Nachricht | Kultur / Medien - Rosa-Luxemburg-Stiftung - Erik-Neutsch-Stiftung Aus der Spur?

Wir trauern um Erik Neutsch.

 

Am 21. Juni, zum Sommeranfang, wurde er geboren. Das war 1931, knapp zwei Jahre vor dem Einbruch der tausendjährigen Kälte. Seine Familie und er lebten in einfachen Verhältnissen.

In der DDR studierte er Gesellschaftswissenschaften, Philosophie und Publizistik. Er arbeitete sieben Jahre bei der Bezirkszeitung «Freiheit» in Halle, dann 53 weitere als freier Autor.

Mit seinem Roman «Spur der Steine» erreichten 1964 Anerkennung und gesellschaftliche Wirkung seines Werkes ihren Höhepunkt. Er schrieb unermüdlich weiter und arbeitete bis zu seinem Lebensende am fünften Band des Romanzykus‘ «Der Friede im Osten».

2006 begründete Erik Neutsch die gleichnamige Stiftung unter dem Dach der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Er engagierte sich in zahlreichen Lesungen und Diskussionen über seine Werke.

Eine Herzenssache wurde ihm die Förderung junger Autorinnen und Autoren, die sich mit gesellschaftlichen Problemen ihrer Zeit auseinandersetzen. Anlässlich seines 80. Geburtstages im Jahr 2011 lobte die Erik-Neutsch-Stiftung einen Preis aus, der 2012 im Rahmen einer festlichen Veranstaltung das erste Mal vergeben wurde. Das war sein letzter öffentlicher Auftritt.

Am 20. August 2013 starb er. Wir trauern um Erik Neutsch, den Intellektuellen, den Schriftsteller, den Querdenker. In Dankbarkeit und Verbundenheit werden wir die unabhängige Erik-Neutsch-Stiftung unter dem Dach der Rosa-Luxemburg-Stiftung in seinem Sinne weiterführen.