Nachricht | GK Geschichte Schwierigkeiten mit dem Kommunismus: Wo bleibt das Positive?

Von Sebastian Gerhardt

Im Unrast-Verlag ist ein Sammelband erschienen, der aus einer Veranstaltungsreihe der Projektgruppe Ei des Kommunismus entstanden ist: “WAS TUN MIT KOMMUNISMUS ?!” Münster 2013. Einen etwas längeren Beitrag hat Sebastian Gerhardt dazu beigesteuert. Er dokumentiert ihn auf seinem Blog.

"Als das deutsche Feuilleton Anfang 2011 nach einigen unbedachten Äußerungen der damaligen LINKEN-Vorsitzenden Gesine Lötzsch zu einer ›Kommunismusdebatte‹ blies, ging es um alles andere, als um den Inhalt eines Begriffs. Es ging um den Platz der parlamentarischen Linken im politischen System der Bundesrepublik. Und als verschiedene linke Gruppen auf den Zug aufsprangen, um sich zu bekennen oder zu distan- zieren, ging es nicht um eine politische Klärung. Es ging um die Inbesitznahme eines Symbols. Da aber die Zeiten einer bevollmächtigten Verleihung von Ehrentiteln durch parteistaat- liche Instanzen vorbei sind, ›Kommunismus‹ aber auch kein eingetragenes Warenzei- chen darstellt, kann nun endlos darüber gestritten werden, welches Organisationspro- jekt den prominenten Titel zu Recht für sich beanspruchen kann. Mit einer »wirklichen Bewegung, welche den derzeitigen Zustand aufhebt« (Marx), hat das alles nur indirekt zu tun: Der öffentliche Lärm verweist auf das Fehlen des Gegenstandes."