Elfriede Müller (u.a. jour fixe Initiative Berlin) rezensiert in der Februarausgabe der SoZ - Sozialistische Zeitung
Enzo Traverso: Geschichte als Schlachtfeld. Zur Interpretation der Gewalt im 20.Jahrhundert. Neuer ISP Verlag, Köln 2014. 256 S., 22 Euro
Müller findet es begrüßenswert, dass Traverso "gegen die «resignierte Enttäuschung» forsche" und "eine kritische Geschichtsschreibung" betreibe. Anlass dafür sei, dass "die Utopien der revolutionären Erfahrungen aus der offiziellen Erinnerungspolitik verschwunden" seien. Traverso selbst schreibt: "Die Erinnerung an den Gulag hat die an die Revolutionen ausgelöscht, die Erinnerung an die Shoah hat die an den Antifaschismus ersetzt, die Erinnerung an die Sklaverei hat die an den Antikolonialismus verdrängt: alles läuft ab, als ob die Erinnerung an die Opfer nicht mit der an ihre Kämpfe, ihre Erfolge und ihre Niederlagen koexistieren könne."