Nachricht | U. Weckel: Beschämende Bilder, Stuttgart 2012

"Die Studie, die auf dem Deutschen Historikertag in Mainz kürzlich den Carl-Erdmann-Preis für herausragende Habilitationsschriften erhielt, widmet sich zunächst den Filmen selbst. Grundlegend darf die Untersuchung in filmgeschichtlicher Hinsicht schon deshalb genannt werden, weil Weckel eine vollständige Liste derjenigen Filme erstellt, die in der Nachkriegszeit gezeigt wurden."

Sven Kramer, Institut für Kulturtheorie, Kulturforschung und Künste,  Leuphana Universität Lüneburg rezensiert für H-Soz-u-Kult

Weckel, Ulrike: Beschämende Bilder. Deutsche Reaktionen auf alliierte Dokumentarfilme über befreite Konzentrationslager (= Transatlantische Historische Studien 45). Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2012. ISBN 978-3-515-10113-4; 672 S., 3 SW-Abb., 4 Tabellen, 19 SW-Fotos; EUR 76,00.

Kramer schreibt, es handele sich "um eine jener Untersuchungen (..), die eine umfangreiche, zeitaufwendige Archivarbeit und eine akribische Auswertung der Dokumente mit einer innovativen, klaren und überzeugenden Thesenbildung verbinden. (...)

Ihren eigentlichen Schwerpunkt etabliere, so Kramer weiter "die Studie jedoch in den folgenden Kapiteln, in denen Weckel mit den Mitteln der historischen Rezeptionsforschung drei unterschiedliche, aber gleichermaßen zentrale Rezeptionssituationen der Atrocity-Filme in der Nachkriegszeit detailliert erforscht: erstens die Vorführung eines amerikanischen und eines sowjetischen Films während des Prozesses gegen die Hauptkriegsverbrecher in Nürnberg, zweitens die Rezeption einiger dieser  Filme durch deutsche Soldaten in Kriegsgefangenschaft sowie drittens die Kinovorführungen vor deutschem Publikum in allen Besatzungszonen Nachkriegsdeutschlands."