dieser Programmpunkt hat schon eine gewisse Tradition seit der Internationalen Rosa Luxemburg Konferenz in Kooperation mit der Internationalen Rosa Luxemburg Gesellschaft im Jahre 2009. Auch diesmal waren schon im Vorfeld alle Busplätze belegt. Aufgrund der langen Warteliste wird es am 22. April eine Wiederholungsexkursion, diesmal mit öffentlichen Verkehrsmitteln, geben.
Inhaltlich begleitet werden diese Exkursionen in bewährter Weise von Claudia von Gelieu.

Die Resonanz auf das Format «Rosa Luxemburg Bildungstage» war außerordentlich positiv. Deshalb werden wir es fortsetzen, müssen aber noch für deutlich mehr Öffentlichkeit dafür sorgen.

Auch möchten wir alle Interessent_innen ermutigen, für die nächsten Rosa Luxemburg Bildungstage eigene inhaltliche und methodische Vorschläge zu unterbreiten. Auch Vorschläge für eigene Beiträge während der Bildungstage sind uns herzlich willkommen.

Evelin Wittich/Cornelia Domaschke, Rosa-Luxemburg-Stiftung