Nachricht | Drang zur Freiheit – Zwang zum Geldverdienen.

Dokumentation des Workshops vom 31. August 2012

Der Sommer liegt in den letzten Zügen und die Mitglieder und Freunde des RLS-Gesprächskreises "Lebenszeit - Arbeitszeit" zieht es hinaus ins Grüne, nach Potsdam-Babelsberg ins PROJEKTHAUS des InWoLe e.V. Von der Straße kommt man durch einen großen Garten zum Eingang des Projekthauses und erblickt ein Werkstatthaus, eine Bäckerei, ein Wohnhaus und einen vielgestaltigen Garten. Freundlich werden wir drinnen begrüßt und NEUGIER macht sich breit auf beiden Seiten.

Als wir erfahren, dass wir im ehemaligen Weinkeller einer Gründer-Villa zusammengekommen sind, erklären sich die Kühle des Raumes und die liebevoll restaurierte breite und hohe hölzerne Eingangstür, die uns gleich ins Auge fiel. Heute ist der Raum multifunktional und eröffnet seinen BewohnerInnen und Gästen die Möglichkeit, sich über WEGE austauschen zu können, die drängenden Probleme ARBEIT und LEBEN basisdemokratisch miteinander zu bewältigen. Die Mitglieder des Projekthauses Potsdam-Babelsberg pflegen die VEREINSVERSAMMLUNG - ein hartes Stück Arbeit -, solidarisch, ökologisch, sozial und zukunftsorientiert ihre Entscheidungen zu treffen: das jüngste Mitglied ist sieben, das älteste 76 Jahre!

RESPEKT für dieses Klima der Toleranz, Offenheit und Solidarität, das die BewohnerInnen mit Partnern und Freunden im Westen und Osten Europas bei Besuchen und Seminaren praktisch und theoretisch ermöglichen und leben. Das braucht nicht nur VERSTAND und HERZ, das braucht viel GELD. Gesellschafter sind der Hausverein Projekthaus InWoLe e.V. und die Mietshäuser Syndikat GmbH. Mit dem Projekthaus werden Gemeinschaftseigentum geschaffen und soziale Mieten gesichert - ein zweites hartes Stück Arbeit -, ihre solidarischen, ökologischen, sozialen und zukunftsorientierten Werte zu leben: nach eigenen Ideen und Arbeitsrhythmen, allein und in Gemeinschaft aktiv zu sein, wiederzuverwerten statt wegzuwerfen. Die Betten für die Übernachtungen von Besuchern und SeminarteilnehmerInnen sind z. B. in der eigenen Werkstatt gefertigt.

Die Räume des Projekthauses sind zweckmäßig und einladend zugleich. Von diesem sich EINGELADEN-Fühlen zeugt auch der beiderseits anregende Entdeckungs- und Gedankenaustausch der Freunde des RLS-Gesprächskreises mit den ProjektAKTIVISTINNEN Christin und Angelique. Was - fragt Angelique geradeheraus, als es um Geld-Akquirieren für das Projekthaus geht - hat das "Bürokratendeutsch" eigentlich mit uns zu tun...? Ja, ORGANISATION und VISION sind zwei tragende Säulen unter dem Dach des Projekthauses. Und wie schön und entspannt ist Angeliques Gesicht, als von der LIEBE die Rede ist, die man der Töpferwerkstatt ansehe, die sie eingerichtet hat!

Gemeinschaftliches Leben und Arbeiten will ausprobiert sein und kann im Projekthaus gelernt werden, wie wir erfahren. Wohnen, Arbeit, Werkstatt, Projekträume und Kultur partizipieren voneinander. Beim gemeinsamen Essen draußen auf dem Hof - ein frischer Balkan-Salat und eine köstlich duftende Suppe, gekocht in der großen Wohnküche - erzählen wir uns Persönliches von ARBEITEN und LEBEN.

Marga Voigt

Kontakt:

Rosalind Honig

GK-Lebenszeit-Arbeitszeit@rosalux.de

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