Nachricht | A. Horn: Juke box Britain. Americanisation and youth culture, 1945-60, Manchester 2011

Christoph Hilgert, Historisches Institut, Fachjournalistik Geschichte, Justus-Liebig-Universität Gießen, rezensiert für H-Soz-u-Kult

Horn, Adrian: Juke box Britain. Americanisation and youth culture, 1945-60 (= Studies in Popular Culture). Manchester: Manchester University Press 2011. ISBN 978-0719083662; 217 S.; £ 16.99.

Hilgert schreibt: "Before Elvis, there was nothing" - dieser John Lennon zugeschriebene Ausspruch symbolisiert wie kaum ein anderer die euphorische Hinwendung vieler Briten zur US-amerikanischen Populärkultur in den 1950er-Jahren. Die Voraussetzungen dafür waren gut: keine ernsthafte Sprachbarriere, enge wirtschaftliche, politische, militärische und kulturelle Verflechtungen und die seit Kriegszeiten andauernde Präsenz junger GIs als Multiplikatoren der US-amerikanischen Massen- und Populärkultur.
Strittig sind nicht die generelle Bedeutung der USA für die Entwicklung
der britischen und (west-)europäischen Populärkultur im 20. Jahrhundert,
sondern allenfalls das Ausmaß und der Charakter im Detail sowie die
normative Bewertung dieses Einflusses. Der bereits zeitgenössisch
artikulierte Eindruck, die britische Gesellschaft sei nach dem Ende des
Zweiten Weltkriegs schlicht "amerikanisiert" worden, geht jedenfalls
fehl, wie das 2009 erstmals publizierte Buch "Juke box Britain" des
britischen Kulturhistorikers Adrian Horn nachdrücklich aufzeigt." (...)

Insgesamt bietet "Juke box Britain" gleichwohl wertvolle Beiträge zur
(Vor-)Geschichte der Teenagerkultur der 1950er- und 1960er-Jahre sowie
zum eigensinnigen Umgang mit den populärkulturellen Einflüssen der
Vereinigten Staaten auf europäische Gesellschaften in der ersten Hälfte
des 20. Jahrhunderts."