Nachricht | Archiv Dr. Stefan Doernberg (1948 - 2010)

Der zehnte Band in der Reihe "Findbücher" des Archivs Demokratischer Sozialismus (ADS) der Rosa-Luxemburg-Stiftung ist erschienen.

Der Bestand beinhaltet Dokumente des Historikers, Diplomaten und stellvertretenden Vorsitzenden des Ältestenrates der Partei DIE LINKE, Prof. Dr. Stefan Doernberg, von 1948 bis 2010.  Diese Unterlagen sind für die Wissenschaft und die interessierte Öffentlichkeit erschlossen, recherchierbar und für die Nachwelt gesichert.

Die im Findbuch beschriebenen Archivalien belaufen sich auf insgesamt rund 1,5 Akten-Meter. Dieses Archivgut hat das ADS im Juni 2011 aus der Doernberg’schen Wohnung in Berlin-Lichtenberg übernommen. Die Laufzeit der Akten umfasst den Zeitraum von 1948 bis 2010.  

Die Überlieferung setzt sich überwiegend aus Typoskripten von geplanten Büchern bzw. überarbeiteten Neuauflagen von Buchpublikationen, Positionspapieren, Aufsätzen und Artikeln zusammen. Vielfach sind die Typoskripte mit handschriftlichen Korrekturen und Ergänzungen versehen. Darüber hinaus sind Materialsammlungen (offenbar für künftige Ausarbeitungen) und in geringerem Umfang Korrespondenz und persönliche Dokumente überliefert.

Die Themen, mit denen sich Stefan Doernberg in den überlieferten Dokumenten beschäftigte, erstrecken sich von Beiträgen zur deutschen und zur DDR-Geschichte über solche zur Geschichte der Arbeiterbewegung, zum Zweiten Weltkrieg und zum Kampf gegen den Faschismus sowie zur Geschichte der SED bis hin zu Beiträgen über Probleme der Außenpolitik und der friedlichen Koexistenz. Im Nachlass befinden sich die Druckfahnen für die fünfte Auflage von Doernbergs «Kurzer Geschichte der DDR», die nach dem VIII. Parteitag der SED nicht mehr erscheinen konnte, da sich - wie Prof. Dr. Harald Neubert in seiner Laudatio anlässlich des 75. Geburtstages des Historikers darlegte - «der Autor weigerte, die, wie er sagt, rigorose Wende in der nationalen Frage, gemeint ist das künstliche Konstrukt einer DDR-Nation, nachzuvollziehen».

Zur Überlieferung gehören auch die «DRAFD-Informationen» vom Oktober 1992 bis zum November 1997. Sie spiegeln Stefan Doernbergs Wirken als Mitglied des Vorstandes des Verbandes Deutscher in der Résistance, in den Streitkräften der Antihitlerkoalition und der Bewegung Freies Deutschland e.V. (DRAFD).

Ein tabellarischer Lebenslauf Doernbergs befindet sich im Anhang des Findbuchs. Ergänzt wird er durch eine Übersicht über Buch- und Broschürenpublikationen, die der Wissenschaftler einerseits als Autor und andererseits als Herausgeber verantwortete, und durch eine Zusammenstellung von Sekundärliteratur. Das Findbuch liegt in einer Print-Fassung vor, ist aber auch über die Internetseite der Rosa-Luxemburg-Stiftung abrufbar.