Nachricht | Sammelrez: Deutsch-deutsche Nachkriegsgeschichte(n)

Dorothee Wierling, Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg, rezensiert für H-Soz-u-Kult
Wengst, Udo; Wentker, Hermann (Hrsg.): Das doppelte Deutschland. 40 Jahre Systemkonkurrenz. Berlin: Christoph Links Verlag 2008m 383 S.; EUR 29,90
und
Möller, Frank; Mählert, Ulrich (Hrsg.): Abgrenzung und Verflechtung. Das
geteilte Deutschland in der zeithistorischen Debatte. Berlin: Metropol Verlag 2008, 208 S.; EUR 19,00.
Wierling schreibt u.a.: "Wie kann man eine deutsche Nachkriegsgeschichte schreiben, in der sowohl die Bundesrepublik als auch die DDR einen Platz finden, und die zugleich die Beziehung zwischen beiden Staaten und Gesellschaften in einer integrierten Geschichte thematisiert? Und muss man das überhaupt? Während es unstrittig ist, dass die Geschichte der DDR ohne ihr „Anderes“, die Bundesrepublik, nicht plausibel dargestellt werden kann, gilt dasselbe umgekehrt anscheinend weniger. Dies zeigen die vorhandenen westdeutschen Nachkriegsgeschichten selbst solcher Autoren, die die DDR nicht, wie kürzlich Hans-Ulrich Wehler, offen und offensiv im Mülleimer der Vergangenheit entsorgen wollen.
Demgegenüber thematisieren zwei im Jahr 2008 erschienene Sammelbände die
Frage nach einer aufeinander bezogenen Geschichte der beiden deutschen
Nachkriegsstaaten als ein notwendiges, ernsthaftes, aber auch
konzeptionell schwieriges Unterfangen."

http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/2009-2-143